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Investition geplant Neue Fassaden im Klosterhof

Michael Hanisch, der bereits ein Haus in Zerbst restaurierte, will wieder anpacken. 2018 sollen Fassaden im Klosterhof erneuert werden.

Von Arlette Krickau 09.11.2017, 02:00

Zerbst l Fast zehn Jahre hat es gebraucht und seit sieben Jahren steht es nun schon fertig da: das kleinste Haus von Zerbst, beheimatet im Klosterhof. Sein Besitzer Michael Hanisch hatte es erworben, in einem sehr runtergekommenen Zustand, und hatte sich dann in viel Eigenarbeit bemüht, es wieder herzustellen. Inklusive aller Denkmalauflagen steht es aber nun da, als sei nie etwas passiert in den fast 350 Jahren, die es an der Stelle verweilt. Das können nicht alle Häuser in Zerbst behaupten. Doch bald drei mehr.

Denn das kleinste Haus war nicht das einzige, das Hanisch vor vielen Jahren erworben hatte. Der gebürtige Zerbster hatte sich Anfang der 90er Jahre auf die Suche nach einem kleinen, alten Haus gemacht, das er in Zerbst kaufen wollte. Nach und nach wurde er auf verschiedene Gebäude aufmerksam. „Wir blieben dran, wir wussten ja nicht, wer uns letztlich ein Haus verkaufen würde“, erinnert er sich. Und plötzlich sagten alle Ja. Nun hatten die Hanischs die Wahl zwischen drei Häusern, die in der Größe alle ähnlich waren. „Wir konnten uns nicht entscheiden, daher entschieden wir, alle drei zu kaufen“, erzählt er.

Ursprünglich plante der ambitionierte Hobbyhandwerker fünf Jahre für die Sanierung eines Hauses ein. Aber das Leben spielt häufig anders. „Die Goldgräberstimmung mit den vielen Fördermitteln war schon fast versiegt, als ich begann“, sagt er. 40 Prozent für die von der Straße sichtbare Fassade bekam er noch gefördert. Die nötigen finanziellen Mittel, um auch die denkmalgerechten alten Baustoffe wie Lehm oder Ziegel zu kaufen, waren nicht immer da. „Und wieviel Arbeitszeit es tatsächlich kosten würde, habe ich unterschätzt“, sagt er. Daneben passierte noch das Leben.

Mittlerweile ist noch ein weiteres Haus dazu gekommen. Das und die anderen zwei stehen im Klosterhof nebeneinander und machen das Umfeld zur Zeit nicht gerade schöner. „Aber auch wenn einige dachten, da passiert nichts: Sicherungen, wie beispielsweise an den Dächern, habe ich immer wieder in den Jahren vorgenommen“, sagt er. So, dass die Bausubstanz erhalten blieb. Warum er trotz einiger Angebote immer noch alle Häuser hat, kann er einfach begründen. „Es war ein Glücksfall, dass diese drei nebeneinander stehenden Häuser, die über Eck gehen, in eine Hand geraten sind, denn die Grundstücke dahinter sind wirr ineinander verflochten. Wenn sich verschiedene Eigentümer jetzt einigen müssten, wäre das schwer möglich, es vernünftig zu machen“, erklärt er. Die fast noch mittelalterlich anmutenden Grundstückszuschnitte sind sehr abenteuerlich und in der heutigen Zeit nicht mehr denkbar.

Das dieser Gebäudestreifen also in einem saniert wird, ist nur vorteilhaft für die Ecke. Aber wird es denn nun saniert? „Natürlich“, sagt Hanisch. „Ich weiß, dass das noch ein Schandfleck ist und werde deshalb im nächsten Jahr als erstes die Fassaden angehen“, verrät er seine Pläne. Dann will er sich dem Innenleben widmen. Wieder viel in Eigenleistung. „Jetzt weiß ich, dass ich da mehr Zeit einplanen muss“, sagt er. Aber die Grundideen und das Know-How sind durch das erste Haus in jedem Fall vorhanden, sodass die Häuser Kleiner Klosterhof 18, 20 und 22 bald wieder positiv die Blicke auf sich ziehen können – vor allem, wenn Touristen bei Führungen hier entlang laufen.