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Arbeiten an St.-Marien-Kirche in Dedeleben hänge vom Wetter ab / Bekrönung ist in gutem Zustand Alte Turmkugel wird mit neuem Glanz versehen

Von Sandra Reulecke 05.04.2013, 03:12

Die Arbeiten am Turm der St.-Marien-Kirche schreiten voran. So werden Kupferkugel und Wetterfahne für die Vergoldung vorbereitet. Für die Finanzierung ist die Unterstützung der Dedeleber gefragt.

Dedeleben/Quedlinburg l Vorsichtig werden die Spuren der letzten Jahrhunderte mit Formhämmern ausgeglichen. Nicht nur Wind und Wetter hinterließen Spuren an der Kirchturmkugel der St.-Marien-Kirche Dedeleben. "An sich ist sie in einem guten Zustand, aber von einigen Einschüssen durchlöchert", informiert Schlossermeister Gunnar Trull. Gemeinsam mit seinem Kollegen Gerd Damm saniert der Mitarbeiter der Denkmalpflege Quedlinburg die Kupferkugel, die einen Durchmesser von 65 Zentimetern hat.

Wer die Bekrönung als Zielscheibe nutzte, bleibt wohl ein Geheimnis. "Gerüchte besagen, dass das zum Ende des Zweiten Weltkrieges passiert ist", berichtet Uwe Krebs. Belege gebe es dafür allerdings nicht. Der Ortschronist erarbeitet eine Festschrift. Sie soll der Dokumentenhülse mit historischen Schriften und Münzen, die sich in der Kugel befand, beigefügt werden.

Die Löcher werden nun von den Handwerkern verschlossen, Unebenheiten ausgeglichen und die Kugelhülle gründlich gesäubert. Anschließend erhält sie wie auch das Blatt der Wetterfahne eine Versiegelung mit 24-karätigem Blattgold. "Das hält gut 50, 60 Jahre", versichert Trull. Finanziert wird die Vergoldung durch die Unterstützung der Dedeleber. "Es sind schon Spenden eingegangen, noch fehlen jedoch Gelder", informiert Gerd Srocke. Das Kirchenratsmitglied hofft weiterhin auf die Hilfe der Gemeinde und Einwohner, damit die Bekrönung in neuem Glanz erstrahlen kann. 1876 wurde sie zuletzt vergoldet, ihr genaues Alter ist jedoch unbekannt.

In einer Feierstunde soll sie dann auf den frisch sanierten Kirchturm aufgesetzt werden. "Wir hoffen auf baldige Wetterbesserung, um die Arbeiten fortsetzen zu können", sagt Gerd Srocke. Der Halberstädter Architekt leitet das Projekt. "Die Zimmerarbeiten sind bereits abgeschlossen und mit der Schalung wurde begonnen. Nun wird das Dach mit Schiefer eingedeckt", so Srocke.

Spenden für die Vergoldung der Turmbekrönung können auf das Konto des Kirchenkreises Halberstadt: 350 113 700, BLZ: 810 52 000 (Harzsparkasse), Stichwort: Dedeleben Bekrönung, eingezahlt werden.