Junge Wahlhelfer in Halberstadt bereiten sich auf die Landtagswahl vor Der Countdown läuft ...

Von Christin Käther 09.03.2011, 05:30

Am 20. März wählt Sachsen-Anhalt seinen Landtag. Doch nicht nur die Stimme jedes einzelnen Wählers ist von Bedeutung. Ohne ehrenamtliche Wahlhelfer würde die ganze Prozedur nicht funktionieren. Der Wahlkreis 14 kann auch einige junge Erstwahlhelfer verzeichnen.

Halberstadt. 26 Wahllokale gibt es im Wahlkreis 14. Etwa 300 Freiwillige werden dafür benötigt, die am Wahltag dafür sorgen, dass alles seine Richtigkeit hat. Dazu zählen unter anderem die Betreuung der Wahllokale und der wahlberechtigten Bürger, die Auszählung der Stimmen und die Mitteilung der Ergebnisse an das Wahlamt.

Die ersten fleißigen Helfer sind bereits jetzt zugange und bereiten alles für den 20. März vor. "Seit dem 1. Februar sind wir damit beschäftigt, die Wahlunterlagen vorzubereiten", erzählt Stephanie Sünkler, Studentin der Öffentlichen Verwaltung an der Hochschule Harz. Sie absolviert gerade ein dreimonatiges Praktikum bei der Stadt Halberstadt. "Wir haben an die 6000 Zettel gefaltet, eingetütet und an die Bürger verschickt. Außerdem nehmen wir die Briefwahl- unterlagen entgegen, stempeln sie und leiten sie an den Kreiswahlleiter weiter."

"Das ist eine sehr verantwortungsvolle Arbeit."

Die 23-jährige Dessauerin bekommt dabei Unterstützung von ihrer Kommilitonin Barbara Müller aus dem Schachdorf Ströbeck, die ebenfalls ein Praktikum absolviert. "Das ist eine sehr verantwortungsvolle Arbeit", so die 20-Jährige.

Der 19 Jahre alte Christopher Thees ist ebenfalls im Wahlhelfer-Team dabei. Der auszubildende Verwaltungsfachangestellte hat zwar schon einmal gewählt, bei der Wahl mitgeholfen hat er allerdings noch nie. Zurzeit sitzt er im Briefwahllokal im Rathaus. "Ich drucke die Briefwahlunterlagen aus, gebe die Daten der Briefwähler am Computer ins Verzeichnis ein und überprüfe, ob die Angaben übereinstimmen", sagt der Halberstädter. Doch am meisten ist er damit beschäftigt, den Bürgern zu erklären, wie sie die Briefwahlunterlagen richtig sortieren. "Ich erzähle jeden Tag die gleichen Sätze", sagt er. Und trotzdem kommen immer noch einige mit den Farben durcheinander. (Eine Anleitung dazu: siehe diese Seite.)

Zusammen mit Barbara Müller und Stephanie Sünkler wird er am Wahltag im Rathaus unter anderem am Telefon sitzen. Nach 18 Uhr, wenn die Stimmen in den Wahllokalen ausgezählt sind, nehmen die drei die Ergebnisse entgegen und stehen auch sonst tagsüber den Wahlhelfern zur Seite, wenn Fragen oder Probleme auftauchen. Auch jetzt schon sind sie unterwegs, um die Altenheime anzufahren und den Wählern, die es nicht ins Briefwahllokal schaffen, ihre Wahlunterlagen auszuhändigen.

Die Einzige, die nicht im Rathaus sitzen wird, ist Carolin Timplan. Sie macht ebenfalls eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten, ist aber am Wahltag im Wahllokal eingesetzt, in der Turnhalle der Freiherr Spiegel Grundschule. Dort ist sie als Beisitzerin eingeteilt, das heißt, sie muss alle Aufgaben erledigen, die vor Ort anfallen, zum Beispiel die Stimmzettel ausgeben. "Ich finde es selbstverständlich, im Rahmen meiner Ausbildung bei der Wahl mitzuhelfen", so die 22-Jährige. Sie hat, wie die anderen auch, noch nie vorher als Wahlhelferin gearbeitet, freut sich aber auf die Aufgabe.

Demnächst steht die Schulung für alle ehrenamtlichen Wahlhelfer an, um die Abläufe vor, während und nach der Wahl kennenzulernen. Für ihren Einsatz erhält jeder ein Erfrischungsgeld von 21 Euro. Bis jetzt bereuen die vier ihre Entscheidung nicht. "Für mich ist es interessant mal zu sehen, welche Arbeit dahintersteckt, sodass am Wahltag alles funktioniert", erzählt Stephanie Sünkler. "Ich finde es spannend, mit der unterschiedlichen Art jeder Person klarzukommen", findet Christopher Thees. "Es treffen ja junge Leute, die vielleicht zum ersten Mal als Wahlhelfer arbeiten, auf ältere Leute, die schon jahrelang mitmachen."

Bis jetzt ist die Wahlbeteiligung zufriedenstellend. Allein in der ersten Woche der Briefwahl waren über 1000 Bürger im Rathaus, um im Vorfeld ihre Stimme abzugeben. Es gehen sogar Wahlunterlagen bis ins Ausland. "Wir hatten schon einen Anruf von Eltern, deren Sohn gerade in Colorado Springs in den USA ist und trotzdem seine Wahlunterlagen haben wollte. Es ist beeindruckend, dass es Menschen gibt, die unbedingt ihre Stimme abgeben wollen", sagt Stephanie Sünkler. "In letzter Zeit haben wir fast zweimal täglich Wahlunterlagen ins Ausland verschickt, auch nach England oder Norwegen", berichtet Christopher Thees.

Die Stadt sucht immer noch ehrenamtliche Wahlhelfer ab 18. Bis jetzt haben sich gut 220 Freiwillige gemeldet. Wer Interesse hat, kann sich melden unter schroeter@halberstadt.de, krone@halberstadt.de oder unter Telefon (0 39 41) 55 10 10 oder 55 10 70.