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Massentierhaltung, Bioprodukte und Fleischkonsum / Projekt zur gesunden Ernährung Was man von der 6/2 lernen kann...

19.05.2014, 01:34

Ein Projekt rund um das Thema gesunde Ernährung hat die Klasse 6/2 des Bismarck-Gymnasiums durchgeführt. An den Ergebnissen lassen die Schüler auch die Volksstimme-Leser teilhaben:

Fleischkonsum in Deutschland

Jeder Deutsche isst 13 Kühe im Jahr. Dazu kommen 58 Schweine und 3834 Hühner.

Der Durchschnittsdeutsche kommt so im Jahr auf etwa 60 Kilogramm Fleisch, das sind etwa 1094 Tiere in einem Menschenleben. "Der Verbraucher hat dabei das Bild der friedlich grasenden Kuh im Kopf. Die meisten Kühe leben aber in vollständiger Anbindehaltung", sagte Salome Katerbau während der Präsentation ihrer Gruppe. Das heißt, mehr Bewegung als Aufstehen und Hinlegen bekommt die Kuh nicht.

In der Grafik, die die Schüler vorbereitet hatten, wurde deutlich, dass die Vegetarier in unserem Land immer mehr werden. Auch in der Gruppe, die sich mit Fleischkonsum beschäftigt hat, gab es zwei Mädchen, die auf Fleisch verzichten: Lea Müller und Salome Katerbau.

Vegetarische Ernährung

Zu diesem Thema hatten die Fleischfans der Klasse viele Fragen, die Salome und Lea geduldig beantworteten.

Esst ihr gar kein Fleisch?

Salome: Nein!

Lea: Doch, Fisch. Aber nur selten.

Was macht ihr im Restaurant?

Lea: Vegetarisch bestellen. Reis und Gemüse gibt es in jeder Gaststätte.

Salome: Viele Restaurants haben mittlerweile vegetarische Gerichte auf der Karte. Dann gibt es Tofu statt Fleisch. Beim Grillen empfehle ich Bratkäse. Der ist sehr lecker.

Warum esst ihr kein Fleisch?

Lea: Ich könnte niemals ein Tier schlachten. Darum möchte ich auch keins essen.

Salome: Ich habe mal gesehen wie ein Kaninchen geschlachtet wurde. Das hat mir den Hunger auf Fleisch genommen. Auch Ferkel sind so niedlich. Für mich passt es nicht zusammen, wenn man sagt, ein Tier ist süß, und dann isst man es.

Wie leben die Tiere?

Massentierhaltung ist im 19. Jahrhundert entstanden. Begonnen hat alles mit den Schweinen, nun werden auch Rinder, Geflügel und Schafe so gehalten. Gekennzeichnet ist diese Haltungsform vor allem von zu wenig Platz für das einzelne Tier.

72 Prozent der Hühner leben in Massentierhaltung. In riesigen Hallen werden Zehntausende von ihnen gehalten. Ohne Auslauf, ohne Wiese, ohne Platz. Zwar heißt es heute nicht mehr Käfig-, sondern Kleingruppenhaltung, an zu vielen Hühnern in zu kleinen Käfigen hat dieses Wortspiel allerdings nichts geändert. Wegen des Platzmangels werden die Hühner oft aggressiv und beißen sich.

Wissenswertes über Eier

Der Eiercode ist auf jedem Ei aus dem Handel zu finden. Vorne steht eine Zahl zwischen 0 und 3. 0 heißt, das Ei wurde ökologisch erzeugt. 3 bedeutet Kleingruppenhaltung. So kleiner die Zahl, so wahrscheinlicher, dass das Ei von einem glücklichen Huhn stammt. Hinter der Zahl steht die Länderkennung, zum Beispiel DE für Deutschland. Dahinter folgen Stall- oder Betriebsnummer.

Bio-Produkte

Sie werden umweltfreundlich angebaut. Auf chemische Mittel wird verzichtet. Wegen des höheren Aufwandes sind sie oft teurer als "normale" Produkte. Die Schüler waren im Genthiner Edeka unterwegs und haben den Test gemacht.

Bio oder nicht Bio?

Leberkäse: Die Bio-Variante kostet 1,23 Euro. Der "normale" Leberkäse ist sogar etwas teurer (1,31 Euro). Das ist aber nicht die Regel, wie die anderen Produkte zeigen.

Vollkornbrot: Bio: 2,49 Euro. Normal: 1,29 Euro.

Joghurt: Das Bio-Produkt ist 10 Cent teurer. Die Bio-Milch kostet 30 Cent mehr als die "Nicht-Bio-Variante". Auch die anderen getesteten Bio-Produkte waren teurer. "Abzocke", sagt ein Schüler. "Aber dafür ging es dem Huhn gut", argumentiert ein anderer.

Außerdem...

... essen Kinder zwischen sechs und dreizehn Jahren laut Befragung der Schüler zu viel Süßes. Bei den meisten kaufen die Eltern ein, sie können ihr Essverhalten also nicht hundertprozentig aktiv steuern.

Obstsalat

Den haben die Schüler angefertigt und festgestellt: Schmeckt lecker und ist als Pausensnack besser geeignet als ein Schokoriegel.

Rezept: Bananen, Kiwis, Mango und Orange schälen.

Äpfel vom Kerngehäuse befreien, Pfirsiche entsteinen, Mango-Fruchtfleisch vom Stein losschneiden und Orange von der weißen Haut befreien.

Alles in Würfel schneiden und mit Trauben vermischen. Walnüsse darüber streuen, Honig darüber laufen lassen. Guten Appetit!