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Die Amtszeit der 3. Elbauenkönigin Luise Windelband nähert sich dem Ende - eine Nachfolgerin wird gesucht Wer trägt die Krone nach Katja, Saskia und Luise?

Von Sigrun Tausche 25.04.2013, 03:14

Mit der Krönung der 4. Elbauenkönigin am Sonntag, 11. August, beim Elbauenfest in Parey wird die Amtszeit von Luise I. abgelaufen sein. Zwei Jahre mit vielen tollen Erlebnissen liegen dann hinter ihr. Ihre Nachfolgerin muss noch gefunden werden. Hört man Luise schwärmen, dann sollte das eigentlich nicht schwer sein.

Parey l Als die damals 20-jährige Pareyerin Luise Windelband auf dem 7. Elbauenfest im Jahr 2011 zur 3. Elbauenkönigin gekrönt wurde, war das mächtig aufregend für sie. Sie erinnert sich noch, wie sie gezittert hat, vor allem, weil alles so lange dauerte. "Damals waren so viele Königinnen zu Gast, und es hat sich lange hingezogen, sie einzeln vorzustellen", blickt Marina Conradi, Leiterin der Tourist-Information Genthin und Mitorganisatorin des Elbauenfests, zurück. Luise saß ewig in der schmucken, weißen Kutsche, bis Björn Thomas, Inhaber des Erlebnisdorfs, sie dort abholte.

Heute zittert Luise nicht mehr, wenn sie auf Festen, Messen, und anderen Veranstaltungen als Elbauenkönigin ihren Heimatort Parey, das Erlebnisdorf und auch den Landkreis Jerichower Land repräsentiert. "Man wird sicherer und selbstbewusster", sagt sie allen, die vielleicht auch gern einmal dieses Ehrenamt bekleiden möchten, sich aber nicht trauen.

Bisher hat sie etwa 30 Termine wahrgenommen, erzählt Luise. Es hätten noch mehr sein können, jedoch hatte sie Probleme mit ihrer Arbeitsstelle in Brandenburg. Obwohl es anfangs anders schien, bekam sie dann doch nicht immer frei, wenn sie zu einer Veranstaltung geladen war.

Aber auch so ist schon eine Menge private Zeit zusammen gekommen, die sie investiert hat, weiß Marina Conradi. "Man kann das gar nicht genug anerkennen!" In diesem Jahr war Luise schon auf der Grünen Woche in Berlin. Sie ist davon mächtig begeistert. "Es war ganz doll stressig, aber richtig toll!" So 170 bis 180 Königinnen seien da gewesen. Ebenso war der Sachsen-Anhalt-Tag im vorigen Jahr ein Höhepunkt. Dieses Jahr werde sie in Gommern auch dabei sein.

Viele tolle Erlebnisse: Jeder Auftritt ist etwas Besonderes

Auch hier in der Region war sie bei etlichen Festen und Veranstaltungen dabei: natürlich bei den Elbauenfesten, beim Spargelfest in Hohenseeden, bei den Kartoffelfesten in Genthin und bei der "Knollenparty", beim Umzug "10 Jahre Elbe-Parey", auf Weihnachtsmärkten, beim Umzug mit Märchenparade zum Genthiner Weihnachtsmarkt, beim Bauernmarkt zur Rosenblüte in Klietznick, bei der Bauernvesper im vorigen Jahr, beim Gurkenfest in Gommern.

Ob sie an einiges ganz besondere Erinnerungen habe? "Eigentlich ist alles etwas ganz Besonderes", sagt Luise, aber dann kommen doch ein paar Anekdoten zutage: An ihren ersten Auftritt außerhalb des Landkreises, beim Heidefest mit Bockbieranstich 2011 in Colbitz, erinnert sie sich sehr gern. Sehr schön sei es dort gewesen, und sie habe dort die Heidekönigin Katja kennen gelernt, mit der sie heute noch Kontakt habe.

