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Fußball Neue Fahne für den Traditionsverein

Für die Präsentation des Lesebuches „11 Freunde müsst ihr sein...! 120 Jahre Fußball in Zerbst“ gibt es jetzt einen neuen Termin.

Von Petra Wiese 23.07.2020, 06:00

Zerbst l Großer Bahnhof am vergangenen Freitagnachmittag im Zerbster Stadion. Wer etwas mit Fußball in Zerbst zu tun hatte und hat, war gefragt, vorbei zu schauen. Da kamen einige von den jüngsten Nachwuchskickern über die Verbandsliga-spieler bis hin zu den Alten Herren. Dazu gesellten sich einige noch ältere Herren, die früher einmal Fußball gespielt haben oder mit dem Zerbster Fußball eng verbunden sind. Mit 89 Jahren dürfte Harry Wermuth der Älteste gewesen sein. Und auch Johanna Fenske war stellvertretend für ihren verstorbenen Mann dabei.

Anlass für den Auflauf waren 120 Jahre Fußball in Zerbst. Dass das Jubiläum nicht untergeht, dafür haben Torsten Jerchel, Dittmar Gensch, Helmut Hehne und Joachim Lucas gesorgt. Die vier ehemaligen Fußballspieler haben sich nämlich mit der Geschichte des Fußballsports in Zerbst auseinandergesetzt, ein Lesebuch zusammengetragen und auch zum Fototermin auf dem Sportplatz eingeladen.

Zunächst gab es jedoch eine Überraschung für den Verein. Mandy Baum von der Askom Werbung in Zerbst hat eine Vereinsfahne kreiert. Diese neue Fahne überreichte das Redaktionsteam an den Rot-Weiß-Präsidenten Wolfgang König und an Florian Sens von der Abteilung Fußball.

Schließlich braucht jeder Verein seine Fahne, fanden die vier Männer, die sich mit dem Zerbster Fußball beschäftigt haben. Auf zahlreichen alten Aufnahmen präsentieren sich die Teams der Vergangenheit stolz vor ihrer jeweiligen Vereinsfahne, hat Hobbyhistoriker Helmut Hehne einige Schwarz-weiß-Fotos parat. Damit identifizierte man sich. Das kann nun wieder so sein, dass die neue Fahne des TSV Rot-Weiß im handlichen Format mit auf den Mannschaftsfotos zu sehen sein wird.

Eine Reihe Schwarz-weiß-Fotos sind auch Bestandteil des Lesebuches „11 Freunde müsst ihr sein...! 120 Jahre Fußball in Zerbst“. Eigentlich sollte das Lesebuch, das in Größe und Aufmachung an den Zerbster Heimatkalender erinnert, schon im März zu den Kulturfesttagen vorgestellt werden. Doch Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Nun soll es bald soweit sein. Die Präsentationsveranstaltung mit Multimediavortrag wird am Mittwoch, 19. August, stattfinden. Der Katharina-Saal der Stadthalle wird genug Raum bieten, um Corona-Abstände einhalten zu können. 144 Plätze sind unter diesen Bedingungen zu vergeben. Um 17 Uhr geht es los. Einlass ist bereits ab 16.30 Uhr. Wer möchte, kann sich im Vorfeld ab dem 3. August bei der Stadtinformation auf dem Markt Eintrittskarten zum Preis von zweiEuro sichern. Erst im Anschluss an den Vortrag kann dann auch das Lesebuch erworben werden. Die Akteure hoffen auf ein reges Interesse. Alle ehemaligen und aktiven Fußballer, Sportler und interessierten Bürger sind eingeladen.

Alles fing mit einer Ausstellung im Fenster des Orthopädie-Schuhtechnikgeschäftes von Torsten Jerchel an. Einiges Material lieferte der inzwischen verstorbene Herbert „Stifte“ Wagenführ. Die kleine Fensterausstellung war die Initialzündung, die vierköpfige Arbeitsgruppe zu bilden. Die ehemaligen Fußballer haben sich die Mühe gemacht, in eigenen Fotoalben und Aufzeichnungen von anderen Sportfreunden nachzuforschen und die Geschichte um die Jagd nach dem runden Leder in ihrer Heimatstadt aufzuschreiben.

Mit der Gründung des Ersten Zerbster Fußballclubs 1900 ging es vor 120 Jahren los. Der erste Vorsitzende war Alfred Petzke. Schon drei Jahre später gab es mit dem SV Viktoria 03 Zerbst einen nächsten Sportverein. Im Jahre 1912 gründete sich der Fußballsportverein SC Vorwärts Zerbst. Fußball war an der Tagesordnung, bis 1933 Vereine verboten wurden. Eine neue Zeit brach dann 1948 an. In Zerbst wurde die Turn- und Sportgemeinschaft (TuS 48) gegründet. Daraus entstand die Betriebssportgemeinschaft (BSG) Einheit. Langjähriger Vorsitzender war Fritz Hartwig. Zehn Jahre später wurde aus der BSG Einheit die BSG Aktivist, 1962 zurück benannt. Eine Vereinigung mit der BSG Empor Zerbst zur BSG Einheit/ Empor gab es 1964. Daraus wurde nach der Wende 1990 der TSV Rot-Weiß Zerbst...

All das ist nachzulesen im Büchlein „11 Freunde müsst ihr sein...!“ Zahlreiche Bilder lassen in Erinnerungen schwelgen. So manches Gesicht findet sich in dem Buch wieder. Nicht mehr lange müssen sich die Neugierigen bis zum 19. August gedulden. Und wer an dem Abend noch ein bisschen mehr Zeit mitbringt, kann sich nach der Veranstaltung noch mit Fußballfreunden im Steakhaus Morino zum gemütlichen Austausch treffen.