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Heutige Clausewitz-Europaschule wurde vor 40 Jahren als Erich-Weinert-Schule übergeben Mit 1000 Schülern und 80 Lehrern gestartet

Von Bernd Körner 31.08.2013, 01:09

Bunter Freitag gestern in der Burger Europaschule "Carl von Clausewitz". Schüler, Lehrer und Pensionäre feiern den 40. Geburtstag ihrer Schule. Eigentlich ist der Jubiläumstag schon ein dreiviertel Jahr her, war Mitte Januar. Der ungewöhnliche "Feiertag" hatte aber seine Gründe.

Burg l Der erste Schultag nach den Sommerferien liegt 24 Stunden zurück und schon gibt es für Schüler und Lehrer einen unterrichtsfreien Tag. Schuldirektor Frank Höpfner begründet die Ausnahme so: "Im Winter wäre es ein Problem gewesen, das gesamte Schulgelände für den Festtag zu nutzen. Deshalb die Verschiebung auf heute." Bei Spätsommerwetter herrschte ausgelassener Trubel in und um das Schulgebäude. Aufgebaut war ein "Markt" für Spaß, Kurzweil und Imbiss unter freiem Himmel

Eröffnungstag der Erich-Weinert-Schule, wie sie damals hieß, war der 19. Januar 1973. Ein ungewöhnlicher Termin. Normal werden neue Schulen zum Schuljahresbeginn eingeweiht. Peter Steinhauer, zum Zeitpunkt stellvertretender Direktor und Mathe- und Polytechniklehrer und jetzt Lehrer im Ruhestand, weiß die Gründe. "In der Phase der geplanten Übergabe wurde ein Baumangel entdeckt. Außenwände drohten auseinander zu klaffen. Es mussten schnellstens Stabilisierungsanker eingezogen werden, so dass erst im Winter die Eröffnung begangen werden konnte", erzählt Steinhauer. Er hatte den Auftrag von der Schule, den Bau mit zu betreuen.

Mathe- und Geolehrerin Monika Tauchert, Deutsch- und Russischlehrerin Gertrud Bay und Sport- und Geolehrer Wolfgang Volkmann sind drei Pädagogen des heutigen über dreißigköpfigen Kollegiums, die als "Längstgediente" gelten. Sie können sich mit Peter Steinhauer bestens an die Anfangsjahre erinnern. Auf einen Punkt der Schulgeschichte legen sie besonderen Wert, ihn zu erwähnen. "Unseren langjährigen Direktor Erich Pape werden wir nie vergessen. Er war ein leidenschaftlicher Pädagoge und hoch geschätzter Kollege", würdigt ihn Monika Tauchert im Gedenken. Er war von 1955 bis 1991 Leiter der Weinertschule. "Um die Zeitspanne zu verstehen, muss man wissen, dass ursprünglich die Polytechnische Oberschule Erich Weinert in der Schartauer Straße, später als Schwabschule bekannt, sieben Außenstellen hatte, in Gütter, Blumenthal und sogar Reesen. 1000 Schüler waren es 1973, die in den Schulneubau an der Külzstraße zogen. Jeweils in Klassen von 36 Schülern und unterrichtet von rund 80 Lehrern. Nicht vorstellbar bei heute knapp über 300 Mädchen und Jungen", gibt Steinhauer zu.

Die Wende 1989 kam, aus der Weinert- wurde die Clausewitzschule, vor wenigen Jahren der radikale Um- und Erweiterungsbau für 3,5 Millionen Euro und vorher die Zeit Anfang des Jahrtausends, als die Sekundarschulen Burg-Süd, "Einstein" und "Clausewitz" zusammengelegt wurden. Schulort wurde "Clausewitz". Monika Tauchert: "Keine einfache Phase. Neue Kollegen, neue Schüler und neue Aufteilung der Fächer an die Lehrer. Aber wir rauften uns zusammen und formten uns zu einem sympathischen Lehrerkollektiv."

Seit einigen Jahren macht sich die Burger Clausewitz-Sekundarschule einen Namen als Europaschule. Im Norden Sachsen-Anhalts ist sie die einzige Sekundarschule, die den Titel trägt.

Lehrerin Ines von der Werth steht in der Funktion der Europa-Koordinatorin und verantwortet mit, dass der Titel Jahr für Jahr weiter getragen werden kann. "2004 erhielten wir die Bezeichnung, bei zwei Jahren Vorbereitung. Die alljährliche Europawoche im Mai zeugt stets davon, dass wir, von den Schülern bis zu meinen Kollegen, dem Titel gerecht werden." Beziehungen gibt es zu Schulen in Polen und Dänemark und nach Gummersbach. Sportliche Kontakte zu den Europa-Schulen in Halle, Blankenburg, Halberstadt und Ilsenburg. Aktuelle Begebenheit: Am Wochenende fahren fünf Clausewitzschüler nach Halle, bilden mit den vier Schulen eine Staffel und nehmen am 12. Mitteldeutschen Marathon teil. "Hoffnungsvoll, 2003 hatten sie den 1. Platz belegt", schaut Ines von der Werth stolz zurück.