Dabei gab es ausgerechnet in Colbitz auch die erste kleine Panne, über die Luise heute lachen kann: "Wir Königinnen mussten zum Bockbieranstich alle auf die Bühne im Zelt. Es war sehr heiß und ich überhaupt nicht trinkfest. Beim Herunterkommen bin ich geschwankt und fast über mein Kleid gestolpert, weil es viel zu lang war, denn ich hatte den Reifrock zum Drunterziehen zu Hause vergessen!"

An ein anderes Erlebnis, das Luise und vielen anderen Teilnehmern alles abforderte, erinnert Marina Conradi: Beim Sachsen-Anhalt-Tag in Dessau war der Festumzug ein Härtetest. "Wir mussten erst ewig stehen, dann ewig laufen, und dann gab es ein kräftiges Gewitter mit Sturm und Regen. Wir waren durch und durch nass, aber wir haben durchgehalten, während etliche andere verschwunden sind!"

Zuletzt war Luise in Möckern beim Fest anlässlich des 200. Jahrestags der Befreiungskriege dabei. Auch dort sei es ganz toll gewesen.

Noch einige Auftritte wird sie bis zum Ende ihrer Amtszeit haben. Ein bisschen traurig ist sie schon, wenn sie daran denkt. Denn diese Zeit hat ihr viel gebracht. "Man schließt neue Freundschaften, lernt viele neue Orte kennen, bekommt Anerkennung von jüngeren wie älteren Leuten gleichermaßen. Man wird selbstbewusster - es kommt der ganzen Persönlichkeit zugute." Das gibt sie jenen mit, die noch überlegen, ob sie sich bewerben sollen oder nicht.

Wichtig sei allerdings, dass auch der Arbeitgeber dem positiv gegenübersteht, betont Marina Conradi. Bei Luise gab es leider Probleme dieser Art, die sich erst später abzeichneten. Ihre Vorgängerinnen hatten es da leichter: Katja, die erste Elbauenkönigin, war damals bei Björn Thomas beschäftigt, und Saskia war Studentin.

Allerdings kann es bei einer Bewerbung auch positiv sein, ein solches Amt zu bekleiden, hat Luise - von Beruf pharmazeutisch-technische Assistentin - nun erfahren dürfen, als sie eine neue Arbeitsstelle suchte und fand.

Wichtig ist eine positive Einstellung zur Heimatregion

Wer sich also bewerben möchte als 4. Elbauenkönigin, sollte an Marina Conradi einen kleinen Lebenslauf, möglichst mit Foto, schicken, oder sich einfach persönlich vorstellen. Offen und natürlich sein, eine positive Einstellung zur Heimat und ein gewisses Grundwissen über Parey, das Erlebnisdorf, aber auch die "Leuchttürme" des Landkreises seien wichtig. Gut ist es, einen Führerschein zu haben, um nicht immer einen Fahrer zu brauchen.

Unterstützung hat Luise ganz viel von Marina Conradi bekommen, und vor allem auch von ihrer Familie und ihrem Freund, der immer dabei war. Von Björn Thomas hat sie alle Fahrtkosten und die Kosten für das Kleid und manches andere erstattet bekommen, und Silvia Bogdanski aus Parey hat nicht selten das Schminken übernommen.

Ganz besonders schön sei die viele Fanpost, verrät Luise. Viele schicken auch Fotos und CD\'s von den Auftritten mit und wollen dafür nur eine Autogrammkarte. Und bei den Veranstaltungen gibt es zudem viele tolle Präsente.

Für das 9. Elbauenfest, das vom 9. bis 11. August stattfinden wird, gab es schon die erste Arbeitsberatung, unter anderem auch mit dem Pareyer Moskito-Club, sagt Marina Conradi. "Denn wir wollen auch neue Teams für die Wasser-Gaudi-Flugshow gewinnen." Die Krönung der 4. Elbauenkönigin wird Sonntagmittag vor der Flugshow erfolgen.