Für Brände gerüstet In Zeiten von Brandstiftungen unerlässlich: Neue Feuerwehrfahrzeuge
Gerade geht ein Feuerteufel durch Zerbst. Nie war allen so bewusst, dass es Feuerwehren braucht. Um so wichtiger ist es, dass auch die kleinen Wehren gut ausgerüstet sind. In Zernitz wurde jetzt aufgerüstet.

Zernitz - Über 40 Brände zählt die Zerbster Feuerwehr mittlerweile im Stadtgebiet, die vermutlich auf das Konto eines Brandstifters gehen. Vor zehn Jahren ging über Monate ebenfalls ein Feuerteufel in der Region Nutha numher und zündelte was das Zeug hielt. Dazu kommen noch Brände, die aus unterschieldichsten Gründen immer wieder ausbrechen: Hitze, Trockenheit, Rußbrände.
All das zeigt: Feuwehren sind unersetzlich und dringen nötig. Doch die engariertesten Feuerwehrmenschen nützen nichts, fehlt es an Technik. Hier ist die Stadt Zerbst gefragt, und die hat jetzt mal wieder geliefert.
Zwei neue Feuerwehrfahrzeuge für die Zernitzer Feuerwehr
Eigentlich hatte der Zernitzer Ortswehrleiter Sven Klarenbach gehofft, alles im gleichen Jahr über die Bühne zu bringen. Zwei auf einen Streich quasi bei einer Fahrzeugübergabe. Doch es sollte etwas länger dauern als geplant. Nachdem bereits im Februar 2024 ein neues Mehrzweckfahrzeug (MZF) in Dienst gestellt wurde, übergab der Zerbster Bürgermeister Andreas Dittmann nun am vergangenen Freitag noch ein neues Mittleres Löschgruppenfahrzeug (MLF) an die Zernitzer Feuerwehr.

Als einen „bedeutenden Moment in der Geschichte der Feuerwehr Zernitz“ bezeichnete Ortswehrleiter Sven Klarenbach die feierliche Übergabe zweier Einsatzfahrzeuge. „Es ist ein Tag, der nicht nur den Fortschritt unserer technischen Ausstattung markiert, sondern auch den unermüdlichen Einsatz und das Engagement unserer Feuerwehrgemeinschaft würdigt“, sagte er. Er dankte allen, die an dem Projekt beteiligt waren.
Mit dem neuen MZF gelingt es, die Einsatzkräfte effizienter zu den Einsatzorten zu bringen, sowie bei der Organisation und Durchführung von Einsätzen Unterstützung zu geben. In das neue Mehrzweckfahrzeug waren 82.000 Euro investiert worden. Weitere 273.000 Euro kostete nun das neue Mittlere Löschgruppenfahrzeug, das mit einem Löschwassertank für 2.500 Liter und einen 250-Liter-Schaummitteltank ausgestattet ist.
Neues Feuerwehrgerätehaus in Garitz, jetzt zwei neue Feuerwehrfahrzeuge in Zernitz
Das neue Fahrzeug verfügt über eine Selbstschutzanlage mit Bodensprühdüsen vor den Rädern, einen Lichtmasten mit zwölf separaten LED-Scheinwerfern, einen Stromerzeuger, eine Wärmebild-kamera, einen Wasserwerfer, eine Schaumzumischanlage, einen Hochleistungslüfter und die standardmäßige Beladung. Rund 100.000 Euro gab es aus Fördermitteln des Landes für die Anschaffung. Der Förderbescheid war Ende November 2024 eingegangen.

Die 360.000 Euro für beide Fahrzeuge seien „gut investiertes Geld“, so Andreas Dittmann. Dafür gebühre auch dem Stadtrat ein großes Dankeschön, der immer wieder beweist, dass ihm der Brandschutz ein wichtiges Anliegen ist. Die doppelte Fahrzeugübergabe sei in diesem Jahr schon der zweite herausragende Moment im Bereich Feuerwehr, so Dittmann, der erste war die Einweihung des neues Feuerwehrgerätehauses in Garitz. Wieder wurde in den ländlichen Raum investiert, wies der Bürgermeister noch einmal Vorwürfe zurück, dass Geld nur in die Kernstadt fließe.
Engagierte Feuerwehrleute in Zernitz und Buhlendorf
Einsatzfähigkeit und Mannschaftsstärke sind in Zernitz vorhanden. Die Investition geht also an die richtige Stelle. „Mit modernster Technik werden wir noch schneller und effektiver auf Brände und andere Notfälle reagieren können“, versicherte Sven Klarenbach. Seit 2019 ist Buhlendorf der Zernitzer Feuerwehr angeschlossen. Derzeit gibt es 34 aktive Kameraden und acht Mitglieder in der Alters- und Ehrenabteilung. Der bisherige Zernitzer TSF-W von 1999, der 750 Liter Wasser mitführt, ist nun noch eine Weile in Buhlendorf im Einsatz.
Stadtwehrleitung, Verwaltung, befreundete Wehren und die Einwohner kamen bei der feierlichen Übergabe zusammen.