Fußball-Stadtpokal VfB II bleibt Landesklasse-Schreck
Der VfB Otterleben II steht nach einem wahren Krimi im Finale des Fußball-Stadtpokals. Im Halbfinale lag der Außenseiter in der regulären Spielzeit 1:4 und in der Verlängerung 4:5 gegen Germania Olvenstedt zurück. Am Ende gewann der VfB jedoch im Elfmeterschießen.

Magdeburg - Ein denkwürdiges Halbfinale des Fußball-Stadtpokals sahen die 181 Zuschauer zwischen dem VfB Ottersleben II und Germania Olvenstedt. Nach 124 Minuten und anschließendem Elfmeterschießen bestätigte Stadtoberligist Ottersleben seinen Ruf als Landesklasse-Schreck. Mit 9:6 (5:5, 4:4, 1:3) nach Elfmeterschießen schaltete das Team mit den Germanen bereits den vierten Landesklassisten in dieser Pokal-Saison aus.
Maximilian Döring beendete mit seinem verwandelten Elfmeter eine echte Nervenschlacht. Bis er seinen VfB in das Finale schoss, stand sein Team bereits mehrfach vor dem Aus. Erst in der 90. Minute verhalf David Genzel dem Gastgeber per Kopf zur Verlängerung. In selbiger lagen die Gastgeber erneut zurück, ehe Maurice Heinrich mit einem Ball aus dem Halbfeld wiederum ausglich (120.+3). „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, war VfB-Coach Dennis Wanzek, der erst um sieben Uhr morgens von der Siegesfeier zu Hause war, auch am Tag nach dem Erfolg noch völlig überwältigt, „es war sehr emotional. Ich bekomme beim Erzählen immer noch Gänsehaut.“
Heinrich schießt VfB ins Glücksspiel vom Punkt
Welche Gefühle dieser Erfolg auslöste, zeigte Heinrich nach dem Elfmeterschießen. Dem Held der Verlängerung schossen die Tränen in die Augen. „Eigentlich hat er seinen Kopf aktuell woanders, da er im April Papa wird – und dann haut er so ein Ding raus“, freute sich Wanzek.
Doch der VfB-Coach bestätigte, dass er auch tatkräftige Unterstützung vom Germanen-Torwart bekam. Dominic Ferchland hatte den hohen Ball selbst ins Tor gelenkt, sehr zum Frust von Olvenstedts Trainer Tim Woltersdorf. „Die Niederlage wird noch nachhallen“, verriet der 34-Jährige, „ich habe ja schon einiges erlebt, aber so etwas ist dann doch seltener.“ Ihn ärgerte, dass sein Team die große Chance auf das Endspiel leichtfertig weggeworfen hat. Und damit meinte er nicht Dominic Elling – scheiterte an VfB-Torwart Bendix Lorbeer – und Kapitän Matthias Meinecke – schoss drüber –, die im Elfmeterschießen vergaben: „Wir haben eine gestandene Truppe, da muss das Ding durch sein. Aber wir kommen nach dem 4:2 ins Wackeln und hören auf, Fußball zu spielen.“
Kompliment von Woltersdorf für den VfB
Während Woltersdorf seine Elf kritisierte, lobte er die Gastgeber, die auch konditionelle Vorteile hatte, wie er bestätigte: „Es ist Ottersleben hoch anzurechnen, dass sie weiter angelaufen sind und alles probiert haben.“
Und so darf der VfB Ottersleben II weiter vom Stadtpokalsieg träumen. Gegner im Finale am 21. Mai auf der Anlage des TuS 1860 Magdeburg ist entweder Ligakonkurrent SV Seilerwiesen oder mit dem SV Fortuna II – Halbfinale am 16. April – erneut ein Team aus der Landesklasse. „Ich wünsche mir eher Seilerwiesen, um mal in einer anderen Position als der Außenseiter zu sein. Die Mannschaft würde wegen der Schlagzeile als Landesklasse-Schreck lieber gegen Fortuna spielen“, erklärte der 51-Jährige.
Unabhängig vom Gegner ist das Ziel natürlich klar. „Wenn du in einem Finale bist, dann willst du es auch gewinnen“, betonte er. Und für den VfB könnte es sogar ein dreifacher Triumph werden. Denn auch die Kleinfeld-Mannschaft steht im Endspiel und die Alte Herren im Halbfinale. Wanzek: „Das ist total krass.“