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Fußball Torschützenkönig Pindur verlässt Landesklasse-Meister Post SV

Mit 38 Treffern schoss Sven Pindur den Post SV zur Meisterschaft in der Landesklasse 2. Den Schritt in die Landesliga wird der 27-Jährige allerdings nicht in der Spielhagenstraße gehen.

Von Kevin Gehring 20.06.2024, 20:01
Jubelte auch beim Saisonfinale des Post SV gegen Güsen/Parey doppelt: Torschützenkönig Sven Pindur.
Jubelte auch beim Saisonfinale des Post SV gegen Güsen/Parey doppelt: Torschützenkönig Sven Pindur. Foto: Eroll Popova

Magdeburg. - Mit den Landesklasse-Fußballern des Post SV Magdeburg konnte Sven Pindur in der abgelaufenen Saison gleich zwei Punkte seiner persönlichen Checkliste abhaken: „Ich war in meinem Leben noch nie Meister geworden und hatte auch noch nie eine Torjägerkanone geholt“, erzählt der Angreifer. Beides sollte sich in der Saison 2023/24 ändern. Mit 38 Treffern schoss sich Pindur nicht „nur“ mit großem Vorsprung an die Spitze der Torjägerliste der Landesklasse 2, sondern hatte damit auch einen riesigen Anteil an der Meisterschaft der Postler. „Der Erfolg mit dem Team bedeutet mir natürlich mehr“, unterstreicht der Fußballer, der am Freitag seinen 27. Geburtstag feiert.

Immerhin war die Meisterschaft für viele zugleich der perfekte Abschied. Für langjährige Stammkräfte wie Torhüter Enrico Kuplich und Nico Kurs, die künftig nicht mehr zur Verfügung stehen. Für Trainer Jens Schulze, der seinen Posten zum Saisonende niedergelegt hat. Und für Sven Pindur selbst. Er wird in der neuen Saison in der Landesliga für Union Schönebeck auf Torejagd gehen. „Die Mannschaft wird ein bisschen auseinandergehen. Das war schon seit einigen Wochen bekannt“, erklärt der Torjäger und ergänzt: „Das war für uns alle eine noch größere Motivation, dieses große Ziel gemeinsam zu erreichen.“

Mit dem 8:1-Kantersieg beim Tabellenführer SV Arminia hatte sich der Post SV am ersten Mai-Wochenende in die Position gebracht, das Titelrennen noch einmal offen zu gestalten. „Seitdem hatte ich das Gefühl, dass Arminia noch einmal Punkte lassen wird“, sagt Pindur. Doch gegen den BSV 79 (2:1) und den TuS 1860 (2:0) hatten die Buckauer jeweils noch spät den Sieg eingefahren. „Sie haben immer noch irgendwie einen reingedrückt“, sagt Pindur. Am letzten Spieltag am 8. Juni dann aber stolperten die Arminen beim SSV Samswegen (1:2) – und Verfolger Post SV war zur Stelle.

Dabei lagen die Stadtfelder zur Pause mit 0:1 gegen die SG Güsen/Parey zurück. Aber: „Dann ist es eben wieder ein Sven Pindur“, hatte Trainer Schulze damals gesagt. Mit einem Doppelpack drehte der Torjäger vom Dienst die Partie. Am Ende siegte Post mit 4:1. Und als dann die Meldung vom Schlusspfiff in Samswegen in der Spielhagenstraße ankam, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. „Das war wie im Märchen“, erklärt Pindur: „Die Geschichte hätte man nicht besser schreiben können.“

Entscheidung um den Landesliga-Aufstieg soll zeitnah fallen

Doch die Geschichte könnte womöglich auch mit diesem Kapitel enden. Ob der Post SV das Aufstiegsrecht zur Landesliga wahrnimmt, ist noch nicht final geklärt. Zwei Wochen Bedenkzeit hatte sich der Meister für diese Entscheidung eingeräumt. Immerhin hatten neben Pindur auch andere Leistungsträger aus der Riege der Studenten schon vorab mit Wechseln geliebäugelt. Teilweise waren sie schon zu Probetrainings bei anderen Klubs. „Vielleicht kommt jetzt ein Umdenken“, hatte Trainer Schulze nach dem letzten Saisonspiel geliebäugelt. Bisher sieht es jedoch nicht danach aus.

Für Sven Pindur jedenfalls bleibt es bei dem Plan, sich zur neuen Saison Union Schönebeck anzuschließen. „Dabei geht es gar nicht darum, in welcher Liga sie spielen“, sagt der 27-Jährige zu der Tatsache, dass er mit den Postlern nun auch in der Landesliga spielen könnte. Vielmehr geht es um das Drumherum. „Das ambitionierte Umfeld und die professionellen Gegebenheiten in Schönebeck finde ich sehr reizvoll“, erklärt Pindur. Der Torschützenkönig der Landesklasse 2 soll nicht der einzige Akteur des Post SV sein, der beim Landesligisten auf dem Zettel steht.

Mit den Stadtfeldern hat Pindur nach dem doppelten Titelgewinn in der Saison 23/24 jedenfalls alles erreicht, was er erreichen wollte. „Als ich vor einigen Jahren hier angefangen hatte, habe ich schon das Potenzial gesehen“, sagt der aus Niedersachsen stammende Student und ergänzt: „Was uns damals noch gefehlt hatte, war die Konstanz.“ Nun aber kann er den Punkt „Meisterschaft“ auf seiner persönlichen Checkliste abhaken: „Jetzt haben wir es uns bewiesen.“

Ob Pindur in der neuen Saison dann gegen den Post SV oder den SV Arminia – der Tabellenzweite stünde dem Aufstieg als Nachrücker dem Vernehmen nach offen gegenüber – in der Landesliga Nord auflaufen wird, soll sich in den kommenden Tagen klären.