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Förderschüler beteiligen sich an Wheelmap-Aktion Im Praxistest: Wie rollstuhlgerecht ist der Zerbster Schlossgarten?

Hohe Schwellen, enge Durchgänge, unüberwindbare Stufen - im Alltag gibt es für Rollstuhlfahrer viele Hürden. Eine Online-Karte - die Wheelmap - macht sie für jeden sichtbar.

Von Daniela Apel 18.09.2025, 06:15
Dritt-, Siebt- und Elftklässler der Zerbster Heidetorschule testeten, wie rollstuhlgerecht der Schlossgarten in Zerbst ist. Eine Hürde bot die sogenannte Krähenbrücke.
Dritt-, Siebt- und Elftklässler der Zerbster Heidetorschule testeten, wie rollstuhlgerecht der Schlossgarten in Zerbst ist. Eine Hürde bot die sogenannte Krähenbrücke. Foto: Daniela Apel

Zerbst - Das Zerbster Gymnasium ist es nicht, das Amtsgericht teilweise und das Krankenhaus vollständig - und zwar rollstuhlgerecht. Wie aber schaut es mit dem Schlossgarten aus? Lässt sich der Park wirklich für jeden problemlos durchqueren?

Denn was für Spaziergänger mitunter nur eine potenzielle Stolperfalle ist, wird für einen Rollstuhlfahrer zur gefährlichen Barriere. Steinerne Kanten und hohe Stufen sind für jeden, der gut zu Fuß unterwegs ist, keine Hürde. Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen jedoch werden sie zum Hindernis. Betroffene wissen um die alltäglichen Herausforderungen.

Ausschilderung könnte Rollstuhlfahrern bei Routenwahl helfen

Hilfe verspricht die weltweite Online-Karte wheelmap.org, in der jeder kostenlos über ein einfaches Ampelsystem rollstuhlgerechte Orte markieren kann. Und genau dieser Aufgabe haben sich jetzt Mädchen und Jungen der Zerbster Heidetorschule gestellt. Es handelte sich um Dritt-, Siebt- und Elftklässler, von denen Einzelne auf den Rollstuhl angewiesen sind. Gemeinsam mit Sabrina Kupich und Silke Schmidt-Dittmann, den beiden projektverantwortlichen Lehrerinnen, testeten sie die Zugänglichkeit zu verschiedenen öffentlichen Orten, um ihre Ergebnisse in die Wheelmap einzutragen.

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Ein Ziel war der Schlossgarten, wo es eine für Rollstuhlfahrer schwer zu überwindende Hürde gab: die sogenannte Krähenbrücke. Jene Brücke, die aus Richtung Stadthallen-Parkplatz über einen der Nuthe-Arme zum Schlossteich hinüber führt. „Eine entsprechende Ausschilderung wäre einfach“, fand Sabrina Kupich. Zumal Alternativrouten existieren.

So sind es oft Kleinigkeiten, die Menschen mit Mobilitätseinschränkungen im Alltag weiterhelfen. Achtsamkeit ist ein Stichwort, das Silke Schmidt-Dittmann in dem Zusammenhang nannte. So behinderten mitten auf dem Gehweg aufgestellte Mülltonnen und auch parkende Autos den Ausflug der Gruppe zum Museum.

Wheelmap gibt es als kostenlose App für iPhone und Android

Doch zurück zur seit 2010 verfügbaren Wheelmap. Diese ist auch als kostenlose App für iPhone und Android erhältlich, so dass die Karte bequem unterwegs übers Smartphone genutzt werden kann. Aktuell enthält diese Informationen zu über 3,2 Millionen öffentlich zugänglichen Orten. Täglich kommen laut Internetseite über 300 neue Einträge dazu.

Übrigens handelt es sich bei wheelmap.org um ein Projekt des Sozialhelden e.V.. Der Verein hat das Ziel, Menschen für gesellschaftliche Probleme zu sensibilisieren und zum Umdenken zu bewegen.