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Fussball Verbandsligisten suchen im Landespokal nach der Sicherheit

Nach der Verbandsliga kommt nun der Landespokal für die Magdeburger Mannschaften. Dabei geht lediglich der VfB Ottersleben als Favorit in sein Zweitrunden-Duell.

Von Kevin Gehring und Daniel Hübner 07.09.2023, 21:04
Möchte in Irxleben erstmals zu Null spielen: Fortunen-Keeper Leonard Wolter.
Möchte in Irxleben erstmals zu Null spielen: Fortunen-Keeper Leonard Wolter. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Fortuna bleibt in der Fußball-Verbandsliga auch gegen Tangermünde im Würgegriff ihrer Verunsicherung, Ottersleben bleibt trotz Niederlage bei Bitterfeld-Wolfen ein selbstbewusster Aufsteiger, die Preussen bleiben auf der Sucher nach der Standhaftigkeit – und mittlerweile auch nach einem Torhüter für das Landespokalspiel beim MSV Börde. In der zweiten Runde will der MSC im GutsMuths-Stadion Selbstvertrauen tanken. Wie die Fortunen in Irxleben.

SV Fortuna: Dirk Hannemann machte keinen Hehl daraus. „Natürlich ist ein Punkt zu wenig“, sagte der Übungsleiter des SV Fortuna am Mittwoch nach dem 1:1-Unentschieden gegen den bis dato noch punktlosen FSV Saxonia Tangermünde. „Ohne dem Gegner gegenüber despektierlich zu sein, aber wir müssen sie zu Hause schlagen“, erklärte der 53-Jährige, der einmal mehr erkannte: „Wir sind in einer schwierigen Phase. Wenn du immer nur auf die Mütze kriegst, macht das was mit dir.“

Vor allem fehlt es den Fortunen an Selbstvertrauen und Sicherheit. Symptomatisch waren die Szenen, als Maximilian Gerwien (29.) und Fabian Karow (74.) jeweils alleine auf das gegnerische Tor zuliefen, den Ball aber nicht an Saxonia-Schlussmann Niklas Nethe vorbeibrachten. Am Ende stand nach einem Treffer von Nils Lange, der die Kugel nach einem Freistoß eher glücklich im Gedränge über die Linie drückte (72.), und der zügigen Antwort durch Pascal Lemke (77.) ein 1:1, mit dem sich die Fortunen angesichts zweier später Tangermünder Lattentreffer begnügen mussten. Es war erst der zweite Zähler im sechsten Saisonspiel. Und es war nicht das für das Selbstverständnis so dringend benötigte Erfolgserlebnis.

Dieses wollen sich die Neustädter nun im Landespokal holen – wobei Hannemann vor der Landesliga-Elf des SV Irxleben (Sa., 15 Uhr) warnt. „Wir werden dort nicht hinfahren und mal eben weiterkommen“, sagte Hannemann und ergänzte: „Für uns ist wichtig, endlich mal ein Spiel zu gewinnen. Wir wollen auf jeden Fall weiter.“ Auf die Art und Weise kommt es dabei weniger an. „Es geht in dieser Phase nicht darum, schön zu spielen, sondern erfolgreich.“

Kurzstatistik zum Spiel: Schiedsrichter: Schimpf (Bad Lauchstädt). Zuschauer: 100. Tore: 1:0 Lange (72.), 1:1 Lemke (77.)

VfB Ottersleben: Wenn Till Louis Schmalz nun diesem Fernschuss noch etwas mehr Präzision verliehen hätte, dann hätte der VfB vor Freude kopfgestanden bei Bitterfeld-Wolfen. Das ist mal sicher. Aber der Ball wollte nur an den Pfosten, weshalb den Gästen am Mittwochabend der Ausgleich verwehrt blieb. Dabei hatte das Team eine unfassbare Moral an den Abend gelegt, hatte nach einem Drei-Tore-Rückstand noch den Anschluss geschafft, hatte sich trotz der kalten Dusche in der 48. Minute nicht aufgegeben, hatte noch drei glasklare Chancen durch Ermin Berishaj an seinem 19. Geburtstag und Anton Fink, um einen Punkt zu sichern. Und natürlich durch den Schuss von Schmalz.

