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Nachhaltigkeit Wie Gehrden grüner werden will

Der Zerbster Ortsteil Gehrden will grüner werden. Dafür haben die Einwohner eine pfiffige Idee geboren.

Von Petra Wiese 21.09.2022, 19:29
Magdeburg könnte en Vorbild für Gehrden sein.
Magdeburg könnte en Vorbild für Gehrden sein. Foto: Konstantin Kraft

Gehrden - Die Gehrdener haben einen Wunsch und auch konkrete Vorstellungen, wie sich ihr Wunsch verwirklichen lässt. Im Ort soll mehr Grün wachsen. Wie kann das funktionieren?

Die Antwort ist so einfach wie einleuchtend: Es müssen Bäume gepflanzt werden, gesponsert von den Einwohnern oder anderen Interessierten. Nach der Weihnachtsspendenaktion des Energieversorgers Erdgas Mittelsachsen (EMS) konnten vier Bäume am Gehrdener Dorfteich neu gepflanzt werden. Ein weiterer Baum wurde auf dem Gehrdener Freizeitplatz gepflanzt, den Ortsbürgermeister Michael Baumgart sponserte.

„Mein Baum für Gehrden“ läuft gut an

Er wollte mit gutem Beispiel vorangehen, um eine Initiative „Mein Baum für Gehrden“ zu starten. Da wohl kaum Mittel zur Neuanpflanzung von Bäumen im städtischen Haushalt zur Verfügung ständen, sei es die Idee, dass die Bürger selber ein bisschen dazu beitragen könnten, dass wieder mehr Bäume im Dorf und an den Wegen wachsen. Wer will, kann also in Gehrden Baumpate werden, einen Baum sponsern und dessen weitere Pflege übernehmen.

Stadt liefert Liste mit Baumarten zu

Mit der Idee sprach Michael Baumgart auch in der Stadt vor, wo aus dem zuständigen Amt eine Liste zugearbeitet wurde mit Bäumen, die in Frage kommen. Obstbäume sollen es sein, die angepflanzt werden. Auch der Weg Neue Reihe in Richtung Bahnlinie scheint geeignet, um einseitig oder beidseitig zu pflanzen. Die Bankette sind breit genug, die Landwirte kommen trotzdem noch mit ihren Maschinen durch. Bei der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates konnte der Ortsbürgermeister mitteilen, dass sich inzwischen schon zehn Leute gefunden haben, die einen Baum sponsern werden. Jetzt soll noch einmal in der WhatsApp-Gruppe und auch per Handzettel geworben werden, denn eine gemeinsame Baumpflanzaktion soll es jetzt im Herbst geben.

Einen Hinweis gab es noch aus den Reihen der Einwohner. Womöglich werde es schwierig, Löcher für die Bäume auszuheben. Der Bereich soll früher befestigt gewesen sein, so dass möglicherweise viele Steine im Boden zu finden sein werden.

Anfang Oktober werden die Bäume bestellt

Ende des Monats/Anfang Oktober müssten die Bäume bei der Baumschule Wichmann in Steckby bestellt werden, informierte Michael Baumgart. Die könnten dann zur gemeinsamen Pflanzaktion geliefert werden. Die Aktion könnte ein Event mit Grillen zum Ausklang und damit eine runde Sache werden. Rund 100 Euro müssten die Paten für einen Baum einplanen.

Der Ortschaftsrat wolle die ganze Sache unterstützen und zum Beispiel die Pfeiler zur Verfügung stellen, verkündete der Ortsbürgermeister. Außerdem soll ein 1000-Liter-Wassertank besorgt werden, der dann am Anfang des Weges aufgestellt wird. Dort kann dann im Sommer Wasser zum Gießen der Bäume entnommen werden. Schließlich solle niemand, und schon gar nicht die Senioren, mit einer Gießkanne durch das ganze Dorf laufen müssen.

Sponsoren bekommen Namenstäfelchen am Baum

Wer also in Gehrden einen Baum pflanzen will, kann sich anschließen. Die Sponsoren sollen dann auch im Aushang genannt werde, und kleine Täfelchen an den Bäumen sind ebenfalls vorstellbar. Die Aktion soll keine einmalige sein, Bäume können immer wieder ergänzt werden. Viele nähmen ein Jubiläum, Geburtstag, Einschulung, Hochzeit oder ähnliches zum Anlass – das kann fortlaufend geschehen, so Michael Baumgart. Wenn der Weg voll ist, nehmen wir uns den nächsten vor, meinte er.

Doch neben der Eigeninitiative kann sich die Ortschaft Gehrden jetzt auch auf eine Pflanzaktion am Hobecker Weg freuen. Hier müssen laut Kompensationsvertrag für den Bau des Funkmasts in Jütrichau 21 Bäume gepflanzt werden. Außerdem soll eine Lückenbepflanzung am Weg Schora-Gehrden erfolgen. Das ist noch für diesen Herbst vorgesehen. In Aussicht gestellt sind Gehrden weitere 35 Bäume am Hobecker Weg als Ausgleich für den Bau des Funkmasts in Walternienburg.