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Havelberger Verein besteht seit fünf Jahren Tafel hat sich gemausert: Vom alten Bus hin zur modernen Tiefkühlzelle

Von Ingo Freihorst 05.07.2011, 06:33

Seit fünf Jahren schon engagieren sich in Havelberg um die 20 Freiwillige, um den ärmsten Bürgern ein besseres Leben zu verschaffen: Die Tafel versorgt derzeit etwa 300 Bedürftige aus dem gesamten Umland mit Lebensmitteln.

Havelberg. Landrat Jörg Hellmuth konnte sich noch gut an die Anfänge vor fünf Jahren erinnern, damals begann alles mit einem alten Kleinbus. Jetzt ist das Gebäude der Havelberger Tafel sogar mit Gefrier- und Kühlzelle ausgestattet. Vorstandsmitglied Heidi Gentzsch hatte den Gast aus der Kreisstadt durch das ehemalige Polizeidomizil geführt.

Mit dem vor zwei Jahren erfolgten Umzug vom Sonnenhaus auf dem Kirchplatz hoch zum Probsteiplatz haben sich nicht nur die räumlichen, sondern auch die Arbeitsbedingungen wesentlich verbessert. Hier gibt es vier Lagerräume, zwei Lager mit Kühltechnik, sogar Räume fürs Personal. Die Stadtwerke sponsern einen Teil des Stromes, die Stadt verzichtet auf die Miete.

Von den 15 bis 20 ehrenamtlichen Helfern sind etliche seit Anbeginn dabei, informierte Elfriede Neubauer, die stellvertretende Vorsitzende. Ebenso wie Initiator und Vorsitzender Gerhard Imig ist auch sie seit Anbeginn dabei. Unterstützung bekommen die Ehrenamtlichen seit kurzem von drei Bürgerarbeitern, weitere fünf Bürgerarbeiter sind auf dem Gartengelände der Tafel tätig und versorgen diese mit Kuchen aus dem dortigen Backofen sowie mit Kräutern, Obst und Gemüse.

Zurzeit versorgt die Tafel 90 Bedarfsgemeinschaften mit etwa 300 Bedürftigen, in Spitzenzeiten waren es 120 Gemeinschaften mit 400 Bürgern. Sie kommen sogar aus Glöwen sowie aus dem Elb-Havel-Land bis nach Klietz und Schollene.

Jeden Sonnabend von 13 bis 14.30 Uhr ist geöffnet, zahlreiche Sponsoren sorgen für ein breites Lebensmittelangebot. Eine der Hauptsponsoren ist Edeka-Chefin Peggy Hartmann, bei ihr fährt der Tafel-Bus wie auch beim alten Netto jeden Tag vor. Bis nach Hamburg, Bremen und Verden führen die Touren, in Stendal ist die Landbäckerei jeden Freitag Anlaufpunkt.

Zurzeit liegt ein Antrag beim Bundesvorstand, die Havelberger möchten zwecks besserer Hygiene den Linoleumbelag gegen Fliesen auswechseln. Das Geld stellt die Lidl-Stiftung zur Verfügung. An den Automaten dieser Einkaufskette können Kunden ihr Flaschenpfand für die Tafeln spenden.

Vorm Gebäude hatten es sich Helfer und Gäste bequem gemacht, es gab Kuchen und Gegrilltes. Gegen ein geringes Entgelt konnte man bei einem Basar nützliche Dinge erwerben, der Erlös kommt natürlich der Tafel zugute. Auch Tafelkunde Werner Maas aus Havelberg wurde hier fündig - er hilft vor der Ausgabe übrigens immer beim Zerkleinern der vielen Pappkartons.