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Aus Langeweile: 21-jähriger Genthiner hat die Tat gestanden / Vater eines Opfers kritisiert Ermittler Schüsse aus dem Fenster mit Soft-Air-Pistole auf Schüler

Von Falk Heidel 27.05.2011, 06:27

Gefährliche Körperverletzung: Das wirft die Polizei einem 21-jährigen Genthiner vor, der aus dem Fenster seiner Wohnung auf Kinder geschossen haben soll, die sich auf dem Gelände der Sekundarschule "Am Baumschulenweg" aufgehalten haben. Bei der Wohnungsdurchsuchung haben die Beamten eine sogenannte Soft-Air-Waffe beschlagnahmt.

Genthin. "In einer ersten Befragung gab der Mann die Tat zu. Er habe dies aus Langeweile getan", sagte Polizeisprecher Ralph Völker gestern zur Volksstimme. Die Soft-Air-Pistole wurde zu weiteren Untersuchungen an das Landeskriminalamt in Magdeburg geschickt. Dort soll untersucht werden, ob die Waffe manipuliert worden ist. Falls nicht, ist die Pistole legal. Ein solches Fabrikat gibt es in herkömmlichen Spielwarengeschäften zu kaufen.

Die Wohnung des jungen Mannes liegt etwa 30 Meter vom Schulhof entfernt. Damit soll der 21-Jährige mindestens vier Schüler im Alter von 11 bis 13 Jahren verletzt haben. Der Vater eines Jungen hat am Montag Anzeige erstattet. Am Mittwoch hat die Polizei die Wohnung durchsucht: "Wir mussten zunächst die richterliche Genehmigung über die Staatsanwaltschaft einholen", sagte Genthins Kripoleiter Holger Meseberg gestern auf Volksstimme-Nachfrage: "Wir haben ihn zwar nicht inflagranti erwischt, konnten aber die mutmaßliche Tatwaffe sicherstellen." Schulleiterin Monika Reinhold bekam die Nachricht der Festnahme gestern von der Volksstimme. Ihre Reaktion: "Wir sind erleichtert."

Unterdessen ärgert sich der Anzeigenerstatter über "die Trägheit" der Ermittlungen. Zur Volksstimme sagte er: "Die Schüsse gab es täglich bereits ab Donnerstag. Am Freitag war meine Frau mit unserem Sohn beim Arzt, der ihm die Verletzungen im Brustbereich attestierte. Schon am Donnerstag habe ich die Schule informiert, warum dauert es fast eine Woche bis die Polizei aktiv wird?" Zu dem Vorwurf sagte Schulleiterin Reinhold: "Ich habe am Donnerstag von diesem Vorfall erfahren und umgehend die Polizei informiert." Der Vater des Schülers meint: "Glücklicherweise ist nichts passiert. Jedoch hätte eine von den vielen Plastikkugeln auch ins Augen gehen können." Polizeisprecher Völker: "Für die Wohnungsdurchsuchung brauchen wir eine rechtliche Grundlage. Das ist die Anzeige, die erst am Montag eingegangen ist. Danach ist sofort ermittelt worden."