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Fußball - Oberliga Süd FCM-Reserve siegt auf den letzten Drücker

Die U 23 des 1. FC Magdeburg ringt den FC Einheit Rudolstadt mit einem späten Doppelschlag nieder. Dzogovic-Platzverweis nach Abpfiff sorgt für Unmut.

Von Tobias Haack Aktualisiert: 09.03.2025, 18:14
Eldin Dzogovic (links) kassierte nach der Partie gegen Rudolstadt eine komplett unnötige Rote Karte.
Eldin Dzogovic (links) kassierte nach der Partie gegen Rudolstadt eine komplett unnötige Rote Karte. Foto: Popova

Cracau. - Max Bresemann, Torhüter des FC Einheit Rudolstadt, hatte da so eine Ahnung, als er sich in der 75. Minute erkundigte, wie lange Schiedsrichter Ronny Walter noch auf der Uhr hatte. 1:1 stand es zu diesem Zeitpunkt zwischen dem 1. FC Magdeburg II und den abstiegsbedrohten Gästen aus Thüringen, die nach einer Gelb-Roten Karte gegen Ron Wachs (72.) bereits in Unterzahl agierten. „Wie sollen wir das denn durchhalten?“, fragte Bresemann sorgenvoll, als er von der 15-minütigen Restspielzeit erfuhr.

Eine knappe Viertelstunde später war seine Mannschaft tatsächlich geschlagen. Joker Albert Millgramm hatte per Doppelpack auf 3:1 gestellt (86., 89.) und damit den ersten Oberliga-Sieg der U 23 des FCM im neuen Jahr abgesichert. Drei Punkte, die das Trainergespann Petrik Sander und Pascal Ibold am Sonnabend gerne mitnahmen, die allerdings auch nicht vollumfänglich glücklich machten.

Es war wenig erwachsen und wenig konsequent in der Verwertung der Torchancen.

Pascal Ibold

„Es war wenig erwachsen und wenig konsequent in der Verwertung der Torchancen“, ärgerte sich Ibold, „es müssen zwingend mehr Treffer aus unseren Chancen entstehen. Dann werden es früher mehr Tore, und ich habe die Frustration am Ende nicht.“ Worauf der FCM-Coach anspielte, waren hitzige Schlussminuten, in denen beide Teams noch jeweils eine Rote Karte wegen Beleidigung des jeweiligen Gegners kassierten: Tim Rühling auf Rudolstädter Seite (90.) und Profi Eldin Dzogovic (nach dem Abpfiff) für die Magdeburger.

„Das ist sinnlos in meinen Augen, weil es das Spiel gar nicht hergab. Es war weder hart noch mit extrem vielen Emotionen“, haderte Ibold. Dzogovic aber gingen für einen kurzen Moment die Nerven durch. Unnötig, hatte der 21-Jährige doch zuvor eine solide Leistung in der Innenverteidigung abgeliefert.

Der Blackout des luxemburgischen Nationalspielers passte in das Bild eines Spiels, in dem sich Blau-Weiß nur selbst gefährlich werden konnte. Vom Start weg hatte der Favorit alles im Griff. Auch das wichtige frühe Tor gelang in Person von Jason Ceka, der im Strafraum goldrichtig stand (16.). „In den ersten 15 Minuten spielen wir so, wie wir uns das vorgestellt haben“, lobte Ibold. Sein Team hielt das Tempo hoch, schob immer wieder über die rechte „Profi-Seite“ mit Ceka und Pierre Nadjombe an.

Viele Unterbrechungen, geringe Nettospielzeit

Nach der Führung aber agierten die Hausherren nicht mehr sonderlich zwingend. Zunehmend wurden sie auch von einem unangenehmen Gegner entnervt, der speziell eingangs der zweiten Halbzeit für zahlreiche Spielunterbrechungen sorgte. Zeitspiel beim Abstoß, lange Behandlungspausen, Diskussionen. Alles war dabei, was einer überlegenen Mannschaft den Spielfluss raubt. „Wenn wir effektiv 50 Minuten gespielt haben, war das viel“, schüttelte Ibold den Kopf.

Nach einem leichten Schubser von Marc-André Jürgen gab es plötzlich sogar Strafstoß für Rudolstadt, den Maximilian Schlegel zum 1:1 versenkte (64.). Der FCM II begann zu zittern, entfachte speziell über den unermüdlichen Ceka in der Schlussphase aber so viel Druck, dass es noch zum Pflichtsieg reichte. Womit dann auch die Befürchtungen von Max Bresemann wahr wurden.