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Sonderausstellung des Heineanums bis zum 17. August zu sehen Kraft der Natur mit zarten Strichen eingefangen

24.06.2014, 01:25

Das Halberstädter Publikum hat ihn schon zweimal innerhalb der Modernen-Vogelmaler-Ausstellungen zum Lieblingsmaler gewählt. Nun ist Eugen Kisselmann mit einer Einzelausstellung in der Domstadt zu Gast.

Halberstadt l Der Blick fällt auf die Wellen. Weiße Gischt, rückströmendes Wasser. Während sich die vorderen Wellen am Ufer brechen, rollt schon die nächste Welle an. Man meint fast, das Rauschen und Tosen zu hören, die Salzluft zu schmecken und das Wasser an den Füßen zu spüren. Eugen Kisselmann zieht hinein in die Situation, nimmt den Betrachter gefangen mit seinen Bildern. Der Titel der Ausstellung ist Programm: Faszination Natur ist zu erleben beim Rundgang durch die aktuelle Sonderausstellung des Heineanums.

Der Maler Eugen Kisselmann ist ein genauer Beobachter und versteht es, mit feinen Pinselstrichen die Kraft der Natur einzufangen. Manche Bilder lassen eintauchen in morgendliche Stille, andere wecken Mitleid mit durstenden Landstrichen. Genial sein Spiel mit Licht, Schatten und Wellen bei den Meeresbildern, fesselnd die feine Zeichnung eines Waldkauzes auf einem Birkenast. Wer diese Bilder sieht, versteht, warum Kisselmann schon zahlreiche Preise in Empfang nehmen konnte. Nicht nur zweimal den Publikumspreis der Heineanum-Ausstellung "MoVo - Moderne Vogelbilder" und einmal den Jury-Preis "Silberner Uhu" (Deutscher Preis für Vogelmaler). Auch im holländischen Enschede gewann er zweimal Preise in der Wildlife-Ausstellung "Wild in der Natur", 2005 wurde er "Wildlife Artist of the Year" der englischen Kunstzeitschrift "Wildscape", 2010 erhielt er den Publikumspreis bei "Art Vielfalt - Impressionen aus der Tierwelt".

Kisselmann wurde 1964 in Podsosnowo geboren, am Rande der sibirischen Kulunda-Steppe in der russischen Altai-Region. Er wuchs in ländlicher, vom einfachen Dorfleben geprägter Umgebung auf. Die zahlreichen Seen, die lichten Birkenwälder sowie die Pflanzen und Tiere der Steppe prägten seine Kindheit und Jugend. Diese bereits in frühen Jahren entstandene Liebe und Leidenschaft für die Natur bilden das Fundament seines künstlerischen Schaffens.

1992 zog Kisselmann mit seiner Familie von Russland ins westfälische Bad Wünneberg. Er hat zwei Kinder, die zwei der in der Ausstellung gezeigten Bilder als Leihgaben zur Verfügung stellten, wie Evelyn Winkelmann vom Museum Heineanum berichtete.

Anlässlich seines bevorstehenden 50. Geburtstages haben seine Familie und Freunde diese Einzelausstellung auf den Weg gebracht, die in Kooperation von Heineanum und Naturkundemuseum Erfurt ausgerichtet wird.

In Arbeit ist derzeit auch ein Buch, das seine Bilder versammelt und die Geschichten dazu. Denn zu fast allen seiner Gemälde kann er spannende und interessante Begebenheiten berichten.

Das Heineanum-Team hat die Ausstellung der faszinierenden Kisselmann-Bilder durch einige Präparate von Vögeln ergänzt, die sich in seinen Bildern finden.