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Polizei Grabsteine in Burg geschändet

Buntmetalldiebe schrecken selbst vor Friedhöfen nicht zurück. Von drei
Grabsteinen wurden die Namensinschriften aus Messing gestohlen.

Von Mario Kraus 29.06.2015, 16:31

Burg l Mitarbeiter der Stadtverwaltung und des Bauhofes trauten Montag ihren Augen nicht, als sie gestern von Angehörigen die Nachricht erhielten, dass von den Grabsteinen auf drei verschiedenen Feldern die Namensinschriften aus Messing mit grober Gewalt entfernt, gestohlen und die Ruhestätten auf diese Weise geschändet wurden.

Der Diebstahl von Buntmetall hat jetzt auch die Friedhöfe erreicht. Nicht auszuschließen, dass noch weitere Gräber betroffen sind. Auf dem weitläufigen, rund 14 Hektar großen Friedhof haben es die Täter morgens oder abends offenbar leicht, unerkannt ihr Unwesen zu treiben. Fest steht: Um die Buchstaben zu entfernen, bedarf es schon Hammer und Meißel.

Anzeige erstattet

Liane Ziemert, zuständige Mitarbeiterin der Stadtverwaltung, ist entsetzt. Von eines der betroffenen Gräber seien schon einmal vor Jahren Buchstaben gestohlen worden. "In diesem Ausmaß hatten wir so etwas aber noch nicht." Solchen Diebstahl auf dem parkähnlichen Gelände zu verhindern sei schwer, "aber wir hoffen, dass die Friedhofsbesucher noch mehr sensibilisiert sind und mit offenen Augen über den Friedhof gehen".

Bei der Polizei in Burg wurde gestern eine Anzeige erstattet, bestätigte Pressesprecher Thomas Kriebitzsch. "Solche Art von Diebstahl auf einem Friedhof hatten wir bislang noch nicht", sagte er.

Buntmetall-Diebstahl insgesamt rückläufig

Insgesamt sei der Diebstahl von Buntmetall im Jerichower Land aber zurückgegangen. Viele Eigentümer hätten auf die Begehrlichkeiten reagiert und beispielsweise beim Anbau von Dachrinnen auf Kupfer verzichtet. Einer der spektakulärsten Diebstähle dieser Art war der Abbau des Denkmals für die Opfer der KZ-Außenstelle Ravensbrück in Genthin-Wald in einer Nacht- und Nebelaktion direkt an der Bundesstraße 107.