Anhaltische Ballettschule stellt sich in der Zerbster Stadthalle vor Viel Beifall für tanzende "wilde Schwäne"
Es war einmal ein König, der hatte elf Söhne und eine Tochter ... So etwa beginnen wohl die meisten Märchen. Auch das am Sonntagnachmittag in der Zerbster Stadthalle. Es wurde erzählt, Musik gab es dazu. Aber - es wurde vor allem getanzt.
Zerbst l Wie bereits in den vergangenen Jahren war die Anhaltische Ballettschule von Tabatha Magalhaes aus Dessau zum krönenden Abschluss der Saison mit einer Kinderballettaufführung in Zerbst zu Gast. Die erfolgreiche frühere Solotänzerin, erfahrene Ballettlehrerin und Choreografin Tabatha Magalhaes hat mit den insgesamt etwa 75 mitwirkenden Kindern und einigen fortgeschrittenen Jugendlichen das Märchen "Die wilden Schwäne" von Hans Christian Andersen nach der Musik von Peter Tschaikowski einstudiert.
Die 300 Gäste erfuhren, dass der König (Tabatha Magalhaes) die Tochter Elisa (Jenny Kristin Eikel) besonders liebte. Ihre Gefühle drückten sie mit schönen Soli und gut abgestimmten Pas de deux aus. Die Geschichte wurde fast grausam, als die hinterhältige Stiefmutter (eindrucksvoll böse Sophie Reichert) ins Spiel kam. Elisa wurde weggeschlossen, die Prinzen zu Schwänen verzaubert ...
Die Gruppen der ganz jungen Tänzerinnen stellte mit großem Einsatz und nach vielem Training anmutig Hexen und andere Wesen und Dinge, darunter auch Brennnesseln, dar. Eine der Brennnesseln tanzte Charlotte Marie Wernecke (7) aus Jütrichau, Schülerin der Zerbster Astrid-Lindgren-Grundschule. Vor etwa drei Jahren wollte sie einmal "das Tanzen ausprobieren, so Musik und Bewegung". Mutti suchte und fand im Internet diese Dessauer Ballettschule. Einmal pro Woche wird sie von den Eltern, manchmal auch vom Opa, nach Dessau gefahren. "Vor den Höhepunkten wird auch bis zu dreimal wöchentlich trainiert", erzählt Charlotte.
Übrigens strickt Elisa aus den Brennnesseln Hemden für ihre Brüder, um den Zauber zu besiegen. Es klappt am Ende alles: Elisa kommt zurück, die Brüder sind wieder Prinzen, Elisa selbst findet auch ihr Glück. Die Gäste erlebten ein kurzweilig getanztes klassisches Märchen mit vielen bunten fantastischen Kostümen und symbolhaften Kulissen. Alles wird von Tabatha Magalhaes mit Hilfe der Eltern ausgedacht und hergestellt. Viel Beifall gab es für das gut 70-minütige Märchen.
Im zweiten Teil stellte die Anhaltische Ballettschule Moderntanz zu Musik von Gerhard Gundermann vor. Auch hier gab es viel Beifall für dieses Ballett.