1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Keine Schonfrist für die jungen Azubis der Genthiner Krankenpflegeschule

Zukünftige Krankenpflegehelfer gehen erstmals in den Praxisblock / Probezeit-Ende für zukünftige Fachpflegekräfte Keine Schonfrist für die jungen Azubis der Genthiner Krankenpflegeschule

Von Simone Pötschke 07.09.2012, 05:19

In der Gunst der Schulabgänger stehen sie hoch, die Ausbildungsplätze, die die Johanniter-Krankenhäuser Stendal und Genthin an der Krankenpflegeschule in der Kanalstadt vergeben. In jedem Ausbildungsjahr gibt es deutlich mehr Bewerber als Ausbildungsplätze.

Genthin l Für 14 junge Leute der Krankenpflegeschule, sie kommen aus den Regionen Stendal und Genthin, wird es am Montag ernst.

Dann werden die Azubis, die am 1. August ihre Lehre als Krankenpflegehelfer aufgenommen haben, ihren ersten Tag in der Krankenhauspraxis erleben. Der so genannte Praxisblock - vier Wochen Praxis folgen auf zwei Wochen Theorie - beginnt. Detlef Frobel, Chef der Krankenpflegeschule, begleitet inzwischen den vierten Kurs dieser Ausbildungsrichtung, der für die Assistenz von Pflegefachkräften ausgebildet wird. Diesmal geschieht dies auch in Kooperation mit dem Fachkrankenhaus Jerichow. 1000 Stunden Praxis und 600 Stunden Theorie stehen auf dem Lehrplan der einjährigen Ausbildungszeit.

Die Chancen, einen Job zu finden, stehen für diese Azubis mit der Zugangsvoraussetzung Hauptschulabschluss nicht schlecht, weiß Detlef Frobel. Denn viele Häuser, die auf Sparmodelle setzen, delegieren Aufgaben von examinierten Fachkräften auf Krankenpflegehelfer. Andererseits sieht Frobel in der Beschäftigung von Krankenpflegehelfern den Vorteil, dass diese Berufsgruppe mehr Möglichkeiten für Patientenkontakte besitzt als examinierte Pfleger. Vor allem die guten Aussichten, später einen Arbeitsplatz zu finden, finden in hohen Bewerberzahlen ihre Bestätigung. Aus etwa 60 Bewerbungen konnte die Krankenpflegeschule die geeignetsten 14 Bewerber heraussuchen.

Deutlich mehr waren es allerdings bei der Auswahl der Bewerber für Lehrstellen als examinierte Pflegekraft. Es werden 200 bis 250 Bewerber gewesen sein, die ihre Unterlagen abgegeben haben, schätzt Frobel. Vor etlichen Jahren seien es noch 600 gewesen.

Für den vierten und jüngsten Kurs, der an der Krankenpflegeschule ausgebildet wird, schrieben sich letztlich 19 Bewerber, in der Regel Realschüler, zum 1. April ein. Sie hatten die Hürde eines Eignungstestes genommen, der mathematisches Wissen, logisches Denken und Kenntnisse in der deutschen Sprache abfragte. Dazu mussten sich die Bewerber einem Vorstellungsgespräch stellen und bei einem weiteren Test ihre sozialen Kompetenzen unter Beweis stellen. Nach den Tests haben sich etwa 30 bis 40 geeignete Kandidaten herauskristallisiert, von denen noch einmal eine Auswahl getroffen wurde. Jetzt, nach dem Ende der dreimonatigen Probezeit, sagt Frobel, sind von den 19 Azubis, die einen Ausbildungsplatz bekommen haben, 14 übriggeblieben. Frobel: Einige haben gemerkt, dass dieser Beruf nicht ihren Erwartungen entspricht, anderen konnten wir im medizinischen Bereich alternative Ausbildungsangebote unterbreiten, die zu ihnen passen.

An der Krankenpflegeschule in Genthin werden derzeit 79 Schüler als examinierte Pflegekräfte ausgebildet. Dazu werden sie in 2100 Stunden Theorie unterwiesen und schnuppern in ihrer dreijährigen Ausbildungszeit 2500 Stunden in den Krankenhausalltag hinein.