Classic-Kegeln Bundesligist Zerbst steht vor Mission Titelverteidigung
Seriensieger SKV Rot Weiß Zerbst will zum 17. Mal die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft gewinnen. Zum Saisonstart wartet ein Heimspiel.

Thomas Zander - Zerbst
Denn „vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt“, stellte bereits in der Antike der griechische Dichter Hesiod fest. Und das weiß natürlich auch der Kapitän und sportliche Kopf des Serienmeisters aus Zerbst, Timo Hoffmann: „Trotzdem ist die Titelverteidigung natürlich unser klar formuliertes Saisonziel. Aber das wird kein Selbstläufer. Die Gegner sind stark und wir müssen wieder, wie jedes Jahr, an unsere Grenzen gehen, um erfolgreich zu sein. Die Liga ist wohl noch ausgeglichener und stärker geworden. Es wird aus meiner Sicht bei der Qualität auch der Aufsteiger keine leichten Auswärtsspiele mehr geben.“
Schon Zeichen gesetzt
In der Vorbereitung haben die Rot-Weißen allerdings schon das eine oder andere Zeichen gesetzt. Mit einigen überragenden Top-Leistungen, etlichen Bahnrekorden und vielen Ergebnissen im hohen 600er, ja sogar teils im 700er-Bereich, präsentierten sich die Zerbster sowohl in der Spitze, als auch in der Breite schon in einer super Verfassung.
„Das war eine lange Vorbereitung mit recht vielen Tests. Die Qualität unseres Spiels ist von Partie zu Partie besser geworden. Das haben vor allem die Spiele zuletzt in Eppelheim gezeigt, wo wir schon auf einem sehr vernünftigen Niveau agiert haben“, meinte auch Hoffmann.
Auf die Frage, wie sich die „Neuen“, Alex Karl und Rückkehrer Florian Fritzmann, eingefügt haben, ist der 52-Jährige voller Lob: „Alex hat sich sehr gut eingebracht und schon gute Ergebnisse abgeliefert. Er muss jetzt Konstanz in seine Leistungen bringen und sich auch in seiner Rolle in der zweiten Mannschaft entwickeln. Wir gehen da sehr behutsam mit ihm um. Und dass Fritzl uns sportlich absolut helfen kann, das war ja klar. Aber er bringt mit seiner Art auch neue Frische ins Team.“
Echte Zweiteilung
Doch auch die Gegnerschaft in der Bundesliga hat im Sommer nicht geschlafen. Als wahrscheinlich schwerste Kontrahenten hat Hoffmann „nach teils sehr guten Verstärkungen die Mannschaften aus Hallbergmoos, natürlich Raindorf aber auch Wernburg und Schwabsberg“ im Auge. „Ich glaube, es wird kaum ein Mittelfeld geben. Fünf Teams kämpfen oben um die Medaillen und fünf müssen immer in Richtung Abstieg schauen. Das wird wahrscheinlich eine echte Zweiteilung.“
Und gerade zu Saisonbeginn stehen für den SKV bis zum Weltpokal in München schon echte Kracher in der Liga an. Die Rot-Weißen sind beim morgigen Auftakt gegen den SV Wernburg, ab 13 Uhr im heimischen „Stadtwerke Kegelsportcenter“, zwar die Favoriten, doch der Kapitän warnt: „Das kann ein gefährliches Spiel werden. Die Gäste haben schon im vergangenen Jahr hier gut gespielt, haben sicher große Lust auf unsere schöne Bahn und wir müssen da schon sehr gut kegeln.“
Kracher vor der Brust
Und dann haben die Rot-Weißen in den beiden kommenden Wochen weitere echte Kracher vor der Brust. Erst geht es auf die „speziellen“ Bahnen nach Breitengüßbach und dann kommt der SKK Chambtalkegler Raindorf um den ehemaligen Zerbster Mathias Weber an die Nuthe und wird sicher unmittelbar vor der ersten internationalen Bewährungsprobe der Saison zu einem echten Prüfstein.
Schließlich waren die Oberpfälzer das einzige Team, das den Rot-Weißen in der vergangenen Spielzeit daheim die Punkte stehlen konnte. „Aber ich habe lieber starke Gegner in der Vorbereitung auf den Weltpokal. Ich will gerne mit einer reinen Weste nach München fahren“, meint Hoffmann abschließend.
Die SKV-Recken sind in guter Form. Sie wollen sich zuerst auf die Aufgabe am Samstag gegen Wernburg konzentrieren, um vor hoffentlich vielen Zuschauern und lautstarken Fans „gut in die Saison reinzukommen“, so der Kapitän. Dafür stehen die Chancen nach der starken Vorbereitung nicht schlecht. Und auch nicht für die Mission 17. Deutscher Mannschaftsmeistertitel in Folge. Doch bis dahin ist noch viel zu tun.
