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Seit 1994 wird intensiv Schießsport betrieben / Auch Nachwuchs belegte vordere Ränge Erfolgreiche Kabelitzer Schützen

Von Ingo Freihorst 10.06.2015, 03:20

Schon einige Siege konnte der Nachwuchs des Kabelitzer Schützenvereins in diesem Jahr erringen. Vor allem Jannes Kropa und Dustin Sureck erwiesen sich als wahre Talente.

Kabelitz l Immerhin 165 von 200 möglichen Ringen schaffte Jannes Kropa vor kurzem bei der Hinrunde im Landesvergleich mit Berlin-Brandenburg - das bedeutete den Sieg. In Gölzau bei Bitterfeld beim "Mumpel-Cup" des Landes schoss sich der junge Kabelitzer, der in der Altersklasse 12/13 startet, im März mit 152 Ringen auf den Silberplatz. Dustin Sureck wiederum glänzte beim Jugendpokalschießen im Februar in Gölzau, der Briester brachte den Pokal mit nach Kabelitz.

Zweimal in der Woche wird auf dem Schießstand im Dorfgemeinschaftshaus eine Stunde lang trainiert, berichtet Vereinsvorsitzender Freidrich Klühe, der sich jetzt als Pensionär auch mehr um den Nachwuchs kümmern kann. "Konzentrieren muss man sich dabei wie beim Schach", berichtet der Kabelitzer. Zudem werden Disziplin und Leistungswillen gefördert.

Muskeltraining für den linken Arm sowie Waldläufe gibt er seinen insgesamt vier Schützlingen als "Hausaufgabe" mit auf den Weg, denn beim Schießen wird der Körper nur einseitig belastet.

Der Nachwuchs schießt mit Luftdruckpistolen - das Modell, das Jannes Kropa benutzt, kostet um die 1500 Euro. Deshalb stellt die Waffen für den Nachwuchs auch der Verein zur Verfügung. Denn seit 1994 steht der Schießsport im 25 Mitglieder zählenden Verein im Vordergrund - etwa die Hälfte ist denn auch bei Wettbewerben aktiv.

Breite Palette an Waffen

Breit ist die Palette der Waffen: Geschossen wird mit Vorderladern sowie Steinschloss- oder Perkussionspistolen und -revolvern. Ein Revolver kann im Gegensatz zur Pistole sechs Patronen aufnehmen - man kennt diese Waffe von den Cowboys.

Friedrich Klühe schießt mit all diesen Typen und auch großkalibrigen Waffen wie der Schweizer Armeepistole - "sie ist toll wie ein Uhrwerk" zieht er einen Vergleich zu einem weiteren Produkt aus dem Land. Er - ein ehemaliger Oberstleutnant der Bundeswehr - ist seit Jahren auch recht erfolgreich bei Wettkämpfen, 2012 belegte er mit einem Vorderlader immerhin Platz 3 bei den Deutschen Meisteschaften. Für letztere hat er sich auch dieses Jahr wieder qualifiziert, auch Vereinsmitglied Michael Schrader kommt im Juli mit nach Pforzheim. - Dieser hatte übrigens 2001 ebenfalls als Schüler mit dem Schießsport begonnen. Erst am Wochenende heimste er gleich drei Siege ein - mit der Perkussionspistole schaffte er immerhin 140 von 150 möglichen Ringen. Der Landesrekord steht bei 142 Ringen. Ältester Aktiver im Verein ist der 86-jährige Fritz Klühe, der Vater des Vorsitzenden. Er schießt Luftpistole und Ordonnanzgewehr.

Mit Hilfe von Fördermitteln der Jägerschaft hat der Schützenverein zudem auf einem Feld in Richtung Fischbeck einen Schießstand errichtet. Derzeit ist der Wurfscheibenschießstand im Bau, er wird wohl noch dieses Jahr fertig - dann ist die Anlage komplett. Zudem ist eine neue Seilzuganlage für die 100-Meter-Bahn bestellt, sie kostet um die 2500 Euro.

Seit diesem Jahr wird zudem der Jägernachwuchs des Landkreises in Kabelitz ausgebildet, denn mit der Schießbahn ist hier alles Nötige beisammen.

Eigentlich begeht der Verein im kommenden Jahr seinen 90. Gründungstag - doch gefeiert wird wohl eher nicht: "Dafür haben wir gar keine Zeit."