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Energiesparmaßnahmen Energiekrise: Einschränkungen für Bank-Kunden auch in Anhalt-Bitterfeld

Die Bundesregierung hat kürzlich eine Energie-Einsparverordnung beschlossen. Betriebe und öffentliche Einrichtungen sollen sparen, wo es geht. Davon sind auch die Banken nicht ausgenommen. Die Volksstimme hat sich rund um Zerbst umgehört, was für Auswirkungen das für die Kunden hat.

Von Tom Szyja 22.09.2022, 16:47
Die Energiesparmaßnahmen aufgrund der aktuellen Krise, haben auch Auswirkungen auf den Selbstbedienungsbereich, die Geldautomaten, der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld.
Die Energiesparmaßnahmen aufgrund der aktuellen Krise, haben auch Auswirkungen auf den Selbstbedienungsbereich, die Geldautomaten, der Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld. Foto: Tom Szyja

Zerbst - Die Sparkasse im Salzlandkreis hat kürzlich bekannt gegeben, dass sie im „Winterbetrieb“ 19 Filialen schließen wird. Stehen Sparkassen-Kunden auch in Anhalt-Bitterfeld bald vor verschlossenen Türen? Nein, zumindest nur teilweise.

„Vergleichbare generelle Schließungspläne über den Winter, wie es die Salzlandsparkasse ab Oktober praktizieren wird, verfolgen wir nicht. Sollte es aber zu einem längeren regionalen Blackout oder zu einer Gasmangellage kommen, die eine Beheizung der betroffenen Filialen nicht mehr ermöglicht, wird auch die Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld zwangsläufig reagieren müssen. Vergleichbar wie Anfangs bei der Corona-Pandemie, würden wir dann die betroffenen Filialen übergangsweise schließen“, erklärt Sprecher Andreas Czaja.

Allerdings können Kunden der Sparkasse Anhalt-Bitterfeld den Bereich mit den Geldautomaten zukünftig nicht mehr in der Zeit zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens nutzen. Vom 1. Oktober bis zum 31. März 2023 wird in diesem Zeitraum die Außenbeleuchtung im Bereich der Automaten abgeschaltet. „Hier stehen selbstverständlich Sicherheitsaspekte im Vordergrund der Entscheidung. Die eine Maßnahme bedingt zwangsläufig die andere. Andererseits haben aber auch interne Auswertungen ergeben, dass in den Wintermonaten nach 22 Uhr nur noch sehr vereinzelt Verfügungen am Geldautomaten vorgenommen werden“, begründet der Sparkassen-Sprecher die Maßnahme.

Neben der fehlenden Möglichkeit, künftig nachts Geld abzuheben, wird sich die Energiekrise optisch bemerkbar machen. Parkplatz- und Außenbeleuchtung und weitere Werbeflächen werden den Winter über im Dunklen bleiben. Außerdem wird es in den Filialen keine Weihnachtsbeleuchtung geben. Auch die Mitarbeiter des Kreditinstituts müssen sich auf Veränderungen einstellen. Künftig werden alle Büroräume nur noch auf 19 Grad geheizt, dazu wird es in den Sanitärbereichen nur noch Kaltwasser geben, wie der Sparkassen-Sprecher betont. Die Nutzung und damit Beheizung von Besprechungsräumen soll auf ein Minimum reduziert werden.

Volksbank lässt SB-Zone geöffnet

Nicht nur bei der Sparkasse wird in den kommenden Monaten am Heizungsthermostat gedreht, auch bei der Volksbank wird die Heizung gedrosselt. „Wir werden in allen Räumen die Temperatur auf 19 Grad regulieren. Das betrifft auch die SB-Zone, wo die Automaten stehen“, betont Vorstandsmitglied Ralf Butzke. Anders als bei der Sparkasse, werden die SB-Bereiche aber auch nachts weiter geöffnet bleiben. „Alle sicherheitsrelevanten Bereiche sind von den Forderungen des Gesetzgebers ausgenommen. Die Beleuchtung wird nur für Werbeflächen und ähnliches ausgeschaltet“, so Butzke.

Die Temperatur in den Räumen mit Geldautomaten dürfe nicht ganz runtergekühlt werden, da sonst die Technik nicht mehr funktioniere. In der Zerbster Filiale sei es aus baulichen Gründen schwierig, viel Energie zu sparen. Aus dem einfachen Grund, weil das Gebäude so hoch ist und somit viel Wärme verloren geht. Aber auch hier werden im Servicebereich die Temperaturen auf 19 Grad heruntergedreht.

Postbank will langfristig Strom sparen

Nach der Sparkasse und der Volksbank gibt es in Zerbst noch eine weitere Bank mit einer Filiale, die Postbank. „Die Postbank setzt selbstverständlich die Verordnung zur Strom- bzw. Energieeinsparung um, auch in unserer Filiale in Zerbst. So schalten wir beleuchtete Außenwerbung ebenso wie die Nachtbeleuchtung im Inneren zwischen 22 Uhr und 6 Uhr ab“, teilte Sprecher Hartmut Schlegel mit. Ebenso wie bei der Volksbank können auch hier Kunden weiter nachts an die Automaten, die Beleuchtung in den Räumen mit den Automaten bleibe an.

Das Kreditinstitut, das zur Gruppe der Deutschen Bank gehört, besitzt deutschlandweit rund 1400 Gebäude. Mit den Einsparmaßnahmen sollen jährlich rund 4,9 Megawattstunden Strom eingespart werden.