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Schultheatertage in Brandenburg Uhland-Schüler mit heiteren Märchen

Von Natalie Häuser 09.07.2015, 16:03

"Dornröschen einmal anders" präsentierte die Theater-AG der Genthiner Uhland-Schule im Brandenburger Theater.

Brandenburg l Routiniert verteilt Schultheater-Regisseurin Angela Engel die Kostüme und Requisiten an die Genthiner Uhland-Grundschüler. "In Frau Holles Kissen müssen noch ein paar mehr Federn rein", sagt die Grundschullehrerin und packt weiter den großen Reisekoffer aus. Die Anspannung in der Garderobe des Brandenburger Theaters ist dennoch zu spüren. "Eigentlich habe ich kein Lampenfieber mehr, aber die große Bühne ist schon was anderes", sagt Emma Heinrich, die in dem Stück die Prinzessin spielt.

14 Schultheatergruppen dabei

Als einzige Schule aus Sachsen-Anhalt standen die Genthiner in dieser Woche auf der Studiobühne bei den 23. Brandenburger Schultheatertagen. "Dabei geht es nicht um Wettbewerb", sagt die organisatorische Leiterin Ariane Porikys. Es ist eher als ein Arbeitstreff zu verstehen, bei dem fünf Tage lang die Ergebnisse vieler Proben der Erst- bis Zwölftklässler aus Glindow, Golzow, Brandenburg und in diesem Jahr zum ersten Mal Genthin, aufgeführt werden. Vom szenischen Spiel mit Musik über Eigenschöpfungen bis hin zu Märchen, wie "Dornröschen mal anders" der Uhland-Grundschüler, zeigten insgesamt 14 Schultheatergruppen ihr Können.

Mehr als 150 kostümierte Schüler waren tanzend oder singend auf der Bühne unterwegs. Im Anschluss an die Aufführungen, die auf maximal 60 Minuten Spielzeit begrenzt waren, konnten die jungen Zuschauer auf der Probebühne mit den jeweiligen Schultheatergruppen ins Gespräch kommen.Neben dem Auftritt der "Genthiner Räuber", die den Prinzen gefangen hielten, gab es auch für die Kobolde der schwarzen Fee tüchtigen Applaus. Beata Lipets hatte in ihrer Rolle als schwarze Fee schon viel hexenhaftes, als sie an König und Königin die Kunde überbrachte, ihre kaum 15-jährige Tochter für das bestehen dreier Aufgaben auf eine Weltreise zu schicken. "Coool", freute sich hingegen die junge Adlige und war fast schon aus dem Palast, bevor sie noch die elterlichen Ratschläge mit auf den Weg bekam.

Räuber und MP-3-Flöte

Doch draußen warteten die Abenteuer. "Wir sind die berüchtigten Räuber aus Genthin. Hast du gar keine Angst vor uns?", fragten sie die Prinzessin Emma Heinrich, die mit Hilfe ihrer MP3-Flöte die Räuber und ihre Kinder in den Schlaf spielt und den Prinzen befreit. Ob sie das vielleicht bereut hat, als der weiße Drache auftauchte und sich ihr eigentlicher Held, statt mutig zu kämpfen, hinter einem Baum versteckt?

Kleine Texthänger der jungen Hobby-Schauspieler wurden im Team gekonnt unauffällig überspielt. Das kann bei eine Stücklänge von gut 60 Minuten schon mal passieren. Und auch der junge Prinz, der zunächst wie ein Feigling anmutete, bekam am Ende doch noch die Prinzessin zur Frau."Wir waren gut, aber die Genthiner waren besser", sagte ein Brandenburger Zuschauer beim Verlassen der Studiobühne des Theaters. Und der ohrwurm "Dornröschen war ein schönes Kind", der zwischen den Umbauten auf der Bühne eingespielt wurde, blieb bestimmt dem ein oder anderen Schüler im Gedächtnis. Die Uhland-Grundschüler haben die Herausforderung erstmals auf einer richtigen Theaterbühne zu spielen gemeistert. Und das Lampenfieber haben sie sich nicht anmerken lassen.