1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Xavier: 140 Kameraden an 50 Einsatzstellen

EIL

Sturm Xavier: 140 Kameraden an 50 Einsatzstellen

Vor allem die Landstraßen um Zerbst in den bewaldeten Gebieten sind beim Sturm zur Gefahr geworden. Die Ortswehren waren im Dauereinsatz.

Von Thomas Kirchner 11.10.2017, 08:00

Zerbst l Das Orkantief „Xavier“ zog am Donnerstagnachmittag über die Einheitsgemeinde Zerbst und richtete nicht nur in Zerbst selbst, sondern auch in den umliegenden Ortsteilen gewaltige Schäden an.

Auf einem Waldweg zwischen Medewitz und Golmenglin war eine Autofahrerin zwischen umgestürzten Bäumen eingeschlossen und wählte den Notruf. Die Kameraden der Ortswehren Grimme und Garitz/Bornum eilten zu Hilfe. „Irgendwie schaffte es die Dame jedoch, sich selbst aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Der Einsatz wurde dann abgebrochen, da es sich nur um einen Waldweg handelt“, erklärt Stadtwehrleiter Denis Barycza. Umgestürzte Bäume und umherfliegendes Geäst hielt auch die Lindauer Wehr in Atem. Hier waren die Straßen zwischen Lindau und Lietzo, Lindau und Loburg und Lindau und Zerbst von Bäumen zu befreien. Ein ähnliches Bild im Bereich Strinum, Zernitz und Buhlendorf. Hier mussten die Ortswehren ebenfalls Straßen und Wege frei räumen.

Auf der B 184 führte herabgefallenes Geäst zu einem Verkehrsunfall mit vier beteiligten Fahrzeugen. Die Ortswehren aus Jütrichau und Steutz rückten an, um die Straße wieder befahrbar zu machen. „Verletzt wurde hier zum Glück niemand“, informiert der Stadtwehrleiter.

Umgestürzte Bäume blockierten auch die Straße zwischen Jütrichau und Wertlau, die B 246 Nedlitz (bei Zerbst) – Reuden, sowie die Landstraße Dobritz – Reuden. Hier waren die Orstwehren aus Nedlitz, Reuden, Dobritz, Grimme und Garitz/Bornum mit Sägen und schwerem Gerät im Einsatz, um die Straßen zu räumen.

Und auch auf der anderen Seite der B 184: Überall das gleiche Szenario, blockierte Straßen durch umgestürzte Bäume und herabgefallene Zweige, Äste und ganzer Baumkronen. Ein Schwerpunkt hier, die Bereiche Tochheim, Badetz und Güterglück, Gödnitz. In Güterglück krachte ein Baum auf einen PKW. Im Bereich Walternienburg, Kämeritz, Tochheim kam es zum Teil zu längeren Stromausfällen. „Das Problem war nicht beispielsweise eine gerissene Überlandleitung, sondern viele kleine Havarieorte, die nicht selten schwer zu erreichen waren und zeitaufwendig nacheinander abgearbeitet werden mussten“, erklärte ein Sprecher des zuständigen Strom-Netzbetreibers Avacon gegenüber der Volksstimme.

„Insgesamt waren 19 Ortwehren der Gemeinden mit 140 Kameraden im Einsatz“, fasst Denis Barycza das Sturmgeschehen zusammen. Mehr als 50 Einsatzstellen, verteilt über die gesamte Einheitsgemeinde waren abzuarbeiten. „Gegen 21 Uhr am Donnerstag konnten die Kameraden und Helfer endlich die Feuerwehrkleidung ablegen“, sagt der Stadtwehrleiter und nutzt die Gelegenheit den Einsatzkräften zu danken. „Allen Kameraden aller Ortswehren und den vielen Helfer gebührt allergrößer Dank und Respekt für ihre Einsatzbereitschaft“, betont Denis Barycza.