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Präventionsarbeit wird in der Region angenommen Aids-Beratungsstelle gibt Anwort auf viele Fragen

Von Sabine Scholz 09.02.2012, 05:25

Sie kämpfen noch immer mit vielen Vorurteilen, die Mitarbeiter der Aids-Beratungsstelle Halberstadt. Dabei ist diese Krankheit - wie viele andere Geschlechtskrankheiten auch - quer durch alle Gesellschaftsschichten anzutreffen.

Halberstadt l Die Schulen in der Region rund um Halberstadt greifen gerne auf das Angebot der Aids-Beratungsstelle zurück. Aufklärung über alles, was mit Sexualität zu tun hat, fällt Sabine Eberling und Gabriele Weber nicht schwer. Sie finden die richtigen Worte, können mit dem verschämten Feixen der Jugendlichen umgehen und wissen, wie sie die Inhalte vermitteln müssen, damit sie in den Köpfen der jungen Leute ankommen. "Viele Lehrer sind dankbar für unsere Angebote, denn der Biounterricht allein bietet nicht genügend Raum, um über alle Fragen der sexuellen Gesundheit zu reden", berichtet Gabriele Weber. Die Leiterin der Halberstädter Beratungsstelle der Aids-Hilfe Nord ist seit Langem im Geschäft, genauso wie Sabine Eberling. Immer wieder aber erstaunt sie, wie unwissend die jungen Leute sind. "Sex ist allgegenwärtig in Werbung, Medien, Musik. Aber wenn es konkret wird, wissen sie oft nicht Bescheid", sagt Sabine Eberling. Vielen Eltern falle es schwer, über das Thema offen zu sprechen und manchmal können sie auch die Fragen der Jugendlichen nicht beantworten. Nicht nur aus diesem Grund sind die Beraterinnen gemeinsam mit ehrenamtlichen Unterstützern regelmäßig bei den Präventionswochen im Landkreis dabei, arbeiten eng mit dem Dachverein Reichenstraße in Quedlinburg und anderen Jugendzentren der Region zusammen. Im Frühjahr endet ein dreijähriges Projekt, das von der Aktion Mensch unterstützt wurde. Bei "Sex plus" wurden Jugendliche über drei Jahre begleitet und bekamen altersgerechte Antworten auf ihre Fragen.

"Mit unserer Arbeit verhindern wir vielleicht, dass sich noch mehr Menschen mit dem HI-Virus oder anderen Geschlechtskrankheiten anstecken. Wir sparen der Gesellschaft dadurch viele Kosten", ergänzt Sven Warminsky die Aussagen der beiden Beraterinnen. Der Geschäftsführer der Aids-Hilfe Sachsen-Anhalt Nord weiß, wovon er spricht. Begleitet er doch gemeinsam mit Kollegen in Magdeburg und Halberstadt HIV-Patienten. Zu denen gehören Kinder, Jugendliche, homo- und heterosexuelle Erwachsene aller Altersgruppen. "Und mit unserer Begleitung halten wir viele Betroffene im Arbeitsprozess, auch das spart der Gesellschaft Kosten."