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  7. Glaube als Wegbereiter von Glück und Zufriedenheit

Ehemaliger Rohrberger und heutiger Bremer Theologe Jens Motschmann referierte beim Männerfrühstück Glaube als Wegbereiter von Glück und Zufriedenheit

Von Oliver Becker 27.10.2014, 01:13

Salzwedel/Rohrberg l Um Glaube, Liebe, Geduld, Freiheit, Demut, Zuversicht und Zufriedenheit ging es beim 58. Männerfrühstück im Salzwedeler Odeon. Als Referenten begrüßte Jörg Bieber nun bereits zum dritten Mal den Bremer Theologen Jens Motschmann.

Warum der ehemalige Pfarrer so gerne in der Altmark weilt, ist schnell erklärt. Motsch- mann, 1942 in Berlin geboren, verbrachte seine Kindheit in Rohrberg und absolvierte 1960, bevor er die Altmark gen Westdeutschland verließ, noch sein Abitur am Beetzendorfer Gymnasium. Sein Vater Reinhard Schmerschneider stand bis 1971, das Jahr seines Ruhestandes, als Pfarrer der Kirchengemeinde Rohrberg vor.

Motschmann hat den Faden zu seiner alten Heimat nie abreißen lassen und so nimmt er auch solche Gelegenheiten wie das Männerfrühstück gerne wahr um die Altmark zu besuchen. Bevor er sich dem Thema "Was habe ich vom Glauben?" widmete, rezitierte Jörg Biber das Otto Reutter-Couplet "Aber glücklich macht das nicht". Verse, die nachdenklich stimmen, denn Reutter hinterfragt in seinen Reimen, wie viel Zeit des Jahres und auch des Lebens der Mensch glücklich und zufrieden sei.

Für den Theologen Motschmann ist natürlich der Glaube die Basis für Glück und Zufriedenheit. "Glück und Glas, wie leicht bricht das", bemühte der pensionierte Pfarrer ein altes Sprichwort. Doch der Glaube sei etwas Beständiges, etwas, was zwar Demut und Geduld erfordere, aber Liebe, Freiheit, Zuversicht und Zufriedenheit gebe. Die Menschheit sei zunehmend unzufriedener, weil es ihr am Glauben fehle. Und das sei nicht nur die Meinung des Bremer Theologen. Eine Studie aus den USA hinterfragte in einzelnen Ländern den christlichen Glauben und die Kirchenbindung. Auf die Frage, inwieweit die Menschen etwas mit Gott und Glauben anfangen könnten, antworteten auf den Philippinen lediglich 0,7 Prozent mit dem Wort Nichts. In den USA waren es rund vier, in Russland knapp sieben Prozent, im Westen Deutschlands zehn und im Osten mehr als 50 Prozent. Der Pfarrer überließ eventuelle Rückschlüsse zu Glück und Zufriedenheit einem jeden einzelnen der 74 Anwesenden. Ein erster Schritt zur Orientierung in Richtung Glauben sei die Bibel, erklärte er. Sie diene als Kompass und gäbe die Richtung an, aber nicht die gesamte Wegstrecke. Diese müsse ein jeder für sich finden.

Neue Sichtweise auf die täglichen Dinge

Dann meldete sich Reinhold Matzat (Salzwedel) zu Wort, der mit seiner Frau einem harten Schicksalsschlag ausgesetzt war. Ihr Sohn erlitt 2006 einen Schlaganfall, die Ärzte hatten ihn bereits aufgegeben. Er sei bis dahin nie glaubensfest gewesen. Doch in solchen Situationen greife man nach dem letzten Strohhalm. Ihre Gebete seien erhört worden. Zuversicht erfüllte sie und der Sohn blieb ihnen erhalten. Dieses Ereignis habe eine andere Sichtweise auf die Dinge des täglichen Lebens bewirkt. "Heute einem Menschen etwas Gutes zu geben, und sei es nur ein Apfel, über den er sich freut, ist die beste Medizin." Nikolai Tepliakov rundete mit Gesang und den Klängen seines Bajans, eines osteuropäischen Akkordeons, das Männerfrühstück ab.