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Temporeduzierung Kreuzung an der Bundesstraße nach Töppel bleibt für Autofahrer gefährlich

Eine Temporeduzierung an der Kreuzung nach Töppel von der Bundesstraße fordert der Moritzer Ortsbürgermeister Thomas Wenzel und fragt, was erst passieren müsse, bis die Behörden entsprechend reagieren.

16.05.2021, 14:40
Die Kreuzung nach Töppel aus der Perspektive der kleinen Ortschaft. Die kleine Kreuzung mit der Bundesstraße sorgt immer wieder für Unfälle.
Die Kreuzung nach Töppel aus der Perspektive der kleinen Ortschaft. Die kleine Kreuzung mit der Bundesstraße sorgt immer wieder für Unfälle. Foto:Thomas Höfs

Thomas HöfsTöppel - Wer viel mit dem Auto unterwegs ist, erkennt in der Ausschilderung an den Straßen eine gewisse Logik. Allerdings ist nicht immer logisch, was in einigen Kommunen so an Schildern an oder nicht an den Straßen steht. Die Bundesstraße 184 zwischen Zerbst und Gommern hier ist so ein Beispiel. Auf der Bundesstraße gibt es viele ausgebaute Kreuzungen, an denen Kreis- oder Landesstraßen die Bundesstraße treffen. Die Höchstgeschwindigkeit ist dann an diesen Kreuzungen auf maximal 70 Stundenkilometer begrenzt. Doch es gibt auch eine Ausnahme. Die Kreuzung nach Töppel. Hier biegt eine kleine Kreisstraße in den kleinen Ort ab. Es gibt keine ausgebaute Kreuzung auf der Bundesstraße. Wer abbiegen will, muss hier außerorts auf der Bundesstraße anhalten, wenn Gegenverkehr kommt. Das kann mitunter sehr gefährlich werden, wenn der dahinter fahrende Fahrer dies zu spät oder gar nicht erkennt, sagt der Moritzer Ortsbürgermeister Thomas Wenzel. Erst neulich, ergänzt er, habe es einen schweren Unfall an der Kreuzung gegeben, wo genau dies passiert sei. Ein Auto aus Richtung Zerbst wollte nach links abbiegen und nach Töppel fahren. Weil Gegenverkehr kam, musste der Wagen anhalten und der nachfolgende erkannte die Situation nicht.

Autofahrer oft schneller unterwegs

Das sei auch für ortsfremde kaum verwunderlich, schätzt Thomas Wenzel ein. Denn die Kreuzung komme überraschend und sei als solche erst spät ausgeschildert. Ausgebaut ist sie zudem überhaupt nicht. Eine Geschwindigkeitsreduzierung fehlt. Mit bis zu 100 Stundenkilometern dürfen die Autos hier fahren. Oftmals sind sie schneller unterwegs, sagt der Ortschef.

Der für die Ausschilderung zuständige Landkreis sieht bislang keine Notwendigkeit einer strikten Beschilderungen der Kreuzungen an der viel befahrenen Bundesstraße, bedauert der Ortsbürgermeister. Während an den ausgebauten Kreuzungen das Tempo reduziert werde, gelte dies für die unausgebaute Kreuzung nicht. Die Logik dahinter könnten er und auch andere Autofahrer nicht mehr verstehen, sagt er weiter. Bislang hatte die Kreisverwaltung immer darauf verweisen, dass die Kreuzung nicht unfallträchtig sei, weiß auch Thomas Wenzel. Die Begründung sei mehr als ironisch, meint er. Offenbar müsse erst eine Reihe von Menschen Schaden erleiden, ehe die zuständige Behörde die Situation vor Ort ändere.

In diesem Jahr soll die Bundesstraße erneuert werden, weiß er. „Ich habe mir überlegt, die Landesstraßenbaubehörde bei der Gelegenheit aufzufordern, die Kreuzung endlich auszubauen und so für mehr Sicherheit zu sorgen“, sagt er. Es könne doch wohl nicht sein, dass mal eine Kreuzung ausgebaut sei, mal nicht und dass es unterschiedliche Ausschilderungen an vergleichbaren Straßenkonstellationen gebe. Die viel beschworene Verkehrssicherheit könne er hier nicht erkennen.

Viele Einwohner der kleinen Ortschaft, die auf das eigene Auto angewiesen sind, meiden die Kreuzung. Denn nicht nur das Abbiegen von der Bundesstraße sei nicht ganz ungefährlich, sondern auch die Auffahrt auf die Bundesstraße, schildert er weiter. Gerade weil die Autos auf der Bundesstraße oftmals deutlich schnell als die erlaubten 100 Stundenkilometer sind, sei die Einschätzung der Geschwindigkeit nicht immer einfach.

Kreuzung ist sehr gefährlich

Die Kreuzung werde deshalb von vielen Einwohnern der Ortschaft als sehr gefährlich eingeschätzt. Viele Bürger benutzten deshalb die Zufahrt nach Moritz. Hier gibt es eine ausgebaute Kreuzung mit Abbiegespuren auf der Bundesstraße. Warum dies auch mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall noch nicht überall installiert ist, sei nicht mehr nachvollziehbar, wundert er sich. Von einem einheitlichen Ausbau könne hier keine Rede mehr sein. Offenbar scheine es hier noch andere Kriterien bei der Beurteilung zu geben, vermutet er. Dabei habe er immer angenommen, dass die Behörden die Bürger gleich behandeln müssen, sagt er weiter. In den kommenden Wochen will er sich dafür einsetzen, dass die gefährliche Kreuzung endlich entschärft wird, kündigt er an.

„Nicht nur ich frage mich, wie viele Unfälle es an der Kreuzung geben muss, bis die Behörden endlich reagieren?“ Er wünsche sich, dass nicht nur die Ortschaft dies fordere, sondern dass die Stadt dies unterstütze und den Bürgern in der kleinen Ortschaft helfen. Hier könne die Einheitsgemeinde zeigen, dass es eine Gemeinschaft gebe.

Noch mal wolle er sich von den Behörden nicht vertrösten lassen, sondern sich für eine Veränderung solange einsetzen, bis sie realisiert sei. Schließlich gehe es den Behörden immer darum, Unfälle zu vermeiden, erinnert er. An der Kreuzung gebe s die Chance dazu, mit einfachen Mitteln für alle die Abzweigung sicherer zu machen und weniger Unfälle zu provozieren.