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Fußball Schönebeck gegen Ottersleben: Ein echtes und rasantes Spitzenspiel

Das Jahr des VfB Otterleben endete mit einem Remis. Mit dem Ergebnis kann Trainer Oliver Malchau gut leben. Von der Partie war er sehr angetan.

Von Yannik Sammert 27.11.2022, 17:22
Sofern die vor wenigen Wochen entfallene Partie gegen den TuS Wahrburg nicht noch nachgeholt wird, eine Wertung für Ottersleben scheint wahrscheinlicher zu sein, war die Begegnung am Sonnabend der letzte Pflichtspieleinsatz von Lukas Prenzer (rechts) für den VfB. Es zieht ihn nach Leipzig –  zur Freundin und zum neuen Job.
Sofern die vor wenigen Wochen entfallene Partie gegen den TuS Wahrburg nicht noch nachgeholt wird, eine Wertung für Ottersleben scheint wahrscheinlicher zu sein, war die Begegnung am Sonnabend der letzte Pflichtspieleinsatz von Lukas Prenzer (rechts) für den VfB. Es zieht ihn nach Leipzig – zur Freundin und zum neuen Job. Foto: Arc

Schönebeck - Die Landesliga-Partie zwischen Union Schönebeck und dem VfB Ottersleben war im Vorfeld als Topduell des zwölften Spieltags angepriesen worden. Schließlich empfing der Tabellenzweite den Fünften, der jedoch ein Spiel weniger absolviert und lediglich drei Zähler weniger auf dem Konto hat. Und hielt diese Paarung, was sich versprach? Ja, voll und ganz: Im zweiten Durchgang ging es nur so hin und her. Nach dem 3:3 (1:0) brachte es Ottersleben-Coach Oliver Malchau auf den Punkt: „Es war von beiden Seiten hochklassig und hat allen Zuschauern großen Spaß gemacht.“

Schon in der ersten Halbzeit entwickelte sich ein temporeiches Geschehen. Doch dort war es noch nicht so ausgeglichen. Denn gefährlich wurden zunächst vor allem die Gastgeber — sie spielten kluge Schnittstellenpässe und prüften Ottersleben-Torhüter Sebastian Schulze gleich mehrfach. So überraschte das 1:0 für die Hausherren bereits in der zwölften Minute nicht: Wieder überspielte Union mit einem schlauen Ball die Abwehrreihe. Und Torjäger Markus Bolze blieb im direkten Duell mit Schulze eiskalt, umkurvte den Schlussmann und erzielte seinen neunten Saisontreffer.

Erst ungefährlicher, aber kämpferischer VfB

Nach einer knappen halben Stunde hatten sich die Gäste noch keinen Hochkaräter erspielt. Das änderte sich in Minute 35: Hannes Henschke brachte einen Freistoß in den Sechzehner und schließlich rauschte das Leder knapp rechts am Kasten vorbei. Die Weiß-Schwarzen kamen nach diesem ruhenden Ball ein bisschen besser rein. Nur: Parieren musste Schönebecks Keeper Leon-Pascal Jaffke in der ersten Halbzeit kein einziges Mal. Malchau war allerdings zumindest „mit der Intensität komplett zufrieden“.

Gleichwohl stellte sich in der Pause die Frage: Steigert sich der VfB im zweiten Durchgang? Das tat er wahrlich. Nach Wiederanpfiff waren die Gäste nun hellwach. Mit dem 1:1 ging es dann gleichwohl sehr schnell. Durch die erste Großchance, nach einem Eckball, gelang der Ausgleich: Lukas Prenzer, der den VfB nun in Richtung Leipzig verlässt, drückte den Ball über die Linie (47.). Und nur eine Minute später klingelte es erneut: Otterslebens Anton Fink drehte die Partie mit einem platzierenden Flachschuss – Riesenjubel beim Team und denen, die es am Spielfeldrand mit den Gästen hielten.

Kurz darauf ging Hannes Henschke im eigenen Sechszehner zu ungestüm zu Werke – der Strafstoßpfiff war folgerichtig. Nicolas-Peter Weber zielte genauestens nach links unten, Schulze war in der richtigen Ecke, hatte aber keine Chance (57.). Nun konnte die Begegnung in beide Richtungen kippen. Auffällig: Extrem lautstark motivierten sich die VfB-Spieler in dieser Phase. Und dann jubelten sie wieder: Noah Simon Lolies brachte die Kugel mit einem Flachschuss zur erneuten Führung im Tor unter (69.).

Spannung war wirklich zum Greifen nah

Schönebeck drängte jetzt auf das 3:3. Und der Treffer gelang: Die Gastgeber spielten zügig nach vorne und Erik Nordmann war nach einer Flanke in der 80. Minute zur Stelle. Vor dem torbringenden Umschalten der Hausherren hätte Malchau gerne gesehen, wenn Schiedsrichter Marcel Theumer auf Foul entscheidet, weil Otterslebens Offensivmann Damian Leuschner „etwas abkriegt“. Der Spielstand bedeutete in der Schlussphase nun eines: riesengroße Spannung. Beide Teams hatten jetzt Möglichkeiten, auf die Siegerstraße einzubiegen. Und sie wollten genau dies. Doch es gelang ihnen nicht mehr.

Und so endete die Paarung mit einem Ergebnis, das dem offenen Schlagabtausch im zweiten Durchgang vollends entsprach, aber nicht der ersten Halbzeit. VfB-Coach Malchau ordnete ein: „Wir sind mit dem Punkt nicht unzufrieden.“ Der Trainer wird seine „Jungs jetzt in die Weihnachtszeit schicken“, damit diese „durchatmen und Wehwehchen auskurieren können“. Otterslebens Vorbereitung auf den Ligastart Mitte März beginnt sechs Wochen vor der ersten Landesliga-Partie 2023 gegen Union Heyrothsberge.