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Umgehört: Erinnerung an 11. September 2001 ist in Zerbst noch sehr präsent

Von Kristin Schulze 10.09.2011, 04:37

Zerbst. In New York war es zehn Minuten nach 8 Uhr, bei uns bereits früher Nachmittag, als am 11. September 2001 zwei Flugzüge in das New-Yorker World Trade Center krachten. Zwei weitere Abstürze folgten unmittelbar danach. 3000 Menschen verloren bei den Anschlägen ihr Leben. Amerika war im Ausnahmezustand und die Welt hielt den Atem an. Zehn Jahre ist das jetzt her. Wir haben uns in Zerbst umgehört. Ist die Erinnerung noch präsent?

"Ich war zu Hause und habe es aus dem Fernsehen erfahren", erinnert sich Ronald Neubert. Er weiß noch genau, was ihm damals als erstes durch den Kopf ging: "Hoffentlich passiert sowas nicht auch bei uns." Erst nach und nach wurde dem Zerbster das ganze Ausmaß klar. "Die Zahl der Opfer war einfach unvorstellbar hoch. Ich bekam Angst, davor ist ja kein Land sicher." Mittlerweile hat sich das wieder gelegt. "Ich fühle mich sicher in Deutschland, aber der Terrorismus schläft nicht. Der 11. September war für mich der Tag, an dem mir das bewusst wurde."

Auch Karin Dombrowski aus Coswig erinnert sich noch ganz genau an den Tag des Anschlags. "Ich war zur Kur und kam nach der Sportstunde fröhlich auf mein Zimmer. Dort lief der Fernseher. Ich habe gar nicht begriffen, was da passierte. Beim Mittag gab es nur dieses Thema. Wir waren alle geschockt und tief berührt. Ich werde diesen schrecklichen Tag nie vergessen."

Falko Rensch hörte die schlimmen Nachrichten im Radio. "Ich war unterwegs zum Zerbster Bahnhof, um meinen Vater abzuholen. Ich war erschüttert." Als der Zerbster nachmittags die TV-Bilder sah, realisierte er erst das ganze Ausmaß. "Die Bilder waren schrecklich und werden in Erinnerung bleiben."

"Ich war in der Konditorei arbeiten", erinnert sich MargittaSchmidt. "An diesem Tag hatte ich schon 14 Uhr Feierabend. Ich wollte mit meiner Mutter Kaffee trinken. Sie hat es mir erzählt. Ganz gegen unsere Gewohnheit sahen wir dann beim Kaffee fern. Das ist doch nicht wahr, das kann nur ein schlechter Film sein, waren meine Gedanken. Wir saßen auch den ganzen Abend vor dem Fernseher und warteten auf neue Informationen."

<6>Auch Isolde Nowak aus Zerbst erfuhr es aus dem Fernsehen. "Schlimm", dachte sie. "Und Angst habe ich bekommen, dass Deutschland Ziel von Terroristen werden könnte. Unvorstellbar, wie viele Menschen dort ihr Leben verloren." Sie machte den Fernseher allerdings irgendwann aus. "Mein kleiner Sohn war gerade vier Jahre alt. Er konnte das noch gar nicht verstehen."