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Orkan "Niklas" zwingt Havelberger Pioniere unters schützende Dach Bataillonsappell in der Sporthalle

Von Andrea Schröder 04.04.2015, 03:18

Ein ungewohntes und wohl auch noch nicht dagewesenes Bild: Der Bataillonsappell der Havelberger Pioniere zum Quartalsende fand in der Sporthalle statt. Schuld daran war Orkan "Niklas", der am Dienstagnachmittag heftig tobte.

Havelberg l Begonnen wurde der Appell mit einer Schweigeminute für die Opfer des Flugzeugabsturzes in den französischen Alpen. Dann blickte Kommandeur Oberstleutnant Stefan Gruhn auf das erste Quartal zurück und gab einen Ausblick auf die nächsten Aufgaben des Panzerpionierbataillons 803 Havelberg. Übungsplatzaufenthalte, Lehrgänge und die Weiterbildung beim Gewässerübergang gehörten dazu.

Seit Januar sind Oberstleutnant Wilhelmi, Oberleutnant Hänsch und Hauptfeldwebel Fink aus Afghanistan zurückgekehrt. Hauptfeldwebel Narrendorf war im Kosovo im Einsatz. Stabsfeldwebel Becker versieht derzeit noch seinen Dienst in Mali. Auslandseinsätze stehen auch weiterhin auf der Tagesordnung für das Bataillon. Die Ausbildung für die Einsätze im Jahr 2016 beginnt in Kürze. Unter anderem sind die Pioniere bei der Kampfmittelabwehr in Afghanistan gefragt und für Somalia.

Auch wenn es schon viel zu erledigen gab, so sei der Motor doch gerade erst richtig warmgelaufen. "Weitere Herausforderungen warten auf uns", so der Kommandeur. Im Mittelpunkt steht die Umgliederung des Bataillons. "Wir werden personell und materiell aufwachsen und neue Fähigkeiten erhalten. Die Befähigung, große Gewässer zu überqueren, haben wir seit Ende letzten Jahres in der 4. Kompanie etabliert. Jetzt gilt es, die Kampfmittelabwehrzüge, den Taucherzug sowie den Erkundungszug aufzubauen. Darüber hinaus werden in den Kompanien und im Bataillonsstab zusätzliche Aufgaben entstehen."

Ihren originären Unterstützungsauftrag werden die Pioniere zum Beispiel im Juli bei der simulationsgestützten Brigadeübung Haffexpress in Wildflecken unter Beweis stellen. Der Öffentlichkeit stellt sich das Bataillon am 13. Juni mit dem Tag der offenen Tür, dem Havelbiwak, vor.

Spieß der Ersten verabschiedet

Der Kommandeur zeichnete beim Appell Soldaten aus. Zum Oberleutnant befördert wurden Roland Pester und Jens Martens. Eine förmliche Anerkennung erhielten Major Sven Krüger und Hauptmann Robert Thiele. Zwar recht spät, aber dafür dreifach, wurde Major André Jäkel für seinen Einsatz bei der Hochwasserkatastrophe 2013 gedankt. Er bekam die Einsatzmedaille "Fluthilfe 2013" des Bundesverteidigungsministeriums sowie die Flutmedaillen Brandenburg und Niedersachsen verliehen.

Für das Bataillon stand zudem die Verabschiedung des Kompaniefeldwebels der Ersten an. Seit 2005 gehörte Oberstabsfeldwebel Oliver Haack dem Bataillon an, seit 2010 als Spieß. Stefan Gruhn dankte ihm für sein hohes Engagement und seine Leidenschaft, mit der er seine Tätigkeit ausübte und persönliche Interessen stets hinten anstellte. Seine neue Dienststelle befindet sich im Einsatzführungskommando in Potsdam. Seine Aufgaben übernimmt Oberstabsfeldwebel Wolfgang Berg, der als Reservist wieder eine Lücke schließt, bis die Stelle durch das Personalamt geschlossen wird. Er ist seit 1991 Reservist und hat es bislang auf 1741 Wehrübungstage gebracht. Er beherrscht sein Handwerkzeug, lobte der Kommandeur.