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Gardeleger Ehepaar Köhn kümmert sich um das schneeweiße Sorgenkind aus dem Stadtgraben Liebevolle Krankenpflege für Schwanenpapa Anton

Von Gesine Biermann 04.06.2013, 03:17

Gardelegen l Früher wurde hier mal ein Schwein gefüttert, nun hat ein Schwan im Stall auf dem Gardeleger Grundstück von Ingeborg und Ulrich Köhn sein Domizil - und sein Krankenlager. Denn Schwan Anton vom Gardeleger Stadtgraben wird hier derzeit liebevoll umsorgt.

Bereits am Sonnabend hatte die Gardeleger Wehr das etwa zehn Jahre alte Tier eingefangen. Die Eheleute Köhn hatten es zum Tierarzt nach Haldensleben gebracht (wir berichteten). Der Veterinär, Spezialist für Wild- und Wasservögel, hatte nach umfangreichen Untersuchungen ein Antibiotikum verschrieben, deren Verabreichung für seine beiden liebevollen Pfleger nun täglich eine besondere Herausforderung ist. "Mein Mann hält ihm den Schnabel auf, und ich gebe ihm dann die Tropfen", beschrieb Ingeborg Köhn gestern schmunzelnd die nicht ganz einfache Prozedur bei dem ausgewachsenen Tier.

Doch die schlägt offensichtlich bereits an. Anton atmet wieder ganz normal, wirkt munter und "hatte auch schon Stuhlgang", wie Ulrich Köhn augenzwinkernd verriet. Das "Klinikessen", täglich frisch gerupft, scheint ihm also gut zu bekommen, "auch wenn er mir nicht aus der Hand frisst, wie sonst am Stadtgraben", bedauert "Schwanenmutti" Ingeborg Köhn. Dass sie sich um das schneeweiße Sorgenkind kümmert, täglich mehrfach nach ihm schaut, ist der Tierfreundin ein Bedürfnis. Die Kosten für den Tierarzt und die Aktion der Wehr wird zwar die Stadt übernehmen - diese Zusage besteht bereits -, die Pflege für den neun Kilo schweren Privatpatienten gibt es bei Köhns umsonst - ganz ohne Krankenkasse.