Tag der offenen Gärten in Vogelsdorf hat viele interessierte Besucher angelockt Individuell wie ihre Besitzer
Dieser Versuch, mit einem Tag der offenen Gärten nach Vogelsdorf zu locken, hat sich als ein Volltreffer erwiesen. Zehn Gartenbesitzer hatten ihre Tore geöffnet und staunten selbst über das große Interesse.
Vogelsdorf l Eilig durfte es der Besucher nicht haben, der zum Tag der offenen Gärten nach Vogelsdorf gekommen war. Zehn Gärten standen offen und überall lockte eine Fülle von Blüten und Pflanzen. Da kam man schnell ins Fachsimpeln.
"Die ersten Besucher haben bereits vor 10 Uhr vor dem Gartentor gestanden", erzählt Beatrice Schmidt, deren Garten an der Hauptstraße liegt. Ihr Garten ist sehr aufgeräumt. "Wir haben wenig Zeit, sind beide berufstätig, da schien eine große Rasenfläche die einfachste Lösung", sagt die Hausherrin. Auf die Frage nach dem Rasenmähen sagt sie: "Wir haben einen Rasenroboter." Das sei perfekt.
Gleich gegenüber liegt das Anwesen von Familie Kaluza. Die eigentliche Arbeit beginnt in diesem Garten hinter einer Mauer, wo ein Meer von Beeten mit Gemüse und Beeren gepflegt werden muss. Die offenen Gärten waren zur besseren Orientierung mit bunten Luftballons markiert, zusätzlich half eine Karte. "Jeder Garten ist anders", sagen viele Gäste erfreut, die, mit einem Plan in der Hand, von Garten zu Garten durch Vogelsdorf schlendern und die Zeit und das freundliche Wetter genießen.
Mario und Elvira Schneider waren bereits vor vier Wochen schon einmal hier. Sie haben in der Volksstimme über eine Alpakaschur in Vogelsdorf als Vorbereitung des Tages der offenen Gärten gelesen und nicht auf das Datum geachtet. Besitzer Andreas Seetge hatte sich über den Besuch der Schneiders zwar gewundert, sie jedoch begrüßt, durch seinen Garten geführt und vor allem die Alpakas präsentiert. Er sagt auf die Frage, ob er denn zur Vorbereitung auf den Besucherandrang nochmal Rasen gemäht habe: "Das mache ich schon lange nicht mehr, dafür habe ich meine Alpakas `Ronald` und `Sirius`."
Im Garten gegenüber bei Familie Schäfer-Könau erweckt ein Teich mit großen Koikarpfen die Aufmerksamkeit der Gäste. Die neunjährige Julia freut sich über die vielen Besucher und erzählt über ihre Katzen und Meerschweinchen.
Gleich im nächsten Garten lebt neben vielen Pflanzen und prächtigen Hähnen eine 19 Jahre alte Katze, die immer noch Mäuse fängt. Hausherrin Evelyn Matthies serviert selbstgekochte Soljanka, die hoch gelobt wird. Überhaupt wird dieser Rundgang durch die Vogelsdorfer Gärten auch ein kulinarischer Genuss. So gibt es überall Getränke wie Kaffee, Kuchen und Wein, hausgemachte Limonade, Bowle, selbstgekochte Marmelade oder Herzhaftes zu kosten.
Die Spenden, welche die Besucher im Gegenzug sehr gern geben, kommen dem Verein Vogelsdorf(er)leben zugute, der diese Gartenschau organisiert hat. Nach einer kleinen Wanderung am Marienbach entlang führt die Karte zum Garten von Frau Stockmann. Hier werd die Gäste mit einer Fülle von farbenprächtigen Blüten belohnt. "Nicht ein Unkraut ist zu sehen", loben die Gäste.
Aus Wernigerode sind Heike und Thomas Eckert vor 15 Jahren nach Vogelsdorf gezogen. Ihr Grundstück liegt auf dem ehemaligen Teichhof und grenzt an einige hohe Tannen, deren dicke Wurzeln nur Rasen zulassen.
Mit schwierigem Boden und schattigen Stellen hat auch Kerstin Salomon ihre Erfahrungen gemacht. Sie präsentiert ihren Schattengarten, der nichts mehr von dem ehemaligen alten Haus ahnen lässt, das hier einst gestanden hat und dessen Fundamente immer noch in der Erde liegen. Dazu habe sie lange mit verschiedenen Pflanzen experimentiert und Geduld aufbringen müssen.
Weil jeder Gast den gleichen Weg hat, trifft man immer wieder auf schon bekannte Gesichter. Aus Halberstadt sind Karin und Bernd Bode gemeinsam mit Gisela und Klaus Hamm gekommen. Auch sie sind von Vogelsdorf ganz begeistert und nehmen eine Fülle neuer Ideen und Anregungen für die eigenen Gärten zu Hause mit.
