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Zwischenbilanz der Integrationscoaches des Landkreises: Vermittlungsquote liegt bei 58 Prozent Jobsuche: Individuelle Hilfe zahlt sich aus

Von Judith Kadow 20.11.2013, 01:13

Seit Februar sind Jacqueline Dräger und Cornelia Lawitschka als Familienintegrationscoaches des Landkreises Anhalt-Bitterfeld tätig. Die Zwischenbilanz ihrer Arbeit kann sich sehen lassen.

Zerbst l Ihre Aufgabe ist keine einfache: Frauen und Männer aus Familien, die vorrangig bereits mit Maßnahmen der Jugend- und Erziehungshilfe unterstützt werden und Leistungen nach dem SGB II beziehen, in sozialversicherungspflichtige Arbeits- und Ausbildungsverhältnisse zu vermitteln. Zudem müssen die Partner arbeitslos und in der Regel nicht älter als 30 Jahre oder alleinerziehend und arbeitslos oder Jugendliche als Mitglied einer Bedarfsgemeinschaft sein.

Über mangelnde Arbeit können sich die beiden Frauen nicht beklagen. Viele Gespräche mit den Teilnehmern gilt es zu absolvieren, um bestmögliche Vermittlungschancen zu erzielen. Hinzu kommen Gespräche und Konsultationen mit verschiedenen Institutionen, wie zum Beispiel mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes, den Vermittlungsteams und dem Arbeitgeberservice des Jobcenters und natürlich den potentiellen Arbeitgebern.

Die können im Übrigen für die Schaffung eines zusätzlichen Arbeitsplatzes eine maximale Förderung bis zu 1 440 Euro für eine Vollzeitbeschäftigung pro Monat und pro Arbeitnehmer sowie für längstens elf Monate beantragen. Bei Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit reduziert sich der Zuschuss prozentual. Die Mindestwochenarbeitszeit beträgt 20 Stunden. Förderfähig ist der Arbeitnehmerbruttolohn zuzüglich der Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung.

Vor kurzem legten die Coaches dem dazu eingerichteten Beirat quasi eine Zwischenbilanz vor. Und die kann sich durchaus sehen lassen. Mit Stichtag 31. Oktober wurden 81 Familienbedarfsgemeinschaften in das Programm aufgenommen. Daraus konnten insgesamt 35 Personen vermittelt werden. Davon erhielten 27 eine sozialversicherungspflichtige Arbeit und acht einen Ausbildungsvertrag. Die Vermittlungsquote beträgt damit beachtliche 58,3 Prozent.

Auch während der Beschäftigungsphase werden Familien und Arbeitgeber weiter durch die Familienintegrationscoaches betreut. Damit soll einem Abbruch der Tätigkeit entgegengewirkt und eine mögliche Nachbeschäftigung erreicht werden. Als Grund für die erfolgreichen Vermittlungsbemühungen sehen die beiden Frauen insbesondere den Umstand, dass die Teilnahme am Vermittlungsprozess freiwillig und damit ohne Zwang und Druck ist.

Die Arbeit der Integrationscoaches soll auch in Zukunft fortgesetzt werden. Dafür hat sich der Beirat, dem Vertreter des Landkreises, des Jobcenters, der Industrie-und Handwerkskammer, der Agentur für Arbeit, der Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Anhalt-Bitterfeld, der Kreishandwerkerschaft und des Städte- und Gemeindebundes angehören, einmütig ausgesprochen. Der Landkreis wird daher eine weitere Förderung aus dem Landesprogramm beantragen. Die soll dann bis zum 30. Juni 2015 gehen.

Die beiden Frauen werden im Rahmen des Landesprogramms "Familien stärken - Perspektiven eröffnen" beschäftigt. Finanziert wird das Programm, dessen erste Förderphase in ABI noch bis Ende August 2014 geht, aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.