Für die Preisrichter der Kaninchenzucht im Landkreis ist Nachwuchs in Sichtweite

Wenn dieser Tage die Kleintierzuchtvereine ihre Tiere in Kreis- und Ortsschauen zeigen, beklagen sie den fehlenden Nachwuchs im Verein. Auch bei den Preisrichtern fehlt oftmals die jüngere Generation. Anne-Marie Gobel aus Zeppernick ist eine von wenigen, die sich zu Preisrichtern ausbilden lassen.

Loburg/Zeppernick l Anne-Marie Gobel lässt ihren fachmännischen Blick über ein hellbraunes Kaninchen gleiten, prüft Fell, Farbe und Körperbau des Kerlchens in ihrer Hand. Sie könnte wohl schon eine fachliche Beurteilung für das Tier vornehmen, bevor es wieder in einen der Käfige der Loburger Ortschau zurückgesteckt wird - aber sie darf es noch nicht.

Stattdessen gibt der langjährige Preisrichter Helmut Halupka aus Genthin dem Tier eine Note und trägt sie in der Bewertungsurkunde ein. Aber erst nachdem er sich auch die - durchweg korrekte - Einschätzung von Anne-Marie Gobel angehört hat. Halupka ist Kreiszuchtvorstandsmitglied und bei der Loburger Schau der Ausbilder von Anne-Marie Gobel. Die 23-Jährige Landwirtschaftsstudentin ist die einzige Frau unter derzeit gerade mal sechs Anwärtern für die Hilfsrichterprüfung in ganz Sachsen-Anhalt. Im Jerichower Land bereitet sich außer der jungen Frau aus Zeppernick derzeit niemand auf diese Prüfung vor.

Ausbildungsdauer bis vier Jahre

Die erfolgreiche Anwärterprüfung hat sie bereits in der Tasche, und nach bestandener Hilfsrichterprüfung steht die Preisrichterprüfung an.

Drei bis vier Jahre dauert die gesamte Ausbildung, bei der sich Anne-Marie Gobel auf die Kaninchen-Bewertung spezialisert hat. Kein Wunder, sie züchtet selbst solche Vierbeiner der Rasse "Deutsche Widder, blau" und ist seit dem Jahr 2003 Mitglied im Loburger Kleintierzüchterverein. Seit zehn Jahren betreibt Anne-Marie Gobel das zeitaufwändige Hobby und wurde bereits Landesjugendmeisterin.

Würde sie nicht selber züchten, könnte sie diese Ausbildung zur Preisrichterin nicht machen. Auch ist es ihr nicht möglich, Preisrichterin für etwa Rassegeflügel zu werden, solange sie diese nicht selber züchtet.