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Dorffest Bis der Dorfbackofen glüht ...

In Reuden herrschte Ausnahmezustand. Der Andrang beim traditionellen Backofenfest war enorm.

Von Petra Wiese 25.09.2017, 09:00

Reuden/Anhalt l Mehr Kuchen als im vergangenen Jahr wurden in diesem Jahr beim Backofenfest gebacken. Dafür verzichtete man aufs Brot. 40 Bleche haben die Männer in den Ofen geschoben, davon 16 Speck- und 24 süße Kuchen. Zur Hauptstoßzeit gegen 16 Uhr war am Sonnabend nur noch die „Pizza für die Belegschaft“ im Ofen, und Bernd Lorenz und Ralf Schröpfer konnten aufatmen – nichts verbrannt.

Zwischen 300 und 320 Grad braucht der legendäre Speckkuchen, erklärte Bernd Lorenz. Am Donnerstag wurde vorgeheizt, am Freitag war schon Backen angesagt, denn es passen immer nur vier Bleche in den Ofen. Am Freitag waren auch die Frauen im Einsatz. Zum Glück verfügt die Teig-Crew – Anneliese Neuber, Gabriele Letz und Inge Rautmann – über eine Knetmaschine.

„Ohne Knetmaschine ginge das nicht“, so Inge Rautmann. Acht Bleche passen da rein, zwölf Tüten Mehl schütte sie auf einmal hinein, so die 75-Jährige, die immer noch jedes Jahr mitmischt. Bei 13 Frauen, die zum Traditionsclub gehören, ist jede gefragt und dazu noch die Männer, Familienangehörige und Freunde. Bei Doris Faatz zum Beispiel halfen auch Mann, Sohn und Tochter beim Backofenfest kräftig mit.

Auch beim alljährlichen Reisigsammeln ist die Unterstützung der Männer gefragt. Mit Reisig wird der Dorfbackofen gefeuert, auch größere Stücke Holz braucht es beim Anheizen, aber es geht schon ein bisschen Reisig drauf beim Backofenfest. Zum Martinsmarkt backt der Traditionsclub im November noch einmal.

Im Festzelt saßen die Leute dicht gedrängt zur Kaffeezeit. DJ Zimmermann sorgte für die musikalische Unterhaltung. Martin Zimmermann brachte mit seinen Schlagern Sonne in die Herzen. Imkerprodukte, Herbstdeko standen zum Verkauf. Zum Kegeln und Tontaubenschießen mussten die Besucher einen Abstecher auf die Festwiese machen. Auch Bauernkate und Dorfmuseum waren geöffnet. Die Kinder lockten Quadfahren und eine Hüpfburg.