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Schenkenhorster kamen mit Anliegen zur Sitzung / Gemeindliches Einvernehmen sorgt für Unverständnis Stadtrat soll Stellung zur Hähnchenmast beziehen

16.12.2011, 04:26

Gardelegen/Schenkenhorst (gb) l Einen seitenlangen Widerspruch gegen die von einer örtlichen GbR geplanten Erweiterung einer Hähnchenmastanlage hatten sie dem städtischen Bauamt vorgelegt. Dennoch hatte die Behörde das gemeindliche Einvernehmen für die Maßnahme erteilt, wie er aus der Volksstimme erfahren habe, kritisierte Ortschaftsrat Uli Jelinski aus Schenkenhorst während der Einwohnerfragestunde im jüngsten Stadtrat. Und so bat er diesbezüglich um eine Erklärung. Schließlich könne "auch der Stadt ein Schaden entstehen", wenn die Anlage, die gut einen Kilometer neben Schenkenhorst entstehen soll, gebaut werde. Denn die kommunalen Straßen innerhalb der Ortslage seien für einen Betrieb solcher Größenordnung "gar nicht ausgelegt".

Neben Jelinski bat schließlich auch Hagen Weber aus Wiepke um Auskunft zum selben Thema. Auch aus dem Nachbarort von Schenkenhorst war ein Widerspruch gegen die Erweiterung der Anlage im Bauamt eingegangen. "Kann die Stadt nicht dazu eine Meinung äußern, klar machen, ob überhaupt der politische Wille besteht, dieses Vorhaben zu unterstützen?", wollte er wissen.

Würde der Stadtrat indes eine solche Petition formulieren oder gar einen Beschluss fassen, "müsste ich Widerspruch einlegen", machte Bürgermeister Konrad Fuchs klar. Er sei zwar stets dankbar, "wenn sich Menschen mit ihrer Kenntnis vor Ort einbringen", so Fuchs. In diesem Fall jedoch "sehen wir aus verwaltungstechnischen Gründen keine Möglichkeit, etwas zu ändern".

Eine Aussage, die Bauamtsleiter Engelhard Behrends zuvor bereits untermauert hatte. "Wir haben Urteile geprüft und das Baugesetzbuch gewälzt", so Behrends. Es spreche jedoch aus Sicht der Verwaltung nichts gegen die geplante Anlage. Die Argumente der Schenkenhorster und Wiepker, die unter anderem eine Gefahr für das Grundwasser sähen, "können wir nicht prüfen", so Behrends. Dies sei Aufgabe des Landesverwaltungsamtes Halle.

Und zu dessen Prüfverfahren gehöre eine Anhörung aller Beteiligten, die voraussichtlich im Rathaussaal stattfinden werde, erinnerte schließlich Fuchs: "Ich kann Ihnen nur raten, kommen Sie hierher, stellen Sie Ihre Fragen. Ich bin sicher, das Verwaltungsamt wird Ihnen sehr genau zuhören."