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Nedlitzer Peter Lange blickt auf 85 Jahre Wehr zurück Ein Brand zur Weihnacht war Anlass für Gründung

Von Sebastian Siebert 11.09.2013, 03:12

Auf die Geschichte der Nedlitzer Feuerwehr blickte Ortswehrleiter Peter Lange während der Festveranstaltung im Nedlitzer Festzelt zurück. Die Kameraden feierten das 85-jährige Bestehen ihrer Wehr.

Nedlitz l Es sei zu Weinachten 1927 gewesen, als der Ruf "Feuer" die besinnliche Stimmung in den Familien unterbrach, erzählte Ortswehrleiter Peter Lange am Freitag in seinem Rückblick. Das Haus, in dem heute die Familie Becher wohnt, brannte. Flammen schlugen durch das Dach. Es fehlte an Technik, um den Brand zu löschen. Das Haus brannte nieder. "Diese Situation, liebe Kameraden, war Anlass zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr am 6. Februar 1928", sagte Peter Lange. 20 bis 25 Mann gründeten sie. "Die erste Technik war eine Handdruckspritze, die von Pferden gezogen wurde", berichtete er weiter. Die Schläuche bestanden aus Hanf. Viele Ausbildungsstunden mussten die Kameraden absolvieren, erzählte Lange weiter, "damit sie sich das Fachwissen zur Brandbekämpfung aneigneten." Mit dem Nationalsozialismus sei auch die Feuerwehr in Nedlitz in die vormilitärische Ausbildung einbezogen worden. Die Kameraden bekamen neue Uniformen und neue Technik. 400 Liter in der Minute konnte die Tragkraftspritze leisten und entsprach dem damaligen Stand der Technik. Zudem erweiterte ein Fahrzeug die Nedlitzer Technik. Das Spritzenhaus, das damals auch übergeben wurde, existiert noch heute unweit der Kirche, sagte Lange. "Viele Kameraden mussten im Zweiten Weltkrieg kämpfen, alle Schulabgänger im Alter von 14 Jahren zur Mitarbeit in der Feuerwehr dienstverpflichtet", erzählte Lange. Günter Schäfer und Emil Hase gehörten dazu, sie sind mittlerweile seit 69 Jahren in der Feuerwehr. Nach dem Ende des Krieges brach die Wehr fast zusammen. Erst Jahre später wurde die Wehr wieder aufgebaut. Ausrüstung sei jedoch kaum verfügbar gewesen. "Die Jahre vergingen und die Feuerwehr Nedlitz entwickelte sich zu einer starken Truppe", so Lange. 1991 kam eine Jugendfeuerwehr hinzu, die bereits viele Platzierungen bei Wettbewerben erreichen konnte. 1996 wurde das neue Gerätehaus eingeweiht. 25 Kameraden zählen heute zur Wehr, darunter sind fünf Frauen, schloss der Wehrleiter seinen Rückblick auf die Geschichte der Wehr.