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Grundschule soll nicht kampflos aufgegeben werden Beendorfer Rat setzt auf Fördermittel

Von Carina Bosse 25.08.2014, 03:36

Der Gemeinderat von Beendorf plädiert einstimmig für eine Aufnahme seiner Grundschule in das Förderprogramm "Stark III" in der neuen Förderperiode ab 2015. Alle Besonderheiten spielten bei der Willensbekundung erstmal keine Rolle.

Beendorf l Um eine Beantragung von Fördermitteln für die Sanierung der Grundschule "Bernhard Becker" in Beendorf ging es dem Beendorfer Gemeinderat im Rahmen einer Sondersitzung. "Aufgrund terminlicher Vorgaben des Kreises und des Landes mussten wir uns heute zusammenfinden, um eine Abstimmung gleich zu zwei Themen vorzunehmen", begrüßte Beendorfs Bürgermeister Hagen Friedrichs seinen Rat und freute sich, dass trotz der Sommerzeit die Beschlussfähigkeit gegeben war.

Zum anderen ging es aber auch um die Erarbeitung eines einheitlichen Flächennutzungsplanes für die gesamte Verbandsgemeinde Flechtingen. Beendorf verfügt zwar bereits über einen eigenen, schon älteren Flächennutzungsplan, doch die Forderung des Landes für künftige Investitionen ist klar formuliert. Ähnlich wie bei den Einheitsgemeinden sollen auch die Verbandsgemeinden nur noch dann investiven Handlungsspielraum haben, wenn ein einheitlicher Nutzungsplan für alle Gemeinden der Verbandesgemeinde vorliegt. Und der soll jetzt vorbereitet werden, wozu sich alle Gemeinderäte positionieren müssen, bevor der Verbandsgemeinderat am Mittwoch sein Votum abgibt.

Was das Gebäude der Grundschule betrifft, herrschte Einigkeit im Gemeinderat. Es soll alles unternommen werden, um das Gebäude insbesondere aus energetischer Sicht auf den neuesten Stand zu bringen. Dabei kann das Land über die Zweitauflage des Stark-III-Förderprogrammes bis zu 75 Prozent fördern. Der Eigenanteil der Gemeinde kann über ein zinsloses Darlehen der Investitionsbank aufgebracht werden.

Ob die Schülerzahlen letztendlich ausreichen werden, um die Grundschule in Beendorf überhaupt halten zu können, sei bei der baulichen Frage erstmal außen vor. "Da fährt die Landesregierung gerade noch einen Schlingerkurs", sagte Hagen Friedrichs. Der Bürgermeister meinte, bis zur nächsten Landtagswahl werde es keine definitive Aussage über die Mindestzahl pro Schule von 60oder 80 Schülern getroffen.

"Wir sollten auf jeden Fall da mitziehen", meinte Gemeinderat Nico Tylewski (Beendorf 2000). Sonst seien ja auch alle Bemühungen um den Erhalt umsonst gewesen, ergänzte Antje Ziese (Beendorf 2000).

Das Gebäude der Grundschule am Rundahlsweg ist insofern etwas besonders, als das bei einer Sanierung nicht nur die Schulbauförderrichtlinien gelten, sondern auch der Denkmalschutz ein Wörtchen mitzureden hat, da das Gebäude, einstmals als Verwaltungsgebäude für den Bergbau genutzt, bereits so alt ist, dass es unter Denkmalschutz steht, gab Bauamtsleiterin Ursula Genz dem Rat zu bedenken.

Bei den bereits in der Schublade befindlichen Planungsunterlagen für eine Sanierung belaufen sich die Baukosten derzeit auf rund 1,3 Millionen Euro. Darin berücksichtigt ist eine energetische Sanierung von mindestens 30 Prozent für Wärmeverbundsystems, Dämmung, Trockenlegung und Heizung. Für die Gemeinde bedeutet das eine jährliche Kreditbelastung von maximal rund 27000 Euro über einen Zeitraum von 20 Jahren.

Bis zum 25. September müssen die Anträge der Gemeinden beim Landkreis vorliegen, der hat zum 30. September alles bei der Investitionsbank des Landes einzureichen, die alle Anträge aus dem gesamten Sachsen-Anhalt sammelt.