Baseball Poor Pigs sind auf der Suche nach der neuen Generation
Die Baseballer der Poor Pigs starten einen Verjüngungsprozess. Dennoch geht es darum, die Mannschaft am Leben zu halten.

Magdeburg - Statt mit den Play-offs endete die Saison 2023 für die Baseballer der Magdeburg Poor Pigs mit einem mahnenden Fingerzeig. Den Startplatz für das Halbfinale um die Meisterschaft der Mitteldeutschen Liga hatten die Westerhüsener im September trotz sportlicher Qualifikation an die Chemnitz Cyndicates abgetreten. „Das war ein Zeichen an die Mannschaft“, erzählt der Vereinsvorsitzende Thomas Rochel und ergänzt: „Ein Zeichen, das auch angekommen ist.“
Denn mit den Entwicklungen während der Spielzeit konnten die Poor Pigs nicht zufrieden sein. Nach einem vielversprechenden Start mit sieben Siegen aus den ersten zehn Partien folgte der Einbruch. „Wir hatten immer wieder teils massive Personalprobleme“, berichtet Rochel. Das zeigte sich dann auch in den Resultaten: In der zweiten Saisonhälfte gewannen die „Armen Schweine“ keine Partie mehr. Die „Höchststrafe“ folgte dann noch am letzten Spieltag: Zum Turnier in Chemnitz konnten die Poor Pigs Ende August nicht einmal mehr eine Mannschaft stellen. „Das war in dem Moment schon ziemlich beschämend“, sagt Rochel, der im Alter von 50 Jahren selbst noch aushilfsweise zu Handschuh und Schläger gegriffen hatte.
Verzicht auf die Play-offs als gezielter Warnschuss
Auf das Halbfinale verzichteten die Poor Pigs allerdings nicht aus personellen Engpässen. „Wir hätten eine Mannschaft stellen können, aber wir wollten mit dieser Entscheidung einen Warnschuss setzen“, sagt Rochel. Dieser wurde innerhalb des Teams gehört.
Im Herbst setzten sich Spieler und Verein zusammen. Es ging um die Zukunft des Baseballs in Magdeburg, um die Zukunft der Poor Pigs – im 25. Jahr des Bestehens. Und die Rückmeldung aus der Mannschaft fiel positiv aus: „Ich habe das Gefühl, dass ein kleiner Ruck durch die Truppe ging“, erzählt Rochel. Darum blickt der Vorsitzende der neuen Saison 2024 inzwischen auch etwas optimistischer entgegen: „Wir werden eine Männermannschaft für den Spielbetrieb melden.“ Und: „Wir wollen dann auch zu jeder Partie antreten.“
Wir werden nicht müde im Sinne des Baseballs.
Thomas Rochel
Doch macht Rochel auch keinen Hehl daraus, dass die Zukunftsperspektive dennoch alles andere als rosig aussieht. „Es geht von Jahr zu Jahr darum, die Mannschaft am Leben zu halten“, sagt er. Der erhoffte Verjüngungsprozess stagniert. Und auch die alljährlichen Studienkurse – in der Vergangenheit häufig noch ein Faustpfand der Poor Pigs – werfen weniger neue Spieler ab. Weshalb sich Rochel allmählich die Frage stellt: „Wo ist die neue Generation?“
Die Zukunft stecke gerade in der sportlichen Nische wie beim Baseball in der Nachwuchsarbeit, ist der Vorsitzende überzeugt. Deswegen engagieren sich die Westerhüsener auch in Schulprojekten. „Das ist der richtige Weg“, betont Rochel, doch er weiß auch: „Bis die Kids eines Tages bei den Männern ankommen, dauert es noch lange.“ Ein Wettlauf gegen die Zeit – immerhin sind einige aktuelle Spieler wie Volodymyr Artemenko, Matthias Jöde oder Michael Prautzsch schon deutlich jenseits der 40 Jahre. Aber: „Wir werden nicht müde im Sinne des Baseballs“, betont Rochel. Und er hofft, dass sich so eine neue Generation finden lässt, die womöglich die nächsten 25 Jahre der Magdeburg Poor Pigs prägen kann .