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Fußball-Landesliga MSV Börde: Ungewohnte Realitäten

Landesligist MSV Börde findet sich überraschend im Abstiegskampf wieder. Erst am Ende der Hinrunde kommt das Sommer-Team ein wenig ins Rollen.

03.01.2025, 17:23
Sascha Sommer, Ex-Trainer Marcus Mähnert und David Berlin (v. l.) hoffen auf eine bessere Rückrunde mit dem MSV Börde.
Sascha Sommer, Ex-Trainer Marcus Mähnert und David Berlin (v. l.) hoffen auf eine bessere Rückrunde mit dem MSV Börde. Eroll Popova

Stadtfeld - Mit „ungewohnt“ oder „überraschend“ ist die Situation des MSV Börde in diesem Winter in der Landesliga Nord noch freundlich umschrieben. Seit Jahren sind die Stadtfelder fest etabliert auf den einstelligen Tabellenplätzen, zählen zum Inventar der Liga, doch in der laufenden Saison sind viele Selbstverständlichkeiten dahin. Die bittere Realität an der Harsdorfer Straße lautet Abstiegskampf – und zwar von der unangenehmsten Sorte. Der MSV steht nicht etwa irgendwo im unteren Mittelfeld und muss den Blick vorsichtshalber nach unten richten. Nein, als Drittletzter hängt Börde unter dem Strich, hat nur drei Siege eingefahren und zwölf magere Pünktchen gesammelt. Die Mannschaft von Sascha Sommer ist ein waschechter Abstiegskandidat.

Die Talfahrt des Vorjahressiebten kommt natürlich nicht von ungefähr. Sie hat ihre Gründe. Eine ziemlich harmlose Offensive zum Beispiel. Nur 18 Treffer gelangen den Magdeburgern in 15 absolvierten Spielen, nur zwei Teams sind noch ungefährlicher. Dass der 35-jährige David Berlin mit vier Toren der beste Torjäger des MSV ist, kommt bezeichnend daher und fügt sich in ein betrübliches Gesamtbild ein. „Wenn man einmal unten drinsteht, ist es schwierig, da wieder rauszukommen“, beklagt MSV-Coach Sommer.

Sternstunden im Pokal eine Ausnahme

Leicht wurde es ihm und seinem Team aber auch nicht gemacht. Vor allem der Spielplan zu Saisonbeginn hatte es in sich. Mit Saxonia Tangermünde (1:2), Union Schönebeck (0:2) und dem VfB Ottersleben (0:4) ging es an den ersten vier Spieltagen gleich mal gegen drei Aufstiegsanwärter. Dass im Landespokal im gleichen Zeitraum überraschende Siege gegen den VfB (3:1 n. V.) und Union (2:1) gelangen, gab dem Saisonstart einen besonders seltsamen Anstrich.

Doch die Sternstunden im Pokal waren nur punktuelle Ausreißer nach oben. Die Realität im Punktspielbetrieb blieb unangenehm. Mit Unentschieden in Wernigerode (2:2) und Osterburg (2:2) robbte sich das Sommer-Team mühsam in die Runde. Der erste Saisonsieg gelang tatsächlich erst am 19. Oktober: mit einem 3:1 bei einem Blankenburger FV, bei dem es zu diesem Zeitpunkt abseits des Platzes schon drunter und drüber ging.

Es gab keinen Zeitpunkt, an dem ich nicht optimistisch war!

Börde-Trainer Sascha Sommer

Der MSV Börde hoffte auf den Umschwung, verlor anschließend aber die Lokalderbys gegen Arminia (0:2) und Fortuna II (0:3). Der bis dato verheerende Saisonverlauf, zu dem auch schmerzhafte Pleiten gegen die Aufsteiger Thale (0:5) und Baalberge (1:3) zählten, warf mehr und mehr Fragen auf. Die Verantwortlichen rätselten. „Jeder in der Mannschaft und im Verein weiß, dass wir absolut das Potenzial haben, gute Spiele abzuliefern. Es sind alles gute Fußballer“, unterstreicht Sascha Sommer, der deshalb heute auch betont: „Es gab keinen Zeitpunkt, an dem

ich nicht optimistisch war!“

Im Spätherbst dann wurde die Zuversicht des Trainers auch mit Fakten unterfüttert. Plötzlich platzte beim MSV der Knoten. Sieben Punkte gab es aus den letzten drei Spielen vor dem Jahreswechsel. Ein verdienter 3:1-Derbysieg gegen den MSC Preussen stellte den Anschluss ans rettende Ufer her und sorgte für einen versöhnlichen Jahresausklang. Sommer fordert: „Das soll erst der Anfang sein!“

Am 8. Februar gegen Ummendorf

Im neuen Jahr möchten die Stadtfelder dann eine Aufholjagd starten. Bereits am 6. Januar bittet ihr Coach deshalb schon zum Trainingsauftakt. „Es wird so sein, dass wir definitiv mehr machen müssen als andere Mannschaften“, pocht Sommer auf Fleiß und Einsatzwille. „Jeder weiß, worum es geht. Wir müssen uns in der Vorbereitung quälen und dann versuchen, das Ruder rumzureißen.“

Im Nachholspiel am 8. Februar beim Ummendorfer SV hat Börde dann bereits die Chance, die Abstiegszone zu verlassen und somit zu beweisen, dass man auch weiterhin zu den gestandenen Teams der Landesliga zählt.