Am Ende aber verlor der Aufsteiger, für den der 18-jährige Debütant Vincent Nahrstedt und Damian Leuschner die Tore erzielten, bei der gestandenen Truppe in Bitterfeld mit 3:4 (1:3). „Die Gastgeber waren vor allem mit Ball eine sehr gute Mannschaft, gegen die sich unsere Defensive ordentlich straffen musste. Da haben wir teilweise zu leichtfertig Chancen zugelassen“, sagte Trainer Oliver Malchau und ergänzte: „Ich denke, wir haben auch Bitterfeld die Grenzen aufgezeigt. Und gerade aufgrund des frühen vierten Gegentores nach dem Wechsel muss ich meiner Mannschaft einen großen Respekt zollen für die Moral, die sie gezeigt hat.“

Mit dieser geht der VfB auch in die nächste Partie – im Landespokal bei der SG Letzlingen/Potzehne. Heute Abend (ab 18.30 Uhr) wollen die Ottersleber die dritte Runde beim Landesklasse-Vertreter erreichen. „Wir wollen als Verbandsligist natürlich weiterkommen“, sagte der 38-jährige Malchau und nahm die Favoritenrolle gerne an.

Kurzstatistik zum Spiel: Schiedsrichter: Enkelmann (Blankenburg). Zuschauer: 112. Tore: 1:0 Hadaschik (4.), 2:0 Kirst (22.), 2:1 Leuschner (32.), 3:1 Krogmann (36.), 4:1 (48.), 4:2 Nahrstedt (62.), 4:3 Leuschner (71.)

MSC Preussen: Der MSC ist dafür belächelt worden, als er die Zahl seiner Torhüter zur neuen Saison verkündete. Damals waren es fünf Keeper. Nach der 0:4 (0:0)-Niederlage am Mittwochabend bei Rot-Weiß Thalheim musste Trainer Christoph Albrecht nun feststellen: „Aktuell habe ich keinen Torwart mehr.“ Mehr Pech kann man zwischen den Pfosten nicht haben.

In Thalheim haben sich Nathan Ghazbaf (Oberschenkel) und Justin Aderhold, der Ghazbaf nach 82 Minuten ersetzte, nämlich verletzt. Zuvor waren Sebastian Deumeland (Bänderriss) und René Kowalewski (Drüsenfieber) bereits ausgefallen. Und Steven Ebeling, Keeper auf Abruf, ist ebenso verletzt. „Es wird wohl am Sonnabend eine Überraschung geben“, sagte der 33-jährige Albrecht, selbst ein ehemaliger Schlussmann. Dann spielt der MSC beim Landesligisten MSV Börde im Landespokal (15 Uhr). Vorfreude auf das Stadtderby herrscht auf beiden Seiten. Und Albrecht hofft, dass „wir Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben sammeln können“. Mit einem Sieg.

Ihrem ersten kommen die Sudenburger auch in der Verbandsliga näher. Wenngleich das Ergebnis von Thalheim dies kaum erahnen lässt. Aber: „Wir waren 50 Minuten lang die klar bessere Mannschaft. Wir hatten drei glasklare Chancen“, so der Coach. Unter anderem mit einem Lattenknaller durch Ali Samir Qorbani. Die Preussen laufen viel und schnell und schießen oft, aber ein Tor will ihnen derzeit nicht gelingen. Dabei würde ihnen dieses die Sicherheit geben, die sie nach dem Rückstand – in Thalheim fiel dieser nach 56 Minuten – verlieren. Wenn ihnen also plötzlich leichte Fehler unterlaufen und „wir ein wenig in Einzelteile auseinanderfallen“, sagte der Coach. Albrecht: „Ich hoffe, dass wir bei Börde unsere Möglichkeiten nutzen und frühzeitig für klare Verhältnisse sorgen können.“

Kurzstatistik zum Spiel: Schiedsrichter: Grünwoldt (Leipzig). Zuschauer: 118. Tore: 1:0 Nweke (56.), 2:0 Bartosiak (66.), 3:0 Stashenko (70.), 4:0 Bartosiak (90.)