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B-Junioren-Regionalliga U 17 des 1. FC Magdeburg greift mit neuem Coach die Bundesliga-Rückkehr an

Drei Jahre in Folge ist die U 17 des 1. FC Magdeburg knapp an der Rückkehr in die Bundesliga gescheitert. Nun setzen die B-Junioren mit Daniel Wölfel als neuem Übungsleiter zum vierten Anlauf an.

Von Kevin Gehring 05.08.2021, 09:18
Beim Drittligisten Chemnitzer FC arbeitete Daniel Wölfel schon unter Sven Köhler und Karsten Heine als Videoanalyst. Nun will er die B-Junioren des 1. FC Magdeburg zurück in die Bundesliga führen.
Beim Drittligisten Chemnitzer FC arbeitete Daniel Wölfel schon unter Sven Köhler und Karsten Heine als Videoanalyst. Nun will er die B-Junioren des 1. FC Magdeburg zurück in die Bundesliga führen. Foto: imago

Magdeburg - Zum Wochenstart ging es für die B-Junioren des 1. FC Magdeburg wieder so richtig los. Nachdem sie zuvor zwei Wochen freibekommen hatten, um noch mit den Eltern in den Urlaub fahren oder in den Ferien die Füße hochlegen zu können, startete die U 17 in die finale Phase der Vorbereitung auf die am 29. August beginnende Regionalliga-Saison. Diese wird die erste sein, in der Daniel Wölfel die Geschicke beim FCM leitet. Der 31-Jährige folgt auf Matthias Buszkowiak, der im Sommer die Bundesliga-A-Junioren des Halleschen FC übernommen hatte.

„Entscheidend war für mich die Perspektive“, begründet der gebürtige Chemnitzer seinen Wechsel an die Elbe. „Die Grundlagen und Möglichkeiten sind beim FCM hervorragend und das Nachwuchsleistungszentrum ist eines der besten im Fußball-Osten.“ So hat es nach den Gesprächen mit NLZ-Leiter Thomas Hoßmang nicht lange gedauert, bis Wölfel seine Dienste zugesagt und schließlich zum 1. Juli aufgenommen hat.

Wölfel sieht viel Qualität im Team

Und was er seitdem von seiner Mannschaft gesehen hat, hat ihn sofort überzeugt. „Wir haben viel Qualität in unseren Reihen“, befindet der Übungsleiter zufrieden. Nachdem den Jungs anfänglich noch die lange Pause anzumerken gewesen sei, sah Wölfel in den folgenden Wochen der Vorbereitung eine kontinuierliche Steigerung – die in einem 5:0-Erfolg über die Altersgenossen des VfL Wolfsburg, die ihrerseits in der Bundesliga spielen, resultierte. „Das war schon ein Ausrufezeichen“, freut sich Wölfel, dem es dabei allerdings „viel mehr um die Art und Weise als um das Resultat“ ging.

Denn die Ergebnisse in der Vorbereitung sind für den Sachsen sekundär. „Wichtig wird es, wenn die Saison startet“, betont er. Im Falle der B-Junioren also am 29. August, wenn die zweite Mannschaft der SG Dynamo Dresden elbabwärts gastiert.

Doppelter Härtetest am Wochenende

Zuvor aber warten auf den blau-weißen Nachwuchs an diesem Wochenende gleich zwei Härtetests. Am Freitag gastiert die erste Vertretung von Dynamo Dresden (14 Uhr), am Sonnabend dann der FC Viktoria Berlin (12 Uhr) auf dem Nebenplatz an der MDCC-Arena. „Das werden zwei gute Gradmesser. Da können wir sehen, wo wir stehen“, sagt Wölfel. Nicht nur, weil die Kontrahenten in der Bundesliga spielen, sie starten auch schon eine Woche darauf in die Saison. „Beide Gegner sind mit ihrer Vorbereitung so gut wie durch. Das wird für uns ein spannender Vergleich“, sagt Wölfel.

Und trotzdem erklärt der neue U-17-Coach zum Ziel: „Wir wollen auch gegen Bundesligisten dominant auftreten, wollen ihnen unseren Spielstil aufdrücken, wollen agieren und nicht reagieren.“ Das ist ohnehin die Philosophie des 31-Jährigen, der beim Chemnitzer FC schon unter Sven Köhler und Karsten Heine als Videoanalyst assistiert hatte. Besonders Letzterer hat nachhaltig Eindruck beim Nachwuchscoach hinterlassen: „Unter Karsten Heine hatte ich die prägendste Zeit. Er hat mich zu den Profis hochgezogen, hat mir viel gezeigt.“

Carl-Zeiss Jena in die Bundesliga geführt

Und er hat ihn als Übungsleiter weiterentwickelt, so dass Wölfel im Juli 2018 wieder einen Cheftrainer-Posten übernahm – bei der U 17 des FC Carl-Zeiss Jena, für den er seinen Verein seit Kindheitstagen, den Chemnitzer FC, bei dem er vor seiner Zeit bei den Profis schon die C-Junioren gecoacht hatte, schließlich nach 21 Jahren verlassen hat.

In Jena, so denkt Wölfel, könnte NLZ-Leiter Hoßmang so richtig auf ihn aufmerksam geworden sein. Denn in seiner ersten Saison mit den Thüringern feierte er unangefochten die Meisterschaft in der Regionalliga Nordost, marschierte mit dem Carl-Zeiss-Nachwuchs mit 20 Siegen in 26 Partien und nur einer einzigen Niederlage zum Aufstieg in die Bundesliga.

Aufstieg als eigener Anspruch

Der FCM wurde in dieser Saison, seiner ersten nach dem Abstieg aus der Bundesliga, Dritter und verpasste den Aufstieg – so wie in den folgenden zwei Spielzeiten – knapp. Nun aber soll es im vierten Anlauf und unter dem neuen Coach gelingen. „Es ist nicht nur der Anspruch des Vereins, sondern auch der Anspruch der Mannschaft, dieses Ziel zu erreichen“, versichert Wölfel. „Ein Club wie der 1. FC Magdeburg sollte in allen Altersklassen im Nachwuchs in den höchsten Ligen vertreten sein.“

Eine Drucksituation sieht Wölfel in diesen hohen Ambitionen nicht. „Wir sollten es als Ansporn verstehen, wenn in uns der Favorit gesehen wird“, sagt er, betont aber zugleich: „Wir dürfen uns darauf nicht ausruhen, sondern wollen diese Rolle annehmen.“ Ausruhen ist bei der U 17 des FCM nun aber ohnehin nicht mehr angesagt – schließlich bittet Neu-Coach Wölfel zur finalen Phase der Vorbereitung.