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Feuerwehreinsatz Lagerhalle brennt aus

In Bornum ist am Freitag eine Lagerhalle eines landwirtschaftlichen Betriebes völlig ausgebrannt.

Von Thomas Kirchner 02.03.2020, 00:01

Bornum l Um 15.43 Uhr waren die Ortswehren Zerbst und Garitz-Bornum alarmiert worden. Der gesamte Einsatz dauerte insgesamt neun Stunden.Die Garitz-Bornumer Ortswehr war gemeinsam mit der Mühlsdorfer Wehr nur acht Minuten nach der Alarmierung an der Einsatzstelle, erkundete die Lage und baute unter Atemschutz sofort eine Riegelstellung, um ein Übergreifen des Feuers von der eigentlich brennenden Lagerhalle auf den direkt angrenzenden Kuhstall zu verhindern.

„Die Lagerhalle stand bei unserem Eintreffen bereits in Vollbrand. Auch Stroh im Kuhstall hatte bereits Feuer gefangen, dass zuerst bekämpft wurde“, sagt Stadtwehr- und Einsatzleiter Denis Barycza am Tag nach dem Inferno. Die Kühe seien bereits von Mitarbeitern des Betriebes und Nachbarn in ein provisorisch aus Bauzäunen gebautes Gatter in Sicherheit gebracht worden.

„Kurz nach 16 Uhr haben wir dann die Wehren Deetz-Badewitz und Dobitz-Mühro zur Unterstützung nachalarmiert. Zur optimalen Löschwasserversorgung musste eine Leitung aus dem Ortskern Bornum zur Einsatzstelle verlegt werden“, erläutert Barycza. Dabei handele es sich um eine Wegstrecke von immerhin rund 300 Metern. „Außerdem war sicherzustellen, dass genügend Atemschutzgeräteträger an der Einsatzstelle sind“, sagt der Einsatzleiter.

Das Problem bei der Brandbekämpfung: „Das Blechdach der Halle war relativ früh eingestürzt, so dass das Löschwasser an den Blechplatten heruntergelaufen ist und die eigentlichen Brandherde nicht erreicht hat“, erklärt Barycza. Dies sei nicht besonders effektiv gewesen.

Die Einsatzkräfte haben sich dann entschlossen, die beiden Giebel der brennenden Halle mit einem Teleskoplader einzureißen und die Lagerhalle so nach und nach frei zu räumen, um sich Zugang zu verschaffen und die Flammen nachhaltig und effektiv bekämpfen zu können, was am Ende erfolgreich war. Auch das Übergeifen der Flammen auf den Kuhstall konnte glücklicherweise verhindert werden.

„Am Ende haben wir einen Schaumteppich über die Brandstelle gelegt, um ein mögliches Aufflammen vorhandener Glutnester zu verhindern“, sagt Barycza. Die Zerbster Wehr konnte dann gegen 17.15 Uhr, die Dobritz-Mühroer gegen 19.15 Uhr und die Deetz-Badewitzer gegen 21 Uhr abrücken.

„Um einmal das Ausmaß des Brandes zu verdeutlichen, hier ein paar Zahlen: insgesamt waren 80 Kameraden mit 17 Fahrzeugen aus fünf Ortswehren im Einsatz. Wir haben 29 B- und 15 C-Schläuche sowie 150 Liter Schaumbildner benötigt“, zählt der Stadtwehrleiter auf.

Die Garitz-Bornumer Kameraden haben die Restarbeiten und die Brandwache übernommen. „In der Halle waren unter anderem zwei Getreidesilos, ein ZT-Traktor und zwei Hänger, diverse Gerätschaften sowie Stroh gelagert“, schildert Daniel Mielchen, Ortswehrleiter Garitz-Bornum und nach Abrücken der anderen Wehren auch Einsatzleiter. „Gegen 0 Uhr war dann alles komplett gelöscht und wir konnten abrücken. Nach knapp neun Stunden sind wir gegen 1 Uhr wieder einsatzbereit gewesen“, sagt Daniel Mielchen.

Was dem Ortswehrleiter am Ende noch aufgefallen ist: „Das war der dritte Stall- beziehungsweise Lagerhallenbrand in drei Jahren – und alle ereigneten sich im Februar, 2018 und 2019 in Kleinleitzkau und jetzt in Bornum“, sagt Daniel Mielchen – völlig ohne Wertung, wie er betont. Zur Brandursache befragt sagen Barycza und Mielchen: „Hier tappen wir noch völlig im Dunkeln. Die Brandursache ist unklar.“ Möglichkeiten gebe es einige, doch spekulieren wollen die erfahrenden Feuerwehrmänner nicht. Der Brandort wurde beschlagnahmt, teilt die Polizei mit.

Der Stadtwehrleiter lobt die hervorragende Zusammenarbeit der doch immerhin 80 Kameraden aus verschiedene Ortswehren. „Es hat alles gut geklappt, auch das Zusammenspiel der Einsatzkräfte. Ich danke allen für ihren unermütlichen Einsatz“, so Barycza.

Positiv sieht er ebenfalls die Einsatzstärke, mit der alle Ortsfeuerwehren angerückt waren. „Wochentags, noch dazu an einem Freitagnachmittag, ist so eine gute Besetzung aller Einsatzfahrzeuge keinesfalls eine Selbstverständlichkeit“, weiß der Stadtwehrleiter aus seiner langen Erfahrung.