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Hubertusgottesdienst der St. Bartholomäikirche Lange Tradition wird weiter gepflegt

Von Helmut Rohm 05.11.2010, 04:18

Die mit Blättern, Zweigen, der Vereinsfahne der Jägerschaft Zerbst, einem goldfarbenen Bild und einem Hirschgeweih mit leuchtendem Kreuz zwischen den Stangen im herbstlichen Ambiente geschmückte St. Bartholomäikirche Zerbst ist äußerer Rahmen für einen besonderen Gottesdienst – den Hubertusgottesdienst am Mittwochabend.

Zerbst. Seit Jahrhunderten begehen Jägerinnen, Jäger und die mit der Jagd verbundenen Menschen am 3. November den Hubertustag, in Erinnerung an den heiligen Hubertus von Lüttich (um 655-727), den Schutzpatron der Jagd. An oder um diesen Tag finden Gottesdienste oder Messen statt.

In Zerbst wurde diese Tradition vor zehn Jahren durch den damaligen Kreisjägermeister Helmut Hehne, dem damaligen Vorsitzenden der Jägerschaft Zerbst, Wolfgang Schönfeld, Jägerschaftsmitglied Fritz Brandt in Zusammenarbeit mit Pfarrer Michael Blaszcyk wieder ins Leben gerufen. Eine Initiative, die auch Wolfgang Mengel, Kreisjägermeister des Landkreises Anhalt-Bitterfeld, im Volksstimme-Gespräch nochmals besonders würdig-te.

Von Beginn an dabei ist der Evangelische Posaunenchor Zerbst unter Leitung von Steffen Bischoff, seit 2006 auch die Hubertusbläser Zerbster Land unter Leitung von Alexander Stein, Vorsitzender der Jägerschaft Zerbst. Mit gut harmonierendem Zusammenspiel geben dem Gottesdienst eine eindrucksvoll festliche, musikalische Klangwirkung.

Vor der Kirche begrüßten die Zerbster Jagdhornbläser die Besucher des Gottesdienstes mit jagdlichen Signalen. Schwedenfeuer spendeten anheimelndes Licht und Wärme. Traditionell wurden die Jagdhunde als treue und wichtige Begleiter des Jägers gewürdigt. Loburger Hundeführer verweilten mit ihren vierbeinigen Helfern kurz in der Kirche. Das Tragen einer brauchstumgerechten Kleidung durch alle Hundeführer hätte dem festlichen Charakter sicher noch mehr Wirksamkeit gegeben.

In seiner Predigt griff Michael Blaszcyk die Metapher "Wrong Way" (Falscher Weg) auf, um mit Verweis auf die Hubertuslegende an die vielen "Hinweisschilder" im persönlichen Leben zu erinnern. Obwohl sicher vieles möglich ist, sollte man auch gelegentlich innehalten, sich gegebenenfalls orientieren, um Gewalt gegen sich und gegen andere in ganz weitem Sinne auszuschließen.

Helmut Hehne forderte im Grußwort der Jäger die Pflege des jagdlichen Brauchtums ein und verwies auf den Sinn und die Bedeutung der Jagd sowie die gesellschaftliche Verantwortung aller Jäger, unter anderem "uneigennütziger Anwalt des Wildes" zu sein.

Nach dem Musikstück "Glocken", mit dem ein "richtiges" Glockengeläut reizvoll nachempfunden wurde, erteilte Pfarrer Michael Blaszcyk den Segen. Der Gottensdienst klang mit dem stimmungsvollen Hubertusmarsch aus.