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Schülerinnen der Musikschulen Zerbst und Coswig beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" Fürs Harfenquartett gilt\'s am 21. Mai

Von Helmut Rohm 04.05.2013, 01:16

Zerbst. Eine besondere Bewährungsprobe wartet auf Ida Lindemann, Emily Hoppe, Julia Koch und Klara Rohrer. Als Harfenquartett treten die Musikschülerinnen am 21. Mai beim Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" in Nürnberg an.

Das Harfenquartett mit Schülerinnen der beiden Musikschulen Zerbst und Coswig hat sich für den Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" am 21. Mai in Nürnberg qualifiziert. Der Weg zur höchsten Ebene führte über den Regionalwettbewerb (Zerbst) mit vier Harfenduos und dem Quartett sowie den Landeswettbewerb (Magdeburg).

"Alle unsere Ensembles, das Quartett sowie die drei Duos haben mit jeweils 23 beziehungsweise 24 von 25 Punkten beim Landeswettbewerb einen ersten Preis erspielt", berichtet Rita Hartobanu, Harfen- und Klavierlehrerin an beiden Musikschulen. Aufgrund von Ausschreibungsrichtlinien (nur Altersgruppe 3 und keine Mehrfachbeteiligung) kann jedoch nur ein Ensemble am Bundeswettbewerb teilnehmen.

Die Wahl fiel auf das Quartett. Die vier jungen Harfenistinnen Ida Lindemann (12 Jahre, Musikschule Zerbst), Emily Hoppe (13, MS Coswig), Julia Koch (11, MS Coswig) und Klara Rohrer (12, MS Zerbst) lernen bei Rita Hartobanu, die aus Rumänien stammt und als Harfenistin an der Rumänischen Philharmonie tätig war, seit dreieinhalb Jahren das Harfenspiel. Warum gerade Harfe? "Es ist etwas Besonderes. Die Harfe hat einen besonders schönen Klang", sind Begründungen der Schülerinnen. Auch ein etwas Keckes: "Warum denn nicht!" gab es als Antwort.

Die Harfenausbildung verlief bei allen Mädchen über das vorherige und auch noch praktizierte Klavierlernen. Warum dieses Instrument schwieriger zu erlernen ist und dennoch dem Klavierspiel ähnelt, beschreibt die Lehrerin: "Die Harfe muss man fühlen. Mit den Augen die Noten lesen. Mit den Fingern beider Hände die Saiten zupfen/anschlagen. Die Füße haben die bis zu sieben Pedale zu bedienen." Bei kleinen Harfen werden die "Vorzeichen-Noten", so Rita Hartobanu, mit sogenannten Haken eingestellt.

Der Weg zu gekonntem Harfenspiel geht über das Notenlernen, Übungen zum Kräftigen der Finger, insbesondere der Gelenke, und viel Üben. Täglich mindestens eine Stunde, sagen die Bundesfinalisten, sind sie zu Hause an ihrem Instrument. In Vorbereitung von Konzerten und Wettbewerben natürlich auch öfter und länger. Begonnen, so die Lehrerin, wird mit relativ "einfachen Stücken" in C-Dur. Nach und nach wird auch in anderen Tonarten gespielt. Beim Zusammenspiel kommt es besonders auf die Einsätze an. "Wir haben abgesprochen und geübt, wer wann die oft mehreren Einsätze in einem Stück mit den typischen Körperbewegungen gibt", erzählt Julia Koch.

Auswendig oder nach Noten spielen? Für den Bundeswettbewerb wurden die vier vorzutragenden Stücke, die verschiedene Tempi haben und aus verschiedenen Epochen stammen auswendig gelernt. So ist es international üblich, in Deutschland allerdings kann auch vom Blatt gespielt werden, erklärt Rita Hartobanu.

Gespielt werden ein Traditional im Arrangement von Rita Hartobanu sowie Stücke von Bernard Andres (geb. 1941), G. de Saint-Quentin (1854-1919) und Alfredo Ortiz (geb. 1946).

Die vier Mädchen sind vor dem Bundeswettbewerb nicht besonders aufgeregt: "Wir haben uns gut vorbereitet und freuen uns darauf". Die Eltern und die Lehrerin dagegen sind erfahrungsgemäß bestimmt nervöser und drücken dann in Nürnberg bestimmt alle Daumen.

Im Vorfeld ist es Rita Hartobanu auch wichtig, Musikschulleiter Reiner Gräßler und den Musikschulförderverein "für die großartige Unterstützung, die ich in Zerbst bekomme", zu danken, "sowie den Eltern für den Harfentransport".