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Schadstoffe Nur persönliche Abgabe möglich

Schadstoffe dürfen nicht in den Hausmüll. An einem Schadstoffmobil kann man sie loswerden, man muss sie aber persönlich abgeben.

Von Petra Wiese 10.09.2020, 08:00

Zernitz/Jütrichau l Viele Mittel für den Hausgebrauch – im Supermarkt, Gartencenter oder Baumarkt erhältlich – sind giftig, ätzend, explosiv oder brandfördernd, gesundheits- schädigend oder umweltschädigend. Schadstoffe also sind gefährlich. Wohin damit, wenn man sie nicht mehr braucht, wenn nur noch ein Rest vorhanden ist?

Solche Dinge gehören nicht in den Hausmüll, sie müssen fachgerecht entsorgt werden. Hohe Sicherheitsanforderungen sind dabei zu beachten. Soweit, so gut. Jeder muss für die Entsorgung seiner Schadstoffe selber sorgen. Diese können entweder zu den Annahmestellen der Anhalt-Bitterfelder Kreiswerke – zum Beispiel in Straguth – gebracht werden, oder man wartet auf das Schadstoffmobil.

Das Schadstoffmobil kommt zweimal jährlich und klappert auch die Ortschaften ab. Das wird von den Einwohnern genutzt, die Termine sind langfristig bekannt. Nun hat es in Zernitz allerdings zuletzt Probleme gegeben. In Erwartung der mobilen Schadstoffentsorgung stellten einige Zernitzer ihre alten Farbeimer, Kanister mit diversen Flüssigkeiten oder Flaschen verschiedenen Inhalts schon im Vorfeld am Bürgerhaus ab. Das Mobil kam, doch die abgestellten Sachen waren auch danach noch da. In der Vergangenheit scheint das Vorgehen funktioniert zu haben, jetzt nicht mehr. Schadstoffhaltige Haushaltsabfälle werden nur persönlich abgenommen.

So steht es im Abfallkalender des Landkreises, den jeder Haushalt bekommen hat. „Niemals dürfen sie diese in Erwartung des Schadstoffmobils am Halteplatz abstellen und selbst wieder wegfahren.“ Das Abstellen und das unbeaufsichtigte Hinterlassen gefährlicher Abfälle an den Standplätzen ist demnach verboten und kann als Ordnungswidrigkeit geahndet werden.

In Zernitz ging der Anruf an die Ortsbürgermeisterin Beatrix Haake, dass Schadstoffe nicht abgeholt wurden. Schon das zweite Mal war das jetzt passiert. Peter Haake stellte das Material auf dem Grundstück des Bürgerhauses zunächst sicher, weg von der Straße. Kinder könnten neugierig sein, mit den Sachen spielen, Flüssigkeiten testen – nicht auszudenken, was da passieren kann, sagt Peter Haake

Die Ortsbürgermeisterin kümmerte sich. Die Stadt habe sich bereit erklärt, die Sachen abzuholen. Das dürfe aber nicht noch einmal passieren. In Zernitz und den dazugehörigen Dörfern soll jetzt noch einmal ein Schriftstück an alle Haushalte gehen.

Das Problem gibt es nicht nur in Zernitz. Auch im Jütrichauer Ortschaftsrat war die Schadstoffentsorgung am Montagabend ein Thema. Das gleiche Bild, wie in Zernitz. Die Leute stellen ihre zu entsorgenden Behälter im Vorfeld ab, auf dass sie vom Schadstoff-mobil dann mitgenommen werden. Auch hier Pustekuchen. Es habe nach einer großen Renovierung ausgesehen, bemerkte Ortsbürgermeister Denis Barycza. Eine böse Absicht wolle man niemandem dabei unterstellen, aber das gehe so nicht. Früher wurden die Sachen mitgenommen, nun eben nicht mehr. Es gibt Vorschriften. „Es kann nur abgeben, wer persönlich vor Ort steht“, machte er deutlich. Die Termine kenne jeder, sie ständen lange fest.

Man könne aber nicht alle über einen Kamm scheren, fand Dirk Bunge. In Wertlau gebe es keine Probleme. Die Leute kommen direkt hin, berichtete er. Auf jeden Fall müssten auch die Jütrichauer noch einmal auf die Gepflogenheiten aufmerksam gemacht werden. Eine Postwurfsendung an alle, regte Denis Barycza zunächst an. Maik Müller schlug ein Schild am Annahmeplatz vor, womit man es nun beim nächsten Mal versuchen will.