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Kreistag soll Altersarmut beleuchten Sozialausschuss und Beiräte im Gespräch

Von Thomas Drechsel 12.04.2014, 01:20

Der Seniorenbeirat des Landkreises Anhalt-Bitterfeld wünscht sich am Ende der aktuellen Legislaturperiode, auch künftig in die Kreistagsarbeit eingebunden zu sein. Der künftige Gesundheits- und Sozialausschuss sollte einen Bericht zur Altersarmut auf den Weg bringen.

Köthen/Zerbst l Nach siebenjähriger Zusammenarbeit nahmen der Gesundheits- und Sozialausschuss des Kreistages Anhalt-Bitterfeld, der Seniorenbeirat des Landkreises und der beirat für Menschen mit Behinderungen am Donnerstag Abschied voneinander: Am 25. Mai wird ein neuer Kreistag gewählt. Wenn auch vermutlich einige der Ausschussmitglieder erneut in den Kreistag einziehen dürften, war der Termin dennoch zugleich Gelegenheit für einen Blick zurück.

Gerlind Zander, Vorsitzende des Anhalt-Bitterfelder Seniorenbeirates, ist nach wie vor froh, dass der Beirat als Institution des Landkreises in der Hauptsatzung des Kreistages verankert ist. Allerdings sei der austausch mit dem Fachausschuss verbesserungswürdig. Schon 2012 hatte man eine gemeinsame Beratung aktueller Themen beabsichtigt, doch erst in dieser Woche traf man sich tatsächlich während einer Ausschusssitzung. Zugleich gebe es eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Sozialamt des Kreises, vor allem in Person des Amtsleiters Martin Kriebisch.

Allerdings habe der Seniorenbeirat festgestellt, dass manches an unterlagen und Argumentationen zwar dem Beirat für Menschen mit Behinderungen, ihm jedoch nicht zugestellt worden war. "Ich würde mir zum einen wünschen, dass sich diese beiden Beiräte in den bereichen, wo es Schnittstellen gibt, direkter austauschen. Zum anderen wäre es schön, wenn auch wir unterlagen etwa zu Betrachtungen der Mobilität, im gleichen umfang wie der behindertenbeirat bekommen."

Frau Zander führte eine reihe von Aktivitäten der vergangenen Jahre auf. Die Fachtagung zum Wohnen im Alter 2011 war ein Höhepunkt, ebenso die Herausgabe des Seniorenwegweisers, der mittlerweile bereits in zweiter Auflage erhältlich ist. Und dass es ein Seniorenfest zwischenzeitlich nicht nur in Bitterfeld, sondern seit Jahren auch in Zerbst gibt, sei ebenso ein Erfolg. Hier wünschte sich die Vorsitzende mehr Aktivität in der Kreisstadt Köthen.

Dagmar Zoschke, die Vorsitzende des Gesundheits- und Sozialausschusses, wurde dann plötzlich auch Berichtserstatterin des Beirates für Menschen mit Behinderungen, dessen Sprecherratsvorsitzende sie ist: Ursprünglich sollte ein anderes Mitglied zum Beitrag sprechen, war aber erkrankt. Frau Zoschke verwies auf die Kontinuität in ihrem Beirat: Er ist 2007 aus dem Behindertenpolitischen Runden Tisch im Altkreises Bitterfeld, dem Behindertenbeirat im Altkreis Anhalt-Zerbst und der Akteure der Behindertenarbeit im Altkreis Köthen zusammengeführt worden und Kreistags-ungebunden, während der Seniorenbeirat mit jeder Kreistagswahl neu zu bilden ist. Höhepunkte waren die zwei jährlichen Veranstaltungen im Mai und Dezember sowie das Fest der Lebensfreude 2010 (hier hatte man 15000 Euro von der "Aktion Mensch" zur Verfügung). Der beirat möchte den Weg der Inklusion intensivieren. Und die Idee, ein europäisches Netzwerk zu behindertenfragen einzurichten, kommt an diesem Wochenende einen Schritt weiter: Heute wird ein lokales Netzwerk zu diesem Thema in Wolfen gegründet, was Voraussetzung für das europäische ist.

Als Fazit hielt Frau Zoschke den Wunsch beider Beiräte fest, dass sich der künftige Kreistag verstärkt der Altersarmut widmet und dies analog zum Armutsbericht zunächst einmal erfasst.