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Fördervereins-Mitglieder nutzen gemeinnütziges Projekt aus Bad Schwartau Grundschule profitiert von Online-Käufen

Von Sebastian Siebert 10.01.2014, 02:20

Affiliate Marketing - das ist das Verfahren, mit dem die Mitglieder des Fördervereins der Grundschule Am Weinberg in Gommern Geld in ihre Kassen spielen wollen. Sie nutzen dafür die Idee von Eltern einer Schule in Bad Schwartau.

Gommern l Neue Wege wollen die Mitglieder des Fördervereins der Grundschule Am Weinberg in Gommern beim Einwerben von Spendengeldern begehen. Wie Vorsitzender Holger Busse am Dienstagabend mitteilte, haben die Vereinsmitglieder die Grundschule bei einem Spendenportal angemeldet. "Du-bist-Bildung" ist der Name der Aktion, welche von Eltern in Bad Schwartau (Schleswig-Holstein) gegründet wurde. Dort plagen die Eltern die gleichen Sorgen wie in Gommern. Es fehlt an Geld für eine gute Ausstattung der Schulen. Daher kamen sie auf die Idee, Geld im Internet für ihre Schule zu verdienen - und bieten für alle Schulen in der Republik die gleiche Möglichkeit an.

Die Idee hinter dem Portal ist einfach, aber bestechend. Die Seite nimmt Provisionen von Firmen ein, denen sie Verkäufe vermittelt. Diese gibt das Portal dann an die angemeldeten Schulen weiter. Das Prinzip ist nicht neu. Viele Firmen sind bereit, einen Teil des Umsatzes an denjenigen Seitenbetreiber zu zahlen, über dessen Seite der Kunde auf die des Anbieters gelangte und schlussendlich kaufte. Affiliate-Marketing (englisch für: Partner-Werbung) nennt sich das im Fachjargon. Der Käufer selbst merkt davon nichts und zahlt auch nicht mehr. Das Geld streicht der vermittelnde Seitenbetreiber ein.

Dieses im Internet gängige Prozedere nutzen die Bad Schwartauer nun für die Schulen aus. Sie haben auf der Seite Verlinkungen zu bislang 800 Anbietern geschaltet. Wer nun im Internet eine Reise buchen oder einen Fernseher kaufen möchte, kann zunächst den Link auf dubistbildung.de benutzen. Kommt es zum Kauf, bekommt zuerst die Bildungsseite die Provision. Weil sich der Käufer aber vorher bei der Vermittlungsseite angemeldet hat und auch angeben musste, für welche Schule er die Provision spenden möchte, leitet die Internetseite den Betrag automatisch an die Schule weiter. Auswählbar sind übrigens mehr als 25 000 Schulen in Deutschland, wobei die wenigsten wohl bislang ihre Daten hinterlegt haben dürften.

Wer einen Kauf im Internet plant, kann somit also dafür sorgen, dass ein Teil seiner Einkaufssumme einem guten Zweck zugute kommt. Die Seitenbetreiber geben acht Prozent als Durchschnittsprovison aller Verkaufsseiten an, bis zu 30 Prozent seien im Einzelfall möglich.

"Jeder, der im Internet einkauft, kann uns nun unterstützen, ohne selbst Geld für uns auszugeben", betonte Holger Busse. Er müsse nur "unsere Schule auswählen und sich dann einfach über diese Internetseite zu den Shops leiten lassen, Einkäufe tätigen und die Provision landet zweimal im Jahr auf unserem Konto." Je mehr dies tun, umso mehr Geld wird dem Förderverein überwiesen.

Einschränkungen gibt es lediglich bei einigen Seiten, unter anderem Amazon. Meist durch die Buchpreisbindung, aber auch durch die Nutzungsbedingungen sei es den Betreibern von "Du-bist-Bildung" untersagt, die erzielten Provisionen direkt weiterzuleiten. Die Einkommen werden dann zum Unterhalt der Internetseite verwendet, schreiben die Mitglieder auf ihrer Seite oder "verwenden wir für besondere Bildungsprojekte."

Auch kann jederzeit der aktuelle Spendenstand aller Schulen eingesehen werden. Bei dem noch jungen Projekt führte gestern das Gymnasium Am Mühlenberg mit 534,30 Euro. Das steht in Bad Schwartau, dem Sitz des gemeinnützig anerkannten Projekts.

www.dubistbildung.de.