1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Sandauer hat viele Ehrenämter inne

Silvio Wulfänger ist stellvertretender Bürgermeister, im Verbandsrat sowie im Kreistag aktiv Sandauer hat viele Ehrenämter inne

Von Ingo Freihorst 13.06.2015, 03:18

Mit dem Blumenstrauß des Monats ehrt die Volksstimme Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren. Gleich mehrere wichtige Aufgaben hat der Sandauer Silvio Wulfänger übernommen.

Sandau l "Das Herbstfest hier im Marien-Heim ist für mich eine Herzensangelegenheit", erklärte Silvio Wulfänger. Seit über zehn Jahren erfreuen hier Kinder und Jugendliche mit Musikstücken, Gedichten und Sketchen die Heimbewohner und ältere Sandauer. Das ist dem Sandauer wichtig: Jung und Alt zusammenzubringen, an einem Strang zu ziehen.

Organisiert wird das Fest von der über 20-köpfigen Bürgerbewegung, welcher Silvio Wulfänger seit 2001 vorsteht. Zuerst wurde alljährlich ein Kinderfest gestaltet, auch in diesem Jahr soll noch eines stattfinden. Irgendwann überlegte man sich, als Ausgleich auch der "reiferen Jugend" etwas anzubieten. "Das Heim ist ein wichtiger Bestandteil unserer Stadt, es sollte unbedingt einbezogen werden", berichtete Silvio Wulfänger von den Anfängen. Damit auch die Sandauer Senioren beteiligt wurden, war das Fest seit Anbeginn offen für alle.

"Unsere Bewohner freuen sich immer auf diesen Tag, denn dann sehen sie auch viele Sandauer, die sonst nicht ins Heim kommen", berichtete Pflegedienstleiterin Cerstin Franke von der guten Zusammenarbeit mit der Bürgerbewegung. Bei Kaffee und Kuchen und Musik wird so ein geselliger Nachmittag geboten, mit im Boot sind auch die Kreismusikschule "Ferdinand Vogel" und die Plattdeutsch-AG`s aus Sandau und Havelberg.

Über die Bürgerbewegung kam Silvio Wulfänger auch in den Sandauer Stadtrat, wo er seit 1999 ununterbrochen tätig ist. "Ich sitze dort auf dem Stuhl von meinem Vorgänger und Onkel Heinz Hinmüller", berichtete der Sandauer, der seit 2009 auch stellvertretender Bürgermeister ist.

Als Ratsmitglied bringt er seit 2009 auch den "Sandauer Boten" heraus - ein Heimatblatt, das alle Sandauer Haushalte in unregelmäßigen Abständen bekommen und was auch im Internet abrufbar ist. Apropos Internet: Auch dieses Thema brennt ihm unter den Nägeln, derzeit ist hier viel Bewegung. Er hofft, dass die 60 Prozent für Sandau zusammenkommen, damit endlich ein schnelleres Internet über Breitbandkabel verfügbar ist: "Das ist auch für Ältere wichtig, ich denke da nur an die Telemedizin."

Seit der Bildung der Verbandsgemeinde im Jahre 2010 sitzt der parteilose Elbestädter auch dort mit im Rat, ist hier sogar Fraktionsvorsitzender. Im Vorjahr kam ein weiteres Ehrenamt hinzu: Für die CDU zog er in den Kreistag ein, leitet hier einen Unterausschuss im Jugendhilfeausschuss, welcher den Jugendhilfeplan des Kreises erstellt. Dieser bestimmt, wie und in welcher Höhe künftig das Geld für die Freizeitbetreuung der Jugend verteilt wird. Dazu gab es erst vor kurzem Umfragen, in zwei Monaten werden erste Ergebnisse erwartet.

Immer im Gedächtnis bleiben wird dem Sandauer wohl der 22-stündige dramatische Einsatz im Juni 2013 auf dem Wulkauer Elbdeich, wo der Hang massiv abgerutscht war. "Du siehst von dort aus den Kirchturm und weißt: Wenn der Deich hier bricht, läuft Sandau voll."

Auch deshalb hat er es sich zur Aufgabe gemacht, auf künftige Extreme besser vorbereitet zu sein. Darum engagiert er sich im Stadtrat seit 2002 für die Deichrückverlegungen, wovon eine im Norden jetzt endlich begonnen hat. Und er ist Mitglied in der Hochwasserschutz-Arbeitsgruppe, die Sandau für die Zukunft rüsten will. Die Gruppe besuchte bereits den Landkreis und will an die Katastrophenschutz-Strukturen dort andocken, damit die Zusammenarbeit künftig reibungsloser läuft. Zudem sind stets aktuelle Pläne anzulegen, wie für Deichwachen, für nötige Technik oder gar Evakuierungen. Auch will er erreichen, dass möglichst bald der 750 Meter lange Sandauer Deich erhöht wird - so wie im Norden und Süden geplant.

Zehn Jahre lang war der Physik-, Mathe- und Astronomie-Lehrer zudem Fußballtrainer bei TuS Sandau, begleitete dort bis 2006 eine Nachwuchstruppe von der F- bis hoch zur A-Jugend. "Wir waren sogar Pokalsieger im Landkreis", blickte er auf diese Zeit zurück.

Es gibt also wahrlich genug Gründe, dem rührigen Sandauer den Blumenstrauß des Monats Juni zu überreichen.