BSV-79-Trainer Lemke nimmt sein Team in die Pflicht
Für den BSV 79 Magdeburg ist die Lage schon früh in der Saison brenzlig. Mit nur drei Zählern stehen die Cracauer auf dem letzten Platz der Fußball-Landesklasse 2. Trainer Peter Lemke lässt keine Ausreden mehr gelten.

Magdeburg. - Peter Lemke hat vor einiger Zeit zum Rennrad gefunden. „Ich drehe gerne mehrmals in der Woche meine Runden“, erzählt der Trainer des Landesklasse-Vertreters BSV 79. Als Lemke in den vergangenen Tagen also wieder im Sattel saß auf seiner 30 oder 50 Kilometer langen Schleife, wird sich der 57-Jährige gewiss auch so manche Gedanken um den Fußball gemacht haben. Genügend Stoff zum Grübeln bietet ihm seine Mannschaft allemal. „Es ist momentan nicht leicht“, sagt der Trainer des Tabellenletzten.
Obwohl die Cracauer einen breit aufgestellten Kader haben, obwohl sie gute Individualisten mit höherklassiger Erfahrung in ihren Reihen zählen, obwohl sie am ersten Spieltag einen aufregenden Last-Minute-Erfolg gegen Eintracht Gommern (4:3) gefeiert hatten, lief es bisher alles andere als rund. Zuletzt gingen die Grün-Weißen in der Landesklasse fünfmal in Folge als Verlierer vom Platz. Am vergangenen Wochenende mussten sie sich auch daheim im Kellerduell gegen Abstiegskandidat Germania Olvenstedt geschlagen geben (3:4).
„Ich bin ein bisschen enttäuscht, wie die letzten Wochen gelaufen sind“, gesteht Lemke. Er und Co-Trainer Karsten Schmidt sind allmählich mit ihrem Latein am Ende. Die Forderung an die eigene Truppe ist klar: „Es muss jetzt von der Mannschaft was zurückkommen.“ Punkte müssen her. Bestenfalls schon am Sonnabend, wenn die Cracauer um 15 Uhr bei der SG Blau-Weiß Niegripp auflaufen.
Die Leistung stimmt, die Ergebnisse nicht
Dann sollen sich die Grün-Weißen „endlich wieder belohnen“, betont Lemke. Denn wie sagt es der Übungsleiter: „Es war in den vergangenen Wochen ja nicht alles schlecht.“ Im Gegenteil: Mit Vielem ist Lemke sogar sehr zufrieden. „Wir haben eine gute Stimmung in der Truppe, die Trainingsbeteiligung ist sehr hoch, die Jungs ziehen voll mit“, attestiert der Coach. Einzig der Ertrag fehlt. „Wir hatten ein Spiel, in dem wir keinen Punkt verdient hatten. Das war das 0:3 bei Zukunft. An dem Tag haben wir überhaupt nicht stattgefunden. Alle anderen Partien hätten wir gewinnen können oder sogar müssen.“
Etwa beim 2:3 ist Osterweddingen, als der BSV eine 0:2-Führung egalisiert hatte, nur um in der Nachspielzeit doch noch den Knockout zu kassieren. Oder bei der 0:4-Niederlage beim SV Seilerwiesen: „Wir hatten die Chancen, der Gegner macht die Tore.“ Oder eben jüngst beim 3:4 gegen Germania Olvenstedt, als die Cracauer „wieder einige klare Chancen vergeben“ und „den Gegner mit einfachen Fehlern einladen“, wie Lemke moniert.
Allein an der starken Fluktuation in der Startelf – gegen Olvenstedt fehlten mit Philipp Glage, Torben Hartwig, Patrick Ellrich, Michael Horn und Gabriel Wolde gleich fünf Leistungsträger, in Niegripp fällt Stammkeeper Marvin Nimtz aus – möchte Lemke den bisherigen Saisonverlauf nicht festmachen. „An der Besetzung liegt es nicht“, stellt der BSV-Coach klar: „Wir bekommen zu einfache Gegentore und schießen vorne selbst zu wenig, egal wer auf dem Platz steht.“

Deshalb appelliert Lemke an seine gesamte Mannschaft. „Wir müssen alle an einem Strang ziehen. Es darf nicht sein, dass irgendwer seine eigenen Ideen umsetzt und darum unseren gemeinsamen Plan über den Haufen wirft“, sagt er. Dazu kommen zwei weitere Forderungen: „Wir müssen mehr reden. Kommunikation ist die einfachste Form der Hilfe. Da kommt bei uns noch zu wenig. Und wir dürfen nicht so kompliziert denken, müssen die einfachen Lösungen suchen.“
Für Alarmismus ist es in jedem Fall zu früh. „Wir haben noch 24 Spieltage, da werden noch viele Punkte verteilt“, bekräftigt Lemke und ergänzt: „Aber leichter wird es definitiv nicht